Freitag, 31. Mai 2013

Cool down after running


Liebe Mathilda,

ich war gespannt auf die nächste Begegnung mit Dr. Mollis, der sich bei unserem gemeinsamen sportlichen Ereignis für seine Begriffe erheblich aus dem Fenster gelehnt hatte. Und was tat er gestern? Nichts! Vergessen war die Lockerheit vom Vortag. Auf der Arbeit traf ich auf die Kontrolliertheit in Person mit klappernden Schritten an meinem Zimmer vorbei und ansonsten ausgiebiger Kontaktvermeidung. Gestern nicht mal ein Lächeln. Ich weiß auch nicht, was ich erwartet habe. Mir hätte klar sein müssen, dass Flo in seiner altbekannten Startegie "Jetzt warten wir erst mal ab und dann machen wir erst mal gar nichts" verharrt. Naja, wegen dem beschriebenen Endorphinüberschuß vom Mittwoch zog mich das höchstens auf ein durchschnittliches Level runter. Externe Atributionen, warum er sich so verhielt, waren hilfreich: Griesgram wegen starkem Muskelkater, schlechte Laune wegen schlechtem Wetter usw.

Und so bin ich heute noch immer mit sehr angenehmen Eindrücken angefüllt, aber mittlerweile wieder auf Normaltemperatur heruntergefahren.  Flo trat heute tatsächlich wieder zu mir in Kontakt (immerhin ein Fortschritt) und nahm von sich aus bezug auf unseren Staffellauf. Nach der Visite fragte er mich auf dem Flur:

"Na? Hast Du Muskelkater?"

Ich darauf süffisant

"Nöö... (was auch der Realität entspricht, schließlich bin im Top-Trainings-Zustand und perfect age) ... Und Du?"

"Ja ...schon."

sagte er und grinste. Ich mag es, wenn Leute über sich selber lachen können. Soll ja irgendwie die höchste Stufe von Humor sein. Hier hatte es den Anschein als wenn Flo das tut. Ich stieg drauf ein und bedauerte in scherzhaft. Dabei stellte sich augenblicklich wieder die bekannte Vertrautheit zwischen uns ein, so dass ich ernst gemeint nach seiner Verletzung fragte:

"Wie geht´s denn Deinem Bein?"

"Ja, ich hab da immer noch Beschwerden .... Das kommt davon, dass ich immer so hart auftrete."

Wow, welch eine Erkenntnis auf dem Flur! Meint er jetzt seine klappernden Schritte, sein ganzes "Auftreten" oder seine Lebenseinstellung? Eine Rechtfertigung für sein kontrolliertes Verhalten mir gegenüber? - Ich interpretiere einfach gerne zu viel in alles hinein und wurde von Flo durch seine total spontane Frage aus meinen Gedankengängen gerüttelt:

"War das Dein Mann?"

Es klang schon interessiert, aber auch abschätzend, konfrontierend. Das traf mich schon etwas unvorbereitet, dass der Kofliktvermeider schlechthin mir solch eine Frage stellte. Ich wusste nicht, ob das eine rhetorische Frage war bzw. was er überhaupt damit bezweckte. Ja, ich habe Konstantin bei der gegenseitigen Vorstellung in seinem "Beziehungsstatus" zu mir tatsächlich nicht betitelt, aber ich habe ihn als "Konstantin" vorgestellt. Und Flo wusste, dass mein Mann Konstantin heißt wie ich weiß, dass seine Frau Laura heißt. Ich sagte etwas fragend und als ob da noch was kommt:

"Ja ...?"

Er registrierte wohl, dass ich vorsichtig auf seine Frage einging und fragte weiter:

"Hat er Dich gecoached?"

Keine Ahnung, was diese Frage nun wieder motiviert hatte (1. Tino sieht aus wie ein Trainer; 2. Flo traut es mir nicht zu, allein zu solch einem Lauf zu finden; 3. Anerkennung für meine gute Zeit, 4. Flo wollte halt einfach was fragen, so wie man das unter Kollegen normalerweise macht; 5...). Fakt ist, er fragte überhaupt, was nach Interesse aussah. Oder einfach Smalltalk? Was ist bloß normal unter Kollegen? Scheiß Selbstzweifel! Ich antwortete darauf:
"Er hat mich sehr unterstützt und angefeuert."
Das genügte und außerdem konnten wir im Treppenhaus angekommen nicht mehr weiter vertraut miteinander sprechen. Wird Flo jetzt denken, dass sich meine Gefühle für ihn abgekühlt haben? Ich habe keine Lust, ihm das alles nochmal beizubringen. Ach, keine Ahnung, was er wirklich denkt. Und doch möchte ich so gern wissen was er tatsächlich denkt!
Liebe Grüße,

Eva

Donnerstag, 30. Mai 2013

Ein einziger Moment war die ganze Aufregung wert

Liebe Mathilda,
wie fange ich an, da ich mich heute doch so ganz anders fühle als gestern. Ich bin total erleichtert und habe die halbe Nacht nicht geschlafen. 

Zuviel Adrenalin? 

Zuviel Lärm um Sachen, die dann gar nicht eingetreten sind und stattdessen besser wurden als gedacht?

Sind Schmetterlinge im Bauch nichts anderes als eine Unterform der inneren Unruhe? Ich war voll davon als ich mein Auto parkte und auf den abgesteckten Läuferbereich zuging. Mir war nicht mal klar, ob ich Flo dort treffen würde. Eher beschäftigte ich mich ja damit, wie ich - sollte es nicht vermeidbar sein - seiner Frau gegenübertreten würde. Deine kräftigenden Worte waren gut und wirkungsvoll in meiner Hosentasche verwahrt. Dann und wann nahm ich taktilen Kontakt zu dem kleinen Zettelchen auf. Ich wusste ja was drauf stand, hatte es mir den ganzen Tag immer wieder durchgelesen. Sowohl lauftechnisch als auch psychisch hätte ich nicht besser vorbereitet sein können.

