Liebe Mathilda,
heute, am Feier- und
flofreien Tag, hatte ich mal wieder Zeit mir grundlegend Gedanken zu machen wie
ich weiter mit der ganzen Situation umgehen will. Es wird mir immer
einleuchtender, dass ich ihn darauf ansprechen muss. Nicht sofort und um jeden
Preis, aber bei Gelegenheit. Oder doch lieber per Mail?
Und das kommt dann dabei raus, wenn ich Zeit habe und mir Gedanken mache: Einer der zahllosen Briefe an Florian, die ich wohl nie abschicken werde (es heißt ja auch „Briefe an Mathilda“ und nicht „Briefe an Flo“):
Und das kommt dann dabei raus, wenn ich Zeit habe und mir Gedanken mache: Einer der zahllosen Briefe an Florian, die ich wohl nie abschicken werde (es heißt ja auch „Briefe an Mathilda“ und nicht „Briefe an Flo“):
Lieber Florian,
mir (und Dir sicherlich auch) ist aufgefallen, dass wir
seit Wochen alles Zwischenmenschliche vermeiden. Ich finde es ziemlich
befremdlich, dass wir nie wieder darüber gesprochen haben wie Du und ich jetzt
zueinander stehen. Ich weiß nicht genau woran das liegt, dass wir das so
totschweigen. Ich denke meistens, ich sollte dich nicht darauf ansprechen, weil
es manchmal schon den Anschein hat als würdest Du vor mir flüchten. Ist dem so?
Ich für meinen Teil fühle mich jetzt so stabil, dass wir gerne darüber sprechen
können. Für mich steht es jedenfalls immer im Raum und lässt sich nicht
vermeiden. Deswegen mache ich jetzt einen Versuch, Dir meine Gedanken dazu
mitzuteilen:
Ich möchte so gern wissen wie es Dir damit geht!
Und wo Du jetzt stehst.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass es Dir persönlich
(oder auch mit mir?) nicht gut geht. Die häufigen Infekte und auch eine gewisse
Anspannung auf der Arbeit. Wenn ich an deine Zimmertür klopfe, müsstest du dich
sehen. Ich meine, was erwartest du? Ich bin mir
natürlich bewusst, dass ich Dich in eine prekäre Lage gebracht habe, denke
aber, dass wir trotzdem versuchen können, damit reif und erwachsen umzugehen.
Und totschweigen ist nicht reif.
Ich wollte - Du wolltest
nicht - Schade, aber ... shit happens und nun lass uns versuchen, das offensichtlich
Gute an unserer Begegnung in den Grenzen, die Du und ich vorgeben, zu nutzen.
Es tut mir ehrlich leid,
wenn ich noch mehr Unruhe in Dein Leben gebracht haben sollte. Es liegt mir
völlig fern, etwas zu tun, was Du nicht willst. (Aber dazu muss ich wissen, was
Du willst.) Und wenn Du möchtest, dass ich keine Fragen mehr stelle, dann würde
ich das auch akzeptieren. Aber vielleicht hast Du ja auch das Bedürfnis darüber
zu sprechen. (Falls Du es noch nicht getan hast, solltest Du auf jeden Fall
wenn nicht mit mir, dann mit irgendjemandem Deines Vertrauens darüber
sprechen.) Für Deine eigene Selbstsorge. Vielleicht würde aber auch ein
gemeinsames Gespräch uns beiden guttun. Ich glaube wir müssten das nur mal
kommunizieren.
Ich habe Dir immer
vertraut und kann Dir gar nicht so genau sagen wo dieses Vertrauen herkommt. Es
fühlt sich einfach richtig an und ich könnte Dir wahrscheinlich noch was davon
abgeben. Was brauchst du, um mir vertrauen zu können?
Ich würde mich sehr über
ein Zeichen von Dir freuen, auf welchem Kommunikationsweg auch immer,
Eva
Das ist wohl schon recht heftig. Too much? Ich will ihn ja
nicht erschrecken. Und auf der anderen Seite muss ich ihm verdammt noch mal
mehr zutrauen. Ok, wieder einen Tag ohne ihn überstanden.
Liebe Grüße vom abendlichen Balkon zu wo auch immer Du
rumhängst,
Eva
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