Samstag, 18. Mai 2013

Souverän

Liebe Mathilda,
ja! Ich habe einen sehr souveränen Vortrag gehalten. Nicht anders zu erwarten auf einem Themenfeld, auf dem ich mich theoretisch sehr sicher fühle. Jedoch anders zu befürchten, weil mich die praktischen Probleme mit Flo langsam an meiner Kompetenz zweifeln lassen. Auf den Vortrag war ich gut vorbereitet und einfach ganz bei mir. Flo hatte sich mir gegenüber gesetzt und ich konnte ihn beim Sprechen ausgiebig angucken. Er mich tatsächlich auch. Das hätte ich nach seiner Panini-Aktion gestern nicht erwartet, aber vermutlich äußert er damit tatsächlich, dass bei ihm was in Bewegung ist. 

Da sich in meinem Vortrag alles um Kommunikation drehte, hatte ich mir ein paar Spitzen zurechtgelegt. Z.B. dass sich die Modelle nicht nur auf die Interaktion mit Klienten, sondern auf jegliche schwierige Gesprächssituationen anwenden lassen. Oder dass die Reaktion des Klienten schwankend sein kann (und die des Arztes auch) :-) Ich konnte Flo zu dem von mir Gesagten schön anfunkeln. Und er konnte das zwischen den Zeilen lesen oder es sein lassen. Zumindest gestern bei meinem Vortrag war ich sehr souverän und er konnte mich keineswegs aus meinem Konzept bringen. Im Gegenteil, er folgte meinen Worten und musste mir in allem zustimmen. Er muss bei so Vorträgen narzißtenmäßig immer seinen Senf dazugeben, womit er im Grunde nur meine Aussagen bestätigte. Ein Versöhnungsangebot zwischen den Zeilen? Ich konnte in seiner Gegenwart ganz gut denken - auch ein großer Fortschritt und wohl der ganzen Wut geschuldet, die meine Gehirnwindungen mal so richtig durchgepustet hat. Jedenfalls habe ich heute keine Spur Aggression mehr, dafür aber einen großen Abstand zu ihm. Da muss sich aber einer schützen. Und für mich ist es das "Get out of my face"?
Reifende Grüße von Eva

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