Ich trete auf den Rasen, auf dem sich bereits bunte Rucksäcke, Läufer und Wasserflaschen wie verstreute Farbtupfer eingefunden haben. Etwas verloren und unheimlich aufgeregt komme ich mir vor bis ich nach endlosen Minuten zwei meiner Mitläufer entdecke. Wir begrüßen uns. Kurz darauf sehe ich aus einiger Entfernung Dr. Florian A. Mollis den Rasen betreten. Die Welt steht still. Ich brauche gar nicht genau hinsehen, denn schon aus dem Augenwinkel erkenne ich ihn - in Laufklamotten - seine Laufschuhe bereits an den Füßen! Stein fällt. Mir ist in dem Moment völlig egal, warum er sich nun offensichtlich doch entschieden hat zu laufen (körperliche Spontanheilung oder psychisches Einknicken?), denn nun habe ich das untrügliche Gefühl, dass alles ganz wunderbar werden wird. Als er in unserem Pulk angekommen ist, begrüßen Flo und ich uns mit sicherem Abstand. Auch ich habe bereits meine Laufschuhe und -klamotten an und fühle mich sportlich und attraktiv. Und schon etwas lockerer. Unser Team ist komplett. Die Reihenfolge der Läufer schnell festgelegt: Eva als Dritte, Flo als Fünfter. Wir stecken uns in einer fast meditativen Abfolge die Startnummern an den Bauch. Vier Sicherheitsnadeln – an jeder Ecke eine – haben eine seltsam beruhigende Wirkung. Danach werden Fotos gemacht. Wir werden gebeten uns als Team aufzustellen. Ich gerate links neben Flo. Kameradschaftlich-sportlich legen wir die Arme umeinander - zumindest sieht´s nach außen so aus. Er fängt damit an und für mich gibt es kein Halten mehr. Natürlich tue ich es ebenso. Innerlich bin ich wie abgehoben, spüre seine warme Haut und dass er nichts unter seinem T-Shirt trägt. Was ich da spüre ist hart und weich zugleich. Ich genieße dieses Wechselbad und spüre wie ich das hier aufschreibe noch immer meine Handfläche, die seine warme Schulter berührt. Hab da wohl auch ein bisschen rumgestrichen auf seinem Schulterblatt. Bin gespannt auf die Bilder - in Selbstdarstellung sind wir beide gut!

Dann sieht sich unser Team den Platz für die Staffelstabübergabe an, was bei Tausenden von Leuten relativ kompliziert ist. Wir verabreden einen Treffpunkt und unser Erkennungszeichen. Da sagt plötzlich unsere vierte Läuferin, dass sie doch gerne früher laufen würde und fragt, ob jemand mit ihr tauscht. Ich - natürlich sofort im Hinterkopf, dass ich Flo dann den Stab geben würde - stimme zu. Nummerntausch und neue Reihenfolge. Ab da sehe ich ihn kaum noch, habe aber das gute Gefühl, dass alles klappen wird.

Tino ist inzwischen eingetroffen und wir haben uns in dem Gewimmel tatsächlich gefunden. Als wenn es so sein soll. Erst versuche ich noch zu vermeiden, ihn in unser Lager zu führen, dann denke ich, dass ich es ohne die ganze Flo-Sache ganz natürlich getan hätte. Und so gehe ich die Gefahr ein, dass ich sich Tino und Flo begegnen. Ich hatte die ganze Zeit Angst vor einer Begegnung mit Flo´s Frau. Es kommt mir nicht in den Sinn, dass es auch Flo unangenehm sein könnte, meinem Mann zu begegnen. Hätte ich ihn vorwarnen sollen? Die ganze Situation kommt mir ziemlich irreal vor als ich mit Tino in den Laufbereich gehe. Tino, Konstantin – mein wahrer Held. Sportlich und groß und gutaussehend steht er da, mit der vorsichtigen Zurückhaltung, die ihm innewohnt, wenn er auf viele fremde Menschen trifft. Ich erkläre ihm, wer noch in meinem Team läuft und deute von Weitem auf Flo, mit dem ich währenddessen einen Millisekundenblickkontakt habe. Flo bewegt sich nicht von der Stelle, versucht wohl durch Regungslosigkeit unsichtbar zu werden. Kontaktvermeidung. Es muss eine unangenehme Situation für ihn sein. Ich habe stets für alle immer großes Verständnis, aber irgendwie ist die Kapazität dafür erschöpft. Jetzt denke ich nur noch, da muss Flo jetzt durch. Ich habe schließlich seit Donnerstag gelitten und mir den Kopf zerbrochen was wäre, wenn ich hier seine Frau treffe. Und Flo hätte ja auch mit mir sprechen können - macht er aber bekanntlich nicht.

Rechtzeitig gehe ich mit Konstantin in den Startbereich, wo wir uns während meines Aufwärmens lange verabschieden. Ein treuer Gefährte an meiner Seite. Ich bin heiß und will laufen. Im Startbereich Gedrängel, doch die Übergabe von meiner Vorläuferin klappt super. Ich starte die 8 Titel meiner "Showdown"-Playlist und laufe los:

1. Walking desasters - The Wombats: Genau mein Tempo. Ich freue mich, dass ich die ganze Anspannung endlich in körperliche Aktivität umsetzen kann. Meine Musik ist sorgfältig ausgesucht. Verschiedene Titel lösen verschiedene Gedanken und Erinnerungen aus. Es ist fröhlich und rhythmisch, ein bisschen auch über sich selber lachen. Eben walking desasters. 

2. Gimme Sympathy - Metric: Die Atmosphäre ist toll: Auf einer abgesperrten mehrspurigen Straße bei Sonnenschein zu laufen und dabei angefeuert zu werden, schmeichelt einer narzißtischen Seele. Ich halte den Stab mit sicherem Griff und verliere ihn nicht wie in meinem Albtraum vorletzte Nacht. Ich bin stolz auf mich, dass ich es hierher gebracht habe, lasse Revue passieren, was zwischen Flo und mir war, was ich mich getraut habe. In mir ist noch immer dieses hoffnungsvolle Gimme Sympathy.

3. Our perfect disease - The Wombats: Ich versuche nicht an die allmählich aufkommende Anstrengung zu denken. Hier ist mein Rhythmus. Hier sind meine Schritte. Ich lenke mich ab: Gibt es eine schönere Störung als sich unverhofft zu verlieben? The perfect disease.

4. Tokyo (Vampires and wolves) - The Wombats: Die Hälfte ist geschafft. Ein großes Stück liegt hinter mir - ein ebenso großes liegt noch vor mir. Manchmal habe ich es satt, gegen die Mauer zu rennen, die Flo nicht bereit ist einzureißen. "I´m sick of dancing with the beast" singen die Wombats sehr treffend.

5. You and me song - The Wannadies: Es zieht sich und ich merke, dass es schwer wird. Dann stelle ich mir vor wie ich Flo gleich den Stab übergeben werde. Das motiviert mich!

6. Techno Fan - The Wombats: Zu diesem Zeitpunkt tritt wie üblich die Frage auf, warum tue ich mir das eigentlich an? 5 km zu laufen. Nicht nachdenken, einfach weiterlaufen. "Shut up and move with me..."

