Dienstag, 5. Februar 2013

I did it

Liebe Mathilda,

wann habe ich zuletzt geschrieben? Am Freitag? Ja, genau, als ich noch verzweifelt überlegte, per mail mit Flo in Kontakt zu treten. Viel passiert seitdem. Mail war nicht mehr nötig, denn ich bekam heute meine Gelegenheit als wir - Flo, ich und ein paar andere Leute - im Aufenthaltsraum zum Mittagessen zusammensaßen. Als wir aufstanden und ein allgemeines Gewusel entstand, wusste ich, dass das meine Chance ist. Eine kurze Botschaft, leise und unkompliziert in sein Ohr gesprochen. Ich ergriff die Initiative und fragte ihn, ob er kurz 2 Minuten Zeit habe. Zittere und hyperventiliere immer noch. Er bejahte und gab mir zu verstehen, dass er nur sein Geschirr wegräumen und mir dann folgen würde. Das tat er dann 30 Sekunden später. Ich war in mein Büro vorausgegangen und schaukelte mich innerlich in dieser halben Minute extrem hoch. Ich dachte nur noch „Nun passiert es!“ Deine Tipps (1. Atmen, 2. Wasser trinken) waren wirklich hilfreich. Ich versuchte sie umzusetzen und nahm ein paar Schlucke aus meiner Evian-Flasche. Naja, eigentlich hielt ich mich eher verkrampft daran fest, aber es war gut etwas zum Festhalten zu haben.

Er kam rein, schloss die Tür, setzte sich und fragte gleich, ob es länger dauern würde. Dieser Geste nach zu urteilen, ging er vermutlich davon aus, dass es länger dauern würde, sonst hätte er sich wohl nicht gleich hingesetzt und die Tür geschlossen. Etwas verwirrt über diese sofortige Bereitschaft zu einem verbindlichen?, längeren Gespräch wiegelte ich ab und bestätigte ihm nochmal, dass ich ihn nur kurz etwas fragen wollte. Ich versuchte die Wichtigkeit der Situation herunterzuspielen, obwohl meine Körpersprache oder was auch immer ihm anscheinend signalisiert hatten, dass es sehr wichtig und sehr persönlich ist. Inzwischen hatte ich mich auch hingesetzt und kam auf meinen Brüstuhl zu ihm herangerollt. Ich stammelte kurz etwas verlegen herum bis ich den Faden fand ich sagte ihm:

Eva: "Ja .... ähm ... mhhh... Es ist ja nun einige Zeit vergangen ... und bei mir hat sich eine Menge getan." 

Genau genommen sind fast drei Monate vergangen seit ich ihm meine Gefühle gestanden habe. In der Zeit davor und danach habe ich einen nie dagewesenen Selbsterfahrungstripp durchgemacht, dessen Ergebnis der Wunsch nach einem erneutes Gespräch zu ihm ist.

Flo: "Mhh..."
Er gab mir zu verstehen, dass ihm klar war worum es hier ging, seit wann einige Zeit vergangen ist...
Eva: "Ich würde gerne noch mal über uns sprechen und ... jetzt doch gerne mal einen Kaffee mit Dir trinken gehen. Auf neutralem Boden sozusagen." 




Erleichterung in seinem Gesicht und sofort die Worte

Flo: "Ja, gerne."  

aus seinem Mund. Ich sollte wirklich nicht so auf seinen Mund starren. Innerlich brauchte es ein paar Sekunden bis ich bemerkte, dass es das schon war. Er lässt sich mit einer nicht erwarteten Bereitschaft drauf ein. Ziel erreicht. Es beginnt mich zu grinsen, denn ein Steuern der Mimik ist hier nicht mehr möglich. Was tat Flo währenddessen? Er fing augenblicklich an zu planen, wann das Treffen stattfinden könnte.

Flo: "Ja ... diese Woche wird es wohl schwierig, aber nächste Woche bekommen wir das bestimmt hin."

Mir gefiel das „wir“. Nun sickerte die positive Nachricht langsam in mein Bewusstsein. Ich war so erleichtert und errötete im selben Moment. Was Aufruhr, Hoffnung und Spannung so alles bewirken können. Die Röte in meinem Gesicht dürfte unübersehbar für ihn gewesen sein. Das muss er bemerkt haben.

Eva: "Okay ... gut."

poltere ich hervor. Nicht etwas stammelnd, sondern mehr so als wenn ein Damm bricht und sich alle Anspannung entläd.

Flo: "Lass uns morgen über einen möglichen Termin reden."

Eva: "Ja, super."

sagte ich nun strahlend und sehr straight. Und dann war es tatsächlich nach 2 Minuten vorbei. Ich nahm einen weiteren Schluck aus meiner Evian-Flasche und er ging mit einem fröhlichen Gruß davon.

Puh! Bin immer noch ganz errötet, geschafft und glücklich. Genau so hab ich es mir vorgestellt! Ich habe es geschafft, das Ganze locker und fluffig rüberkommen zu lassen. Mit einem Grinsen, das irgendwie nicht mehr aufhören wollte, verließ ich bald darauf die Arbeit. 
Wie das manchmal so passt. Dies war heute mein Kalenderspruch:


"Wenn wir jemandem begegnen und uns in ihn verlieben, 
haben wir das Gefühl, dass das ganze Universum einverstanden ist."
Paulo Coelho - Elf Minuten


Grinsende Grüße,
von der glücklichen Eva.

1 Kommentar:

  1. SUPER!!!!!!!!!!!!!!!
    du tapfere!! hut ab!

    und es hört sich echt super an, wie er reagiert!!!

    ganz liebe umarmung und wenn du jetzt da wärst, könnten wir ein glas prosecco drauf trinken!!

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