Dienstag, 7. Mai 2013

Worüber ich mich so freuen kann...

Liebe Mathilda,

und auch heute wieder Neuigkeiten aus dem wohl romantischsten Krankenhaus. Ich lasse kleine, feine Begegnungen mit ihm, mit Dr. Florian A. Mollis, einfach passieren, nehme die angebotenen Gelegenheiten auf und forme sie nach meinem Belieben aus. 

Hier ein Beispiel für eine der kleinen Begegnungen, die darüber entscheiden, ob das ein guter oder ein schlechter Tag für mich wird: Ich gehe über den Hof des Klinikgeländes. Mein Ziel ist die Tür zu dem Gebäudeteil, in dem auch Flo sein Zimmer hat, weil ich mit der dort ebenfalls ansässigen Abrechnungsstelle etwas klären möchte. In dem Moment als ich auf die Tür zusteuere, sehe ich Flo aus einer anderen Richtung herannahen. Meine Hand liegt bereits auf der Klinke als ich registriere, dass er mit Akten bepackt ist und eine Wasserflasche obendrauf balanciert. Ist wohl durstig, aber vergnügt wie schon sein Gesichtsausdruck verrät als sich unsere Blicke kreuzen. Der Sonnenschein ermuntert mich, locker und mutig zu sein. Mit seinem Gepäck hat er keine Hand mehr frei, so dass meine Gelegenheit gekommen ist und ich ihm lächelnd (und lockend) zurufe:

"Willst Du hier rein?"

Ich bemerke erst im Nachhinein die Zweideutigkeit, die einfach unbewusst aus mir herauskam. Er bemerkt das sicher nicht - Mein Gott, ist der kontrolliert! Er lacht unvorsichtigerweise und kommt weiter auf mich zu. Das ermutigt mich und ich schiebe hinterher:

"Du siehst aus als könntest Du damit keine Tür mehr öffnen."

Auch das ist ja etwas zweideutig (hihi). Er weiß ja nicht, dass er bei mir noch immer alle Türen einrennen könnte. Und Flo - der Schisser - antwortet darauf ganz korrekt und kontrolliert:

"Ach, das geht schon, ist aber natürlich viel angenehmer, wenn Du mir die Tür aufhältst."

Mach ich doch gerne, wenn du das braucht, um aufzutauen. Ist das Flirten? Und warum ist es für mich so wichtig, das als "Flirten" zu identifizieren? Und meint er, es ist angenehm, weil "ich" ihm die Tür aufhalte oder weil irgendjemand ihm die Tür aufhält? Wenn er wüsste wie sehr ich seine Worte auf die Goldwaage lege und wie sehr so eine Äußerung darüber entscheidet wie ich mich für den Rest des Tages fühle, wäre er unweigerlich noch kontrollierter. Was mach ich bloß mit diesem Mann? Für heute jedenfalls fühle ich mich mit meinem Tun ziemlich gut. Und danke einfach mal dem Situationsgott, dass wir an dieser Stelle heute so aufeinandergetroffen sind. Ich freu mich wie ein kleines Mädchen über eine so kleine Begegnung.

Immer noch so verliebte Grüße,
Eva

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