7. Titanium - David Guetta feat. Sia: Das Ziel wird greifbar, denn ich habe Kilometer 4 längst hinter mir gelassen. Mit Titanium hole ich das Letzte aus mir heraus. Ich will so schnell wie möglich bei Flo sein. Ich will meinen persönlichen Rekord.

8. Ours - The Bravery: Zu dem auch hier sehr treffenden "This time ist ours" laufe ich ins Ziel ein. Ich scanne die Masse und erblicke Flo. Ich brauche kein Erkennungsmerkmal. Er ist mein Erkennungsmerkmal und ich übergebe ihm den Stab fertig und lächelnd. Bevor er sich davonmacht, sagt er anerkennend, dass ich toll gelaufen bin. Tino steht am Rand und hat meinen Zieleinlauf gefilmt. Wir fallen uns in die Arme als ich den Wechselbereich verlassen habe. Wir freuen uns gemeinsam. Ist das eigentlich fies von mir, die beiden so dicht aufeinandertreffen zu lassen? Nun ja, ich habe nicht gewusst wie ich es hätte verhindern können. Sicherlich hat mich das alles in einer besonderen Art und Weise angespornt. Am Ende steht bei mir eine Zeit von 27 Minuten - so schnell wie ich noch nie gelaufen bin. Wozu uns Gefühle doch antreiben können...

Das alles ist schon sehr aussagekräftig für meine Gesamtsituation: Konstantin ist mein Fels in der Brandung und immer für mich da. Flo sticht in der Masse heraus und macht sich davon. Und ich kann für das alles nichts?

Tino und ich gehen wieder ins Lager, wo es Getränke, Snacks und gute Laune gibt. Jetzt wo Flo auf der Strecke ist, kann ich das auch mit einiger Gelassenheit und einem Überschuß an Endorphinen sehen. Aufgelockerte Atmosphäre. Man kommt leicht ins Gespräch. Frau Z., die auch hier ist, wirkt selber sehr gelöst und scheint beeindruckt von mir. Jetzt warten wir auf Flo und die Antwort auf die bange Frage: Wird das Bein halten? Er trifft nach einer ebenso guten Zeit im Ziel ein und ist bald umringt von anderen Läufern. Nach einer Weile trete ich näher an den Pulk heran, Tino steht etwas an der Seite. Ich wäre der ganzen Situation entsprechend nicht weiter hineingegangen (wegen Tino und wegen Flo - Wie ich doch für alle sorge!) doch da sagt Frau Z. in einer Anwandlung von Teamzusammenführung plötzlich zu Flo "Frau Cormann wollte Dir auch noch zu Deinem Lauf gratulieren." Hätte ich gerade was getrunken, hätte ich mich verschluckt. Wie müssen Flo und ich nach außen hin wirken? Distanziert? Ignorant? Und doch spielen wir das, um den Eindruck zu übertünchen, dass wir uns ein bisschen zu sehr mögen. Die Verwaltungschefin ist hier allerdings um Teambildung bemüht. Mir kommt zugute, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon ein Glas Sekt in mir habe, der sich mit dem vom Laufen angekurbelten Kreislauf enorm schnell verteilt. Ich ergreife die Chance, die wohl ohne Alkohol und Ansage der Verwaltungsleiterin nie umgesetzt worden wäre. Flo und ich - wir lächeln uns an, fassen uns etwas unbeholfen an beide Hände (Was soll das werden? Ein Tanz?). Ich sage irgendwas über seinen Lauf. Keine Ahnung was. Gehirnaktivität war mit anderen Sachen beschäftigt. Dann deute ich durch meine Körperhaltung den Wunsch einer Umarmung an, beuge mich vor und JA JA JA JA JA er macht mit! Ich spüre seine borstigen Haare an meiner Wange und seinen warmen Oberkörper. Fazit: Dieser Moment war die ganze Aufregung wert!

Ok, irgendwann hören wir wieder auf mit dem Umarmen. Ich drehe mich zu Tino um und hole ihn näher heran. Ich frage "Kennt Ihr Euch eigentlich schon?" Flo sagt ein bisschen pikiert "Nein, wir kennen uns noch nicht." Ich stelle die beiden einander vor und sie geben sich die Hand. Das ist an Absurdität kaum zu übertreffen. Na klar, tut mir Tino leid, der hier der einzig Ahnungslose in dieser Dreierkonstellation ist, aber irgendwie bin ich auch froh, dass er an meiner Seite ist. Es ist eine Mischung aus Stolz (meinen Partner zu präsentieren), Annäherung an Flo und auch dem Wunsch, Flo zu verunsichern. Ich spüre, dass das Flo irgendwie unangenehm ist. Schließlich wusste er nicht, dass Tino nicht eingeweiht ist und ich bilde mir ein wenigstens eine kurze Verunsicherung in seinen Augen gesehen zu haben, ob ihm mein um einen Kopf größerer Mann nicht eine aufs Maul gibt. Wirklich eine absurde Situation, die ich da hergestellt habe. Da hilft nur: noch mehr Sekt, was wohl auch Flo so empfindet. Er schenkt mir nach und trinkt selber. Sekt, nette Unterhaltung und oh ja, noch ein gemeinsames Foto. Unser Team ist mittlerweile auf 3 Läufer geschrumpft. Die verbliebene Läuferin und ich nehmen Flo in die Mitte. Und ... dabei darfichihnnochmalanfassen (hyperventilier)! Wieder mein Arm, meine Hand auf seiner Schulter, die sich einfach super zum Streicheln eignet. Und seine warme Hand an meiner Taille. Ich krieg die Krise! Mehr ertrag ich nicht. Ich bin voll von positiven Eindrücken. Neue Aufgeregtheit ist der Anspannung gewichen. Besser wird es nicht beschließen Tino und ich und verabschieden uns.

Aufgeregte und tollste Grüße,
Eva

Mittwoch, 29. Mai 2013

Ein einziger Moment ...

... war die ganze Aufregung wert!

Showdown

Suuuper und großen Dank! Ich hab mir Deine Worte aufgeschrieben und trag sie in der Tasche mit mir umher!


du bist toll, klug, attraktiv, mutig und wunderschön! 
dir kann niemand was! 
gib ihr nicht die macht! 
alles ist gut! 
konzentriere dich auf dich und versuch vielleicht nicht so viel in seine hirnwindungen und ggf. l's windungen hineinzuschauen!! 
bleib bei dir! 
du hast dir nichts - wirklich gar nichts - zu schulden kommen lassen!!!!!!!!!


