Liebe Mathilda,
dieser Tag lässt sich mit nur einem Wort ausdrücken: Yes!
Eine aufgeladene Stimmung auf der Arbeit. Aufgescheuchte Assistenzärztinnen-Hühner, die sich am Pfingstmontag schlecht organisieren können. Und Flo, der sich im Stationsleben irgendwie rar macht. Er war letzte Woche nur einen Tag in der Dienstübergabe – und zwar zu meinem Vortrag (doppelgrins). Und heute geht das so weiter. Ich hoffe auf eine schöne lange Visite mit ihm, aber stattdessen muss er in den OP und ich Krisengespräche mit den Assistenzärztinnen führen. Und dann sitze ich zum Mittagessen mit vier anderen Mitarbeiterinnen in unserem Aufenthaltsraum und unterhalte mich locker flockig. Es geht um Beziehungsthemen und ich gebe einige meiner Weisheiten von mir. Ich weiß, dass er sich im Nebenraum mit offener Tür aufhält. Ich rieche ihn auf 10 km Entfernung, erkenne ihn irgendwie bereits daran, wenn er einen Schritt macht, atmet oder was auch immer. Er weiß nicht, dass ich das weiß. Glaube ich zumindest. Wir sind uns bis dahin nicht begegnet. Und wie ich so da sitze und diese Weisheiten von mir gebe, kommt er rein und sagt doch mit seinem charmantesten Lächeln
„Guten Appetit, Eva.“
Ich meine, hallo, da sitzen auch noch vier andere Leute und er wünscht das nur MIR. Ok, atmen, er hat ja nicht gefragt „Willst Du mit mir schlafen?“ Ich finde das jedenfalls sehr nett von ihm, weiß aber gar nicht, was er in der Küche wollte. Bald darauf ist er wieder verschwunden und ich wünsche mir inständig, dass ihn meine Beziehungsweisheiten zu diesem netten Gruß animiert haben.
„Guten Appetit, Eva.“
Ich meine, hallo, da sitzen auch noch vier andere Leute und er wünscht das nur MIR. Ok, atmen, er hat ja nicht gefragt „Willst Du mit mir schlafen?“ Ich finde das jedenfalls sehr nett von ihm, weiß aber gar nicht, was er in der Küche wollte. Bald darauf ist er wieder verschwunden und ich wünsche mir inständig, dass ihn meine Beziehungsweisheiten zu diesem netten Gruß animiert haben.
Etwas später komme ich über den Hof in Richtung der Station gelaufen und sehe wie er auch gerade aus einer anderen Richtung auf das Gebäude zusteuert. Das ist der Moment, wo ich echt wieder Schmetterlinge im Bauch habe. Wirklich schlimm: Ein "Guten-Appetit" reicht aus, um das wieder hervorzubringen? Er wartet auf mich, so dass wir zusammen hineingehen können. D.h. er wartet kurz, ein bisschen unsicher könnte man meinen, geht weiter, wartet wieder. Durchaus bemüht, unsere Kommunikationsstörung auszuräumen und doch mit sich ringend. Zu spät, denn ich bin bereits bei ihm angekommen. Er fragt:
"Na, gehst Du essen oder arbeiten?"
Hallo? Ich habe vor ner Stunde gegessen und Du hast mir "Guten Appetit" gewünscht. Erinnerst du dich? Männer sollen ja Gefallen finden an Frauen, die genussvoll essen, aber gleich zweimal Mittag müsste selbst Flo auffallen. Zudem ist er noch dafür bekannt jedes Kilogramm zu viel als Adipositas zu bewerten. Naja, ich beschließe es seinem inneren Ringkampf, ob er sich bewegen soll oder nicht zuzuschreiben und sage süffisant lächelnd
„Ich gehe arbeiten.“
Wir sind am Eingang angekommen und er hält mir die Tür auf als wir hineingehen. Bald darauf ist er wieder so flatterhaft verschwunden und schon mit irgendwem anders im Gespräch. Ich bin für heute zufrieden, gehe in mein Büro und erledige den liegengebliebenen Schreibkram. Als ich eine Viertelstunde später auf dem Weg nach Hause meine benutzte Kaffeetasse in den Geschirrspüler bringe, begegnet mir Flo im Aufenthaltsraum: Mittagessen, die Dritte! Diesmal macht er sich sein Essen in der Mikrowelle warm. Ok, ich habe gehofft, ihn da nochmal zu treffen. Ist es zu weit hergeholt, wenn ich mir da zusammenkombiniere, dass er schon ganz gerne mal mit mir Mittagessen würde, aber irgendwie unfähig ist, das auszusprechen? Und wenns so ist, selbst schuld! Ich sehe das, muss lachen und sage
„Na dann, ...Guten Appetit.“
Er grinst infolge meiner Appetitwünsche mit. Geht es hier um Appetit auf Essen oder aufeinander? Wir haben seit langem mal wieder einen tollen Blickkontakt. Ziemlich nah, tolle Augen, ein toller Blick von ihm und Lachen. Das kann er wirklich gut. Meine Blicke tasten sich von seinen Augen über sein Gesicht. Ich schmelze, doch dann als ich gerade genüßlich seine Lippen betrachten will, sehe ich daran ein …… Riesenherpes! Naja, mit diesen Augen hat ihn das nicht wirklich entstellt. Ok, es ist hoffnungslos. Wenn ich nicht mal seinen Herpes abstoßend finde, bin ich wohl noch immer ziemlich verblendet. Immer diese Ehrlichkeit mit mir selber. Und ich bleibe dabei: Es geht ihm nicht gut. Ständige Erkältungen, Amnesie, jetzt Herpes, was kommt nächste Woche? Er wünscht mir - noch immer lächelnd und sein Herpes lächelt mit - einen schönen Tag und erzählt, dass er gleich auf eine Fortbildung fährt. Ich weiß das natürlich, bin ja informiert, lasse ihn aber weiter erzählen. So erfahre ich Details über die Inhalte und wünsche ihm viel Spaß. Und schwupp, ist er wieder weg. Die Zeit für ein paar Briefe nutzen solange die Mikrowelle läuft. Ich sehe noch im Herausgehen, dass er heute Sneaker und ne Jeans trägt – so ganz unflomäßig, aber nicht schlecht. Will sich wohl ein bisschen locker machen der Gute. Und er hat endlich sein Auto umgemeldet, fuhr bisher noch mit der alten Nummer herum. Bewegt er sich doch?
