Liebe Mathilda,
heute ist anders als gestern. Soviel kann ein sich entwickelnder Mensch wohl täglich von sich behaupten. Entspricht das Heute mehr als das Gestern einer Welt wie ich sie gerne hätte? Auf jeden Fall entspricht mein Verhalten einmal mehr mir selbst, denn heute ging ich darüber hinaus, die Gelegenheiten, die sich mir boten, nur auszuformen. Heute schaffte ich mir selbst welche.
Neuerdings habe ich öfter in dem Gebäude, in dem sich Flo´s Zimmer befindet zu tun. Warum bloß? Das hat ausnahmsweise mal nichts mit ihm zutun, aber es kommt mir natürlich sehr gelegen, in seiner Nähe sein zu können. Und wenn es nur Wand an Wand oder der selbe Flur ist. Schon schräg! Ok, ich hatte jedenfalls etwas in diesem Gebäude erledigt und machte mich wieder auf den Weg. Ich wusste, dass er da ALLEIN, ohne Kollegen oder andere Beobachter, in seinem Zimmer sitzt. Warum ich das wußte, weiß ich nicht. Habe wahrscheinlich so einen eingebauten Flo-Sensor in mir. Die Verlockung war groß und mein Mut zunächst klein. Ich überlegte während ich schon auf dem Weg zu ihm war. Ich hielt an und kehrte wieder um, weil mich der kleine Mut ganz verließ. Dann dachte ich an mein "Mehr Risiko"-Vorhaben und steuerte erneut auf seine Tür zu. Ich hatte heute klapprige Absätze an den Schuhen, so dass er mich wahrscheinlich sowieso schon gehört hatte. Er ist ja nicht taub. Ich klopfte. Nicht zu laut, aber bestimmt, und er hörte es. Von drinnen die vertraute Samtstimme:
"Jaaa?"
In Vorfreude und mit der üblichen Angst vor Zurückweisung drückte ich die Klinke und stellte mich in voller Pracht in die geöffnete Tür. Als er mich sah, riß er die Augen auf und fiel fast vom Stuhl. Mit so einer heftigen nonverbalen Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Offensichtlich hatte er auch nicht damit gerechnet, dass ich bei ihm anklopfen könnte. Die Gefahr, der er sich bewusst sein könnte, besteht einfach darin, dass verliebte Kolleginnen ihn aufsuchen. Naja, auf jeden Fall reagiert er auf mich. Ich habe nur keine Ahnung in welche Richtung das geht. Er sieht jedenfalls nicht genervt aus, eher freudig überrascht, aber doch so zurückhaltend, dass es uneindeutig bleibt. Ich fragte erwartungsvoll lächelnd und mit all meinem Charme:
"Kommst Du mit Mittagessen?"
Und er darauf etwas enttäuscht, aber auch irgendwie erleichtert:
"Ich hab schon."
Oh Mann, Du Blödmann. Falsche Antwort!
Auf seine Ablehnung tat ich so ein bisschen scherzhaft schmollend und wir sagten gleichzeitig:
Eva: "Vielleicht ein ander Mal." Flo: "Aber nett, dass Du gefragt hast."
heute ist anders als gestern. Soviel kann ein sich entwickelnder Mensch wohl täglich von sich behaupten. Entspricht das Heute mehr als das Gestern einer Welt wie ich sie gerne hätte? Auf jeden Fall entspricht mein Verhalten einmal mehr mir selbst, denn heute ging ich darüber hinaus, die Gelegenheiten, die sich mir boten, nur auszuformen. Heute schaffte ich mir selbst welche.
Neuerdings habe ich öfter in dem Gebäude, in dem sich Flo´s Zimmer befindet zu tun. Warum bloß? Das hat ausnahmsweise mal nichts mit ihm zutun, aber es kommt mir natürlich sehr gelegen, in seiner Nähe sein zu können. Und wenn es nur Wand an Wand oder der selbe Flur ist. Schon schräg! Ok, ich hatte jedenfalls etwas in diesem Gebäude erledigt und machte mich wieder auf den Weg. Ich wusste, dass er da ALLEIN, ohne Kollegen oder andere Beobachter, in seinem Zimmer sitzt. Warum ich das wußte, weiß ich nicht. Habe wahrscheinlich so einen eingebauten Flo-Sensor in mir. Die Verlockung war groß und mein Mut zunächst klein. Ich überlegte während ich schon auf dem Weg zu ihm war. Ich hielt an und kehrte wieder um, weil mich der kleine Mut ganz verließ. Dann dachte ich an mein "Mehr Risiko"-Vorhaben und steuerte erneut auf seine Tür zu. Ich hatte heute klapprige Absätze an den Schuhen, so dass er mich wahrscheinlich sowieso schon gehört hatte. Er ist ja nicht taub. Ich klopfte. Nicht zu laut, aber bestimmt, und er hörte es. Von drinnen die vertraute Samtstimme:
"Jaaa?"
In Vorfreude und mit der üblichen Angst vor Zurückweisung drückte ich die Klinke und stellte mich in voller Pracht in die geöffnete Tür. Als er mich sah, riß er die Augen auf und fiel fast vom Stuhl. Mit so einer heftigen nonverbalen Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Offensichtlich hatte er auch nicht damit gerechnet, dass ich bei ihm anklopfen könnte. Die Gefahr, der er sich bewusst sein könnte, besteht einfach darin, dass verliebte Kolleginnen ihn aufsuchen. Naja, auf jeden Fall reagiert er auf mich. Ich habe nur keine Ahnung in welche Richtung das geht. Er sieht jedenfalls nicht genervt aus, eher freudig überrascht, aber doch so zurückhaltend, dass es uneindeutig bleibt. Ich fragte erwartungsvoll lächelnd und mit all meinem Charme:
"Kommst Du mit Mittagessen?"
Und er darauf etwas enttäuscht, aber auch irgendwie erleichtert:
"Ich hab schon."
Oh Mann, Du Blödmann. Falsche Antwort!
Auf seine Ablehnung tat ich so ein bisschen scherzhaft schmollend und wir sagten gleichzeitig:
Eva: "Vielleicht ein ander Mal." Flo: "Aber nett, dass Du gefragt hast."
Die Gefahr, eine Abfuhr zu bekommen, besteht einfach, wenn du dich was traust. Was nun? Ich war darauf vorbereitet, dass er auch ablehnen könnte und versuchte es nicht persönlich zu nehmen. Seine Antwort kam ihm vielleicht recht, aber es klang schon ehrlich. Und wenn er schon zu Mittag gegessen hatte, wäre es ja tatsächlich albern gewesen nochmal Mittag zu essen. Vermutlich hätte ich, wenn sich mir eine solche Gelegenheit geboten hätte, negiert, dass ich schon was gegessen habe und wäre gerne auf seine Einladung eingegangen. Aber gut, soweit kommt es ja gar nicht, dass er mich fragt, ob wir zusammen essen. Was bleibt mir also anderes übrig als Gelegenheiten zu erheischen und das zu genießen, was Flo zulässt. Das muss niemand verstehen. Das muss auch Flo nicht verstehen. Nur ich muss damit leben können. Und Tim Bendzko hat so etwas wohl auch schon mal erlebt:
"Ich will in Dein Herz,
Ob Du willst oder nicht.
Den Schmerz wär es mir wert.
Das musst Du nicht verstehn."
Tim Bendzko - Ich will in dein Herz
Soviel für heute,
liebe Grüße von mir,
Eva
Eva
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