Ich drück Dich und lauf heute allen davon,
Eva

Dienstag, 28. Mai 2013

Es geht noch schliiiiiiiiimmer

Liebe Mathilda,
so langsam ist das alles einfach nur noch zum laut Schreien. Hast Du morgen Abend schon was vor? Ich würde nachdem ich das alles irgendwie überstanden habe liebend gerne zum Abreagieren kommen.
Erstmal ist Tino seit gestern überzeugt, dass er mich unbedingt zu meinem Lauf anfeuern kommen will, was ich ja sehr toll finden würde, wenn das nicht alles noch komplizierter machen würde. Es ist wohl langsam nicht mehr auszuschließen, dass er auch etwas von der Situation spürt. Anders lässt sich seine Aufmerksamkeit nicht mehr erklären.

So, und dann kam es heute morgen zu der von mir bereits erahnten Katastrophe, dass wir inklusive Flo nur noch 5 Läufer sind. Frau Z meinte unter 4 Augen zu mir, dass Herr Mollis laufen muss. Richtig, sie kann ja über sein Bein bestimmen! Ich meine, kann sie darüber bestimmen? Oder besser: Lässt Flo über sich bestimmen? Ich sage nichts dazu. Das sollen die beiden unter sich klären.

Flo, dem ich heute noch nicht begegnet bin, von dem ich nur seine leisen Schritte wahrnahm, die sich an meinem Zimmer vorbeigemogelt haben, ist heute zu allem Überfluss wieder in Sneakern erschienen. Letzte Schonung für sein Bein oder Demonstration und Rechtfertigung wie schwer er doch verletzt ist? 

Und ich kann nichts tun und mich jetzt echt nur noch zurücklehnen und mir das ganze Theater mal von außen betrachten: Flo signalisiert durch Schuhe und mir gegenüber sogar verbal, dass er nicht laufen wird. Hat er den Mut, dass auch den anderen zu unterbreiten? Oder schickt er am Ende doch Laura vor? Ich habe da keine Antworten mehr und bin wahrscheinlich der einzige Mensch, der sich so viele Gedanken über diesen schnöden Lauf macht. 

Ich muss mich auf alles einstellen. Bitte schick mir irgendwas zur Stärkung! Ich hab heute tatsächlich geträumt, dass ich den Staffelstab verloren habe. Muss jetzt schnell weg. Habe eben einen Anruf bekommen, ob ich noch zur Supervision komme, die ich vergessen habe.

Puhhh,
Eva.

Montag, 27. Mai 2013

Die Schuhe des Herrn Flo

Liebe Mathilda,

gefühlte Entwarnung in der größten Schuhfrage der Saison!
Ich hörte sein Geklapper schon von Weitem als er in den Besprechungsraum trat und dachte ´Spontanheilung übers Wochenende´. Ich hatte während der Besprechung zwei Blickkontakte mit ihm. Der erste war eher eine Art emotionsloses Starren nach dem Motto, wenn Du Dich nicht bewegst, beweg ich mich auch nicht. Beim zweiten Mal als es schon wieder drohte so eine Starraktion zu werden, setzte ich am Ende ein amüsiertes Lächeln nach dem Motto ´Wie lange wollen wir uns eigentlich noch so anstarren?´, was Flo prompt erwiderte. Ja ja, Florian Mollis, beweg Dich bloß nicht zuerst, Du könntest die Kontrolle verlieren.
Nach der Besprechung ergab sich dann die einmalige Gelegenheit, ihn eine Minuten unter vier Augen zu sprechen. `Das ist Deine Chance` schrie es in mir. Flo sprang förmlich durchs Treppenhaus (Eine Art Belastungstest für sein Bein?) als wir zusammen in ein anderes Gebäude gingen. Und um alle Spekulationen aus dem Weg zu räumen, fragte ich ihn auf locker-lächelnde Art und Weise:

"Wie geht es Deinem Bein? ... Wirst Du laufen?"

Mann, war ich froh, dass ich das so klar und locker ausgesprochen hatte. Es kam mehr so beiläufig rüber. Schon so, dass mich seine Verletzung interessiert, aber nicht so als hinge mein Leben davon ab.

"Viel besser..."

sagte er und deutete auf seine Schuhe. Was war das? Eine Art nonverbale Kommunikation über Schuharten? Ich trug heute Peeptoes . Bringt mir das eine besondere Freizügigkeit ein? Bevor ich mir weiter Gedanken über dieses absurde Thema machte, holten seine weiteren Äußerungen meine Aufmerksamkeit wieder ins Hier und Jetzt.

"... ich möchte mir aber trotzdem nicht zumuten mitzulaufen..."

Meine Enttäuschung war vermutlich spürbar. Eben noch die Hoffnung, dass er zu unserem Lauf wieder fit ist, und nun seine klare Aussage, dass es "unseren Lauf" nicht geben wird. Er versuchte mich vermutlich zu trösten indem er sagte:

"... wir sind ja 6 oder 7 potentielle Läufer, so dass es ja auch ohne mich geht."


´Du hast nicht die geringste Ahnung, dass es überhaupt gar nicht ohne Dich geht.´ dachte ich. Ich wusste auch nicht wie er auf 6 oder 7 potentielle Läufer kommt. Bei mir werden es, so oft ich es auch durchzähle, nicht mehr als die notwendigen 5. Und zwar mit ihm! Ich fragte das nicht nach, denn ich war wie blockiert. Und ich fragte natürlich auch nicht mehr nach Laura. In seiner Welt, in der er davon ausgeht, dass genügend Läufer da sind, ist Lauras Einsatz wohl gar nicht mehr nötig. Und wer weiß, vielleicht hat er ja recht. Immerhin bringt mir das in dieser Angelegenheit mehr Gewissheit: Ein Lauf ohne Laura, aber auch ohne Flo.


Liebe Grüße von Eva.

Yes, he did it!



Laufen macht die Birne klar

Guten Morgen liebe Mathilda,


Start in eine neue und alles entscheidende Woche. Mein Abschlusstraining war sehr erfolgreich: 29 Minuten!  