"Na, gehst Du essen oder arbeiten?"
Hallo? Ich habe vor ner Stunde gegessen und Du hast mir "Guten Appetit" gewünscht. Erinnerst du dich? Männer sollen ja Gefallen finden an Frauen, die genussvoll essen, aber gleich zweimal Mittag müsste selbst Flo auffallen. Zudem ist er noch dafür bekannt jedes Kilogramm zu viel als Adipositas zu bewerten. Naja, ich beschließe es seinem inneren Ringkampf, ob er sich bewegen soll oder nicht zuzuschreiben und sage süffisant lächelnd
„Ich gehe arbeiten.“
Wir sind am Eingang angekommen und er hält mir die Tür auf als wir hineingehen. Bald darauf ist er wieder so flatterhaft verschwunden und schon mit irgendwem anders im Gespräch. Ich bin für heute zufrieden, gehe in mein Büro und erledige den liegengebliebenen Schreibkram. Als ich eine Viertelstunde später auf dem Weg nach Hause meine benutzte Kaffeetasse in den Geschirrspüler bringe, begegnet mir Flo im Aufenthaltsraum: Mittagessen, die Dritte! Diesmal macht er sich sein Essen in der Mikrowelle warm. Ok, ich habe gehofft, ihn da nochmal zu treffen. Ist es zu weit hergeholt, wenn ich mir da zusammenkombiniere, dass er schon ganz gerne mal mit mir Mittagessen würde, aber irgendwie unfähig ist, das auszusprechen? Und wenns so ist, selbst schuld! Ich sehe das, muss lachen und sage
„Na dann, ...Guten Appetit.“
Er grinst infolge meiner Appetitwünsche mit. Geht es hier um Appetit auf Essen oder aufeinander? Wir haben seit langem mal wieder einen tollen Blickkontakt. Ziemlich nah, tolle Augen, ein toller Blick von ihm und Lachen. Das kann er wirklich gut. Meine Blicke tasten sich von seinen Augen über sein Gesicht. Ich schmelze, doch dann als ich gerade genüßlich seine Lippen betrachten will, sehe ich daran ein …… Riesenherpes! Naja, mit diesen Augen hat ihn das nicht wirklich entstellt. Ok, es ist hoffnungslos. Wenn ich nicht mal seinen Herpes abstoßend finde, bin ich wohl noch immer ziemlich verblendet. Immer diese Ehrlichkeit mit mir selber. Und ich bleibe dabei: Es geht ihm nicht gut. Ständige Erkältungen, Amnesie, jetzt Herpes, was kommt nächste Woche? Er wünscht mir - noch immer lächelnd und sein Herpes lächelt mit - einen schönen Tag und erzählt, dass er gleich auf eine Fortbildung fährt. Ich weiß das natürlich, bin ja informiert, lasse ihn aber weiter erzählen. So erfahre ich Details über die Inhalte und wünsche ihm viel Spaß. Und schwupp, ist er wieder weg. Die Zeit für ein paar Briefe nutzen solange die Mikrowelle läuft. Ich sehe noch im Herausgehen, dass er heute Sneaker und ne Jeans trägt – so ganz unflomäßig, aber nicht schlecht. Will sich wohl ein bisschen locker machen der Gute. Und er hat endlich sein Auto umgemeldet, fuhr bisher noch mit der alten Nummer herum. Bewegt er sich doch?
Kann er sagen, was er will: Da ist was zwischen uns. Und leicht werde ich es ihm nicht machen, das auszublenden!
Süße, ich drück Dich und dank Dir, dass Du Dir das noch immer alles durchliest,
Eva
Eva
Hallo meine liebe!
AntwortenLöschenDu schreibst soooo toll - ich möchte nicht drauf verzichten!!!! Und der Tag mit f und e hoert sich aufregend an!! Und du wirst immer lockerer!!! Mutig warst du ja schon zu genuege��....und jetzt auch noch locker....der muss echt richtig Schiß haben...na ja mal sehen wie sich das weiter entwickelt! Geh mit ihm essen??
Ganz liebe Umarmung mathilda