Beim Laufen konnte ich mir Gedanken über Flo´s Schuhart machen. Erst dachte ich, dass ich mein weiteres Vorgehen einfach daran festmache, ob er heute Sneaker oder seine üblichen, wie nennt man die, Herrenschuhe? trägt. Meine Spekulation: Wenn er morgen Herrenschuhe trägt, ist sein Knie wieder in Ordnung, er kann laufen und ich muss ihn nicht fragen. Wenn er Sneaker trägt, kann es sein, dass er nicht läuft oder dass er das Bein solange wie möglich schont, um dann doch zu laufen. Meine Fresse! Sowas überlege ich mir echt. Ich kann mir erotischere Themen vorstellen als Herrenschuhe. Was natürlich ersichtlich wird, ist, dass ich nach Wegen suche, die Frage an ihn zu vermeiden. Und ich frage mich warum. Was steht mir am meisten im Weg? Es ist die Angst vor Ablehnung. Davor das er irgendwas in der Richtung sagt: „Das geht Dich nichts an. / Ich sehe das nicht ein. / Ich kann auf Dich keine Rücksicht nehmen. / Begreif es doch endlich. / Selbst schuld, Du hast Dich in diese Lage gebracht“ usw. Ok, und jetzt: Wie realistisch ist das? Denke, denke, denke – Vermutlich nicht sehr realistisch, aber immerhin beängstigend. Ich werd sehen in welchem Schuhwerk ich ihn heute antreffe, vielleicht weiß ich es dann plötzlich oder ich habe was Erleuchtendes geträumt. Deinen Vorschlag wie ich ihn fragen kann, finde ich toll. Ich hänge noch an dem „wegen dem was zwischen uns ist“. „Auf die eventuelle Begegnung mit Deiner Frau einstellen“ finde ich super.

Es wird in naher Zukunft ein Ende haben, denn am Mittwoch ist Showdown. Neulich sagte mir eine Kindergarten-Mutter, dass sie seit 7 Jahren überlege, den Job zu wechseln. Und ich sagte ihr: Allein, dass sie so lange überlegt, spricht dafür, es zu tun. Bin gespannt, was in 7 Jahren mit Flo ist. Ein ergrauter 47jähriger, ewig beinverletzter und verklemmt-kontrollierter Chefarzt? Oder ein lebendiger, flirtender, zerzauster Mann, der auch mal ein Risiko eingeht?

Schöne Grüße,
Eva 

Sonntag, 26. Mai 2013

Der Sonntagabend-Ermutigungspost: If life was easy where would all...

Was hat die ganze Aufregung dieser Woche für einen Sinn?




Nehmt alle Abenteuer Eures Lebens als das was sie sind. Wie schwer es auch ist, sie machen Euer Leben bunter.

Liebe Grüße von Eva

Crazy dreams

Liebe Mathilda,

wieder ein Wochenende weiter. Meine Träume spielen echt gerade verrückt. Gestern der zersauste, blondgefärbte ( ???) F und heute sind wir zusammen im Auto unterwegs. Wir – das sind F und E, Du bist auch dabei und vermutlich so eine Art Geschäftsführer der Klinik, der nicht weiter in Erscheinung tritt, halt „nur“ am Steuer sitzt. Du und ich sitzen auf den Rücksitzen und irgendwie redest Du auf Flo ein, er solle sich mal locker machen. Was hat das bloß zu bedeuten? Bin mehr amüsiert über mein Unterbewusstsein als fragend. Wie hieß es gestern auf der Fortbildung von einer Therapeutin: „Das Gehirn ist das größte Sexualorgan.“ Allgemeines Gelächter und das aber auch nur, weil die meisten da nur zustimmen können. Passiert so viel im Kopf. Die ganzen Erwartungen und so. Ich hatte gestern mal wieder zu viel davon. Und wenn ich es mir jetzt recht überlege, hätte ich das vorher erkennen können. War bisher noch immer so, wenn ich Flo zu einem öffentlichen Ereignis begegnet bin, dass da nichts Weltbewegendes passiert ist. Und es hilft halt, sich seiner Erwartungen bewusst zu sein. Dann tut es nicht so weh, wenn sie enttäuscht werden. Naja, auf jeden Fall sah ich heiß aus und hab mich auch so gefühlt. War ein guter, fachlich interessanter Vormittag. Flo hat moderiert und war angespannt. Er war natürlich superkorrekt (wie ich das hasse) und sprach wohlformulierte Sätze, war dabei aber steif, ohne lockere Bemerkungen, die sich sicherlich anboten. Na dann weiß ich ja jetzt, was mein Traum zu bedeuten hat: F und E steuern durch die Arbeit verbunden ins Ungewisse und Du, Mathilda, kitzelst meine unbewussten Wünsche hervor, von denen der stärkste zu sein scheint, dass Flo (oder ich) sich mal locker macht. Er trug gestern keine Sneaker, was vermutlich nicht als Spontanheilung zu werten ist, sondern als Zwang zu entsprechender Kleidung bei solch einem Ereignis.

Ich befinde mich gerade mal wieder an einer Weggabelung. Deswegen auch die Träume, der Rennzwang und ein Tino, der so anhänglich ist. Ich befinde mich nicht allein an der Weggabelung. Meine Nachricht vom Freitag konnte ich echt nur unter erschwerten Bedingungen schicken, weil er meine Nähe sucht und ich einfach keine guten Argumente fand, das Schreiben noch auszudehnen. Und ich möchte ja. Aber reicht mir das? Gestern reimte er mir eine romantische SMS, die mich sehr beeindruckte und ich bin wirklich gerne mit ihm zusammen. Nur diese blöde Suche nach dem Kick. Ist es das? Ist es gar nicht Flo, sondern der Kick ihn zu bekommen? Und dann gibt es irgendwann wieder eine besondere Begegnung mit Flo und ich bin hin und weg und weiß, dass es nicht der Kick, sondern ER ist. Und damit drehe ich mich im Kreis. Was ich schon merke, ist, dass ich Flo nicht in dem Glauben lassen möchte, dass sich meinerseits alles abgekühlt hat. Ich habe zu viel darin investiert, dass er weiß wie ich fühle, und will das nicht einfach im Sande verlaufen lassen. Soll er schon noch ein bisschen drunter leiden! Für den Lauf am Mittwoch und die Wade der Nation bedeutet das, dass ich ihm schon nochmal die Pistole auf die Brust setzen und fragen muss, ob er selbst oder Laura läuft. So nach dem Motto: „Du, ich möchte jetzt schon gerne wissen, ob Du (und Dein Bein) laufen oder Laura. Bitte warne mich vor. Du weißt warum.“ Kann ich das so fragen oder ist das wieder zu sehr in der Bettelposition?

Heute noch auf meiner Liste: 
- Stressabbau durch Abschlusstraining
- eine Wettkampf-Playlist zusammenstellen
- den Sonntagabend-Ermutigungspost auf den Weg bringen

Wenn ich dieses Laufereignis durch habe, brauche ich Urlaub!

Liebste Grüße von Eva

Samstag, 25. Mai 2013

Ohne Worte

Liebe Mathilda,

diese Woche hat sich echt alles überschlagen. Rückblickend viel angenehme und unangenehme Aufregung und gestern dann doch noch eine kleine Gelegenheit, etwas persönlicher zu werden. Ich harrte mittags kaffeetrinkend im Aufenthaltsraum solange aus bis er dazu kam und sein Mittag aß. Ich sah ihn das erste mal an diesem Tag etwas entspannter an (ich hatte mich eine Stunde selbstinstruiert: Meine Gelegenheit wird kommen.) und bemerkte, dass er total zerwühlt aussah und mindestens 2 Tage nicht rasiert war. Ich hielt mich zurück und ließ ihn erstmal kommen. Er fragte mich nach einem Klienten, den er operiert hatte. Konnte ich leider nicht mit dienen, weil ein anderer Therapeut zu diesem Klienten gegangen war. Stockendes Gespräch. Er schnell, es war ihm etwas unangenehm. Er schaute mich an und lächelte. Um seinen Mund rum war Tomatensoße verschmiert. Ich musste innerlich lachen. Das lockerte etwas auf. Wenn ich mirs jetzt so überlege, taxierte der schon ziemlich, was in mir so vorging. Vermutlich hat er sogar Schiss wie ich seiner Frau gegenübertreten würde, die höchstwahrscheinlich nicht weiß, dass wir uns getroffen haben. Aber er sprach nicht an, was ständig im Raum schwebt. Für mich zumindest. Ich auch nicht. Er stand auf und stellte sein Geschirr in den Geschirrspüler. Als er sich ausgiebig den Mund wusch, stellte ich mein Geschirr dazu und wir standen uns kurz ziemlich nah gegenüber. Das war der Moment, wo er nett und erwartungsvoll fragte:

"Was macht dein Lauftraining?"

Ok, richtiges Thema! Und er sprach es von sich aus an. Meine Antwort war nicht mit Worten zu beschreiben, sondern eher eine Geste, die ihm vermitteln sollte, dass es läuft VORAUSGESETZT DU KONFRONTIERST MICH NICHT MIT DEINER FRAU. Daraufhin fragte ich:

"Was macht Dein Bein?" 

Er antwortete darauf ebenfalls gestisch, indem er auf seine Sneaker deutete. Was wohl soviel bedeuten sollte wie: Ich weiß noch nicht, ob ich laufen kann. Ich schone mich mit diesen albernen Schuhen und versuche es möglich zu machen. Schon abgefahren. Wir haben Kontakt ohne Worte. Verstehen wir dabei auch, was der andere meint? Es fühlt sich auf jeden Fall so an.

Was den Lauf betrifft, werde ich mich dem irgendwie stellen müssen. Es ist tatsächlich so, dass ich weniger vor einer Begegnung mit Laura an sich als vor einer Begegnung mit einer wissenden Laura zurückschrecke. Wenn sie nicht über mich und meine Gefühle Bescheid wüsste, wäre eine Begegnung mit ihr schon angenehmer. Und ich muss mir das jetzt einfach so hindrehen, dass sie es nicht weiß. Flo´s lapidare Äußerung, dass dann halt Laura für ihn läuft, deutet auch nicht darauf hin, dass sie im Bilde ist. Ok, ich würde es gerne vermeiden, sie zu treffen, aber wenn es denn so ist, dann ist es halt an der Zeit. Ich komme da nicht mehr raus und will es auch nicht. Laufen ist MEINE Methode, Stress abzubauen, und die lass ich mir nicht nehmen. Womit ich rechnen muss, ist, dass sich mir ein Bild von ihm und ihr einbrennt. Vielleicht hilft das auch bei der Entwöhnung. Aus Widrigkeiten eine Gelegenheit machen!

Soviel für heute,
Eva

Freitag, 24. Mai 2013

Nur ein Knarksen an der Tür

Liebe Mathilda,

Neues aus dem romantischsten Krankenhaus nördlich des Äquators:
Ich renne irgendwie wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend. Panisch den Zustand seines Beines und seiner Schuhe beobachtend. Ich lauere auf eine Gelegenheit, ohne großes Aufsehen Details aus ihm herauszubekommen. Was mache ich bloß? Kann es eigentlich sein, dass meine Wahrnehmung in diesem Zustand noch an Sensibilität zunimmt? 

Ein Beispiel: In der heutigen Fortbildung sitze ich neben ihm - er wählt wohlgemerkt den Platz, ich saß schon - und ich spüre tatsächlich seine Körperwärme. Ich meine, ja, er saß schon nah dran und wenn eine Wärmequelle von schätzungsweise 37 Grad so abstrahlt, dann merkt man das wohl aus einiger Entfernung. Was soll ich sagen: Es ist trotz des ganzen Bein-Themas einfach schön! Und egal, ob meine Rezeptoren verrückt spielen, ich empfinde das so und bewege mich keinen Millimeter, um das zu genießen.

Und so renne ich mit meiner zum Bersten geschärften Wahrnehmung durch die Klinik und mache meine Arbeit. Es ist gut, wenn viel zu tun ist, dann kann ich nicht so viele Möglichkeiten wälzen wie ich erfahre, ob er laufen kann. Das erinnert mich irgendwie an Michael Ballacks Verletzung wegen der irgendein wichtiges Spiel auf der Kippe stand. "Wird die Wade der Nation halten?" hieß es damals und so ungefähr fühlt es sich für mich persönlich jetzt an. Wird Flo´s Bein halten und mir die Konfrontation mit seiner Frau ersparen. Auf meinen Wegen durch die Klinik muss ich durch eine Tür, die sich nur von innen öffnen lässt, und hinter der ich gerade Flo vorbeigehen sah. Ich nehme das wie ein Paparazzi als Gelegenheit, mit ihm in Kontakt zu treten. Ich klopfe unentschlossen, denn auch wenn ich mehr erfahren will, habe ich einfach Schiß davor. Er kommt tatsächlich, öffnet mir freundlich und meint flatterhaft:

"Ich dachte es war nur ein Knarksen an der Tür?"

"Nein ... ich war das..."

sage ich hirnrissig. Flo ist schon zum nächsten Termin verschwunden. Was bin ich bitte für Ihn? Ein Knarksen an der Tür? Ich bin in dieser ganzen Aufregung kognitiv nicht auf der Höhe und komme sicherlich etwas einfältig rüber. Wie auch immer: Er ist jedenfalls auf das Knarksen angesprungen. Es war nicht klein genug, dass er es überhören konnte, wie alles in unserer ... Verbindung.

Später geht es weiter mit einer netten kleinen Begegnung ohne eine wirkliche Gelegenheit, ihn persönlich zu sprechen. Vorhin im Aufenthaltsraum: Ich komme, er geht, weil er in den OP gerufen wird. Spontan bietet er mir seine Schüssel an, in die er sich eben Obstsalat einfüllen wollte: 

"Möchtest Du?" 

Das geht mir runter wie Öl. Versorgungswünsche seinerseits oder einfach nur die Frage: "Wohin mit der Schüssel? Ah, da ist Eva, die könnte ich fragen." Ich weiß, es ist doof und absolut überinterpretiert, aber die Vorstellung das er mit mir isst und sich darum bemüht, ist einfach zu schön. Leider schlägt wieder mein altes Verhaltensmuster zu und außerdem bin ich gerade satt, so dass ich ganz ehrlich

"Nein, danke" 

sage und ihn gerade noch in ein kurzes, fachliches Gespräch verwickeln kann. Ok, nicht nur altes Verhaltensmuster. Alles Persönliche bleibt außen vor. Ich bin wahrscheinlich total blockiert in meiner aufgescheuchten Hühner-Aufregung. BLICKKONTAKT ist das einzige, was ich halten kann.

Was mache ich bloß?

Aufgeregte Grüße,

Eva

Donnerstag, 23. Mai 2013

Was vor der Abrissbirne geschah

Liebe Mathilda,

hier kommt die Beschreibung der schönen Begegnungen, die es heute morgen auch schon gab. Fazit: Es könnte alles so schön sein, wenn da nicht eine gezerrte Wade und die unkalkulierbare Komponente "Ehefrau" wären.
Es ging schon heute morgen los als Flo und ich jeder aus seinem Ausgang kommend auf den Innenhof des Krankenhauses zusteuern. Ich tippe gerade noch eine Nachricht in mein Handy. Ich hoffte natürlich, dass wir da aufeinandertreffen, höre seine Tür klappen und sehe jemanden im Augenwinkel in 20 m Entfernung parallel zu mir laufen. Dann ruft es mit vertrauter Samtstimme:

"Handys bei der Arbeit lenken ab!" 

Ich muss grinsen, tippe kurz zu Ende und sage :

"Ärzte auch."

Grinsen auf beiden Seiten. Dann treffen wir zusammen und er rennt (Ja, er rennt wie mir jetzt erst auffällt. Wozu diese Reflexionen doch immer wieder gut sind. Er kann also doch rennen!) irgendwie vorneweg, halb entschuldigend, weil er noch zu einer Besprechung müsse und ist entschwunden.
Ein schwungvoller Start, der dann weitergeht als ich ihn auf der Station wiedertreffe. Eine Klientin, die ich noch nicht gesprochen habe, ist schon entlassen, weil sie früher als erwartet operiert wurde. Und Flo darauf: 

"Wir müssen spontaner sein." 

Das hätte er in einer Fortbildung für Führungskräfte gehört (na gut, dass ihm das mal jemand sagt!). Pläne und Strategien seien zum Scheitern verurteilt und man müsse spontan und flexibel sein. Und ich tatsächlich darauf: 

"Ok, lass uns damit anfangen." 

Wir lachen und stoßen wie wir so nebeneinander herlaufen an den Schultern sanft zusammen. Und ich denke nicht, dass es daran liegt, dass Flo wegen seiner Verletzung eine Gangstörung entwickelt hat. Nein, dass war ein herzlicher Zusammenrempler! Uijuijui! Ganz schön flirty heute morgen.... Ja, und dann kam die Abrissbirne, von der ich ja schon vorhin geschrieben habe.
Mann, noch nicht mal mittags und schon so viel passiert. Ich habe hier echt kaum Zeit zu arbeiten.

Ich drück Dich,
Eva

Meine persönliche ABRISSBIRNE

Hallo Süße,

ich habe ein großes Problem:

Gerade wurde ersichtlich, dass unser Staffellauf nächste Woche aus Mangel an Läufern auf 1 Team zusammengestrichen wurde, so dass ich jetzt mit Flo in einer Mannschaft laufe. Das wäre ja an sich nicht problematisch, zumal ich das Ganze ja irgendwie wegen ihm mache. Aber nun sagte er, dass er sich die Wade gezerrt habe (deswegen läuft er auch die ganze Zeit in diesen sportlichen Schuhen herum) und dass er hoffe, dass er laufen könne. Er möchte natürlich gerne usw. bla bla, aber wenn er nicht kann, würde Laura für ihn laufen. 

ABRISSBIRNE!!!!

Ich war echt entgeistert und fassungslos. Sowas! Und das streute er so vor allen Leuten ein, dass ich nicht die Möglichkeit habe, persönlich mit ihm zu sprechen. Es wirkte schon so als wolle er meine Reaktion abschätzen. Wir standen uns zwischen zwei Klientenkontakten gerade in einem Türrahmen gegenüber und er sagte irgendwas in der Richtung: 

"Wenn mein Bein nicht hält, wird Laura für mich laufen." 

Ich war durch das Signalwort "Laura" alarmiert und fragte ihn 

"Was macht denn ... Dein Bein?" 

Ja, und dann erklärte er mir, dass er sich verletzt hat und deutete auf seine Schuhe usw. Die Sneaker, die er seit Tagen trägt, sind kein Ausdruck einer neuen Lockerheit, sondern eines kaputten Beines! Ab diesem Zeitpunkt hat es in mir unaufhörlich gearbeitet. Ich habe noch die Visite mit ihm und den anderen zu Ende gebracht, war aber innerlich total aufgewühlt. Und ich überlege die ganze Zeit was ich bloß machen soll? 

Erstmal einen Schritt zurücktreten und überlegen.
Du weißt ja, dass ich auf jeden Fall vermeiden möchte, Laura - seiner Frau - zu begegnen. Und das weiß er auch! Was mache ich denn jetzt? Du weißt ja, mein größtes Problem wäre, wenn ich ihr begegnen würde und sie über mich bescheid wüsste. Ein riesiges Scham-Schuld-Gemisch.
Ok, jetzt mal atmen. Was bleiben mir für Möglichkeiten?
1. Die Situation aussitzen, denn wenn es so ist, dass Laura bescheid weiß, wird es nicht besser dadurch dass es zwischen Flo und mir ausgesprochen ist. Mich bis dahin stärken!
2. Die Situation ansprechen, denn wenn Laura nicht bescheid weiß, wäre das eine große Entlastung für mich.
3. Nicht so mit der Tür ins Haus fallen, sondern Flo bitten, dass er mich diesbezüglich vorwarnt. Er wisse schon warum. Aber eigentlich hat er das ja mit seiner Bemerkung gemacht.
4. Mir selber eine "Kontraindikation" für den Lauf überlegen und ihn ganz vermeiden.

Das ist doch eine Scheiße! Gerade läuft es so gut (die Beschreibung der schönen Begegnungen folgt) und dann muss sich so eine blöde Situation einstellen!

Bis später,
Eva

Mittwoch, 22. Mai 2013

Erpelromantik auf dem Krankenhausdach

Liebe Mathilda,

Du bist wieder mal live dabei.



Ach  manno!

Wir hatten heute eine traumhafte Visite zusammen allein. Und jetzt hör ich seine Stimme aus dem Nebenzimmer. Naja, bei der gemeinsamen Visite gibt es ja auch lange, einsame Flure, die von einer Station zur anderen führen. Und es war so eine süße Situation wie wir so von dem Flur aus auf einen bepflanzten Dachgarten hinausschauen und ich dort oben eine Ente entdecke. Und ich sag "Schau mal eine Ente" und Flo entdeckt noch die beiden Erpel dazu. Das ist ja wiedermal passend. Ja, romatischer Entenausblick auf einem Flur, wo so gut wie nie jemand langkommt. Eine perfekte Situation, um privater zu werden und ihn zu fragen wie es ihm geht. Aber nein, ich hab es einfach nicht auf die Reihe gekriegt, worüber ich mich jetzt sehr ärgere. Stattdessen erzähle ich ihm wie unwohl ich mich letzte Woche in unserem Team gefühlt habe. Ja, immerhin war das nicht nur dienstlich, aber manno, ich wollte doch, dass es mal um ihn geht.

Das ist absurd, denn eigentlich geht es ständig nur um ihn!



"Maybe I didn't treat you
Quite as good as I should have
Maybe I didn't love you
Quite as often as I could have
Little things I should have said and done
I just never took the time

You were always on my mind
You were always on my mind" 
Elvis Presley - Always on my mind



Bis bald und liebe Grüße,
Eva

Dienstag, 21. Mai 2013

Von Hoffnung und Vermeidung

Hallo meine Liebe,

und hier kommt das Neueste aus der Geschichte von F und E:

Es kam heute tatsächlich dazu, dass wir zusammen Mittag aßen. Naja, er aß und ich saß mit einem Kaffee mit ihm zusammen. Er kam in den Aufenthaltsraum als ich einer Mitarbeiterin erklärte was „Arbeitsstörungen“ sind, weil ich gerade das gleichnamige Buch bei mir trug. Ich merkte das Flo im Anmarsch war, sah ihn so aus dem Augenwinkel bereits am Aufenthaltsraum vorbeischwirren. Ich dachte mir "Toll, toll, toll. Super Gelegenheit ihn in ein Gespräch zu verwickeln." Als er tatsächlich reinkam und sich sein Mittagessen vornahm, war er natürlich sofort interessiert, was es mit den Arbeitsstörungen auf sich hatte. Ich brachte das Beispiel mit der Steuerklärung, die ich bis gestern Abend erfolgreich vor mir hergeschoben hatte. Ja, er kenne das mit Arztbriefen und so, und fragte warum das denn so sei. Ich erzählte ihm ganz therapeutisch von den kurzfristigen, verlockenden Konsequenzen, eine solche Aufgabe zu vermeiden, und den langfristigen attraktiven Konsequenzen, die dahinter verblassen würden. Ich glaub nicht wirklich, dass er den Wink mit dem Zaunspfahl verstanden hat. Auch nicht als er sagte, dass bei ihm - obwohl er es rational natürlich wisse - immer ein bisschen die Hoffnung dabei sei, die Sache würde sich von selbst erledigen. Und ich sage: „Das ist keine Hoffnung, das ist Vermeidung.“ Und ich denke: "Nein, nein Flo, auch wenn Du Dirs wünschst, löst sich etwas Irrationales nicht einfach in Luft auf." Ich glaub nicht, dass er die dieses Gespräch auf unser zwischenmenschliches Problem bezieht, aber ich kann ja  nicht wissen. Es war jedenfalls irgendwie prickelnd mit ihm darüber so locker flirtend zu sprechen … und ihn dabei anzustarren. Und überhaupt, was hat er da in seinem linken Auge? Ist das wirklich ne Kontaktlinse?
Und dann lenkte ich das Gespräch auf etwas anderes, nämlich Lernprozesse und Konditionierungen im täglichen Leben (Steuererklärungen und Arztbriefe eingeschlossen). Und Flo – die alte Labertasche - fand das natürlich ungeheuer interessant und gab gleich sein Wissen über Konditionierung auf Medikamente zum besten. Ich denke nur „Flo, wenn Du wüsstest, worauf ich konditioniert bin. Und dass Du heute wieder diese Sneaker trägst und nicht Deine klappernden Absätze, passt mir gar nicht, denn dann höre ich Dich nicht so gut herannahen. Irgendwie macht Dich das sportlich, aber irgendwie sind Deine Hosenbeine zu kurz und das demontiert schon etwas Deine sonstige Erscheinung.“ Und dann wurde Flo gefragt, ob er ein bestimmtes Medikament denn schon selbst probiert habe. Und er „Ja.“ Und ob er es wieder probieren würde. Und er wieder zustimmend, aber dass er dann nicht mehr arbeitsfähig wäre. Ich halte daraufhin mein Buch mit den Arbeitsstörungen hoch und sage „Sag ich doch.“ Ja und den Witz hat er dann auch verstanden. Lachen auf allen Seiten, aufgelockerte Stimmung. Ich hab ihn – den kontrollierten Arsch wie ich ihn noch vor einigen Tagen genannt habe - zum Lachen gebracht.

Bis bald und gute Nacht,
Eva

Montag, 20. Mai 2013

Er bewegt sich. Er bewegt sich nicht...

Liebe Mathilda,

dieser Tag lässt sich mit nur einem Wort ausdrücken: Yes!

Eine aufgeladene Stimmung auf der Arbeit. Aufgescheuchte Assistenzärztinnen-Hühner, die sich am Pfingstmontag schlecht organisieren können. Und Flo, der sich im Stationsleben irgendwie rar macht. Er war letzte Woche nur einen Tag in der Dienstübergabe – und zwar zu meinem Vortrag (doppelgrins). Und heute geht das so weiter. Ich hoffe auf eine schöne lange Visite mit ihm, aber stattdessen muss er in den OP und ich Krisengespräche mit den Assistenzärztinnen führen. Und dann sitze ich zum Mittagessen mit vier anderen Mitarbeiterinnen in unserem Aufenthaltsraum und unterhalte mich locker flockig. Es geht um Beziehungsthemen und ich gebe einige meiner Weisheiten von mir. Ich weiß, dass er sich im Nebenraum mit offener Tür aufhält. Ich rieche ihn auf 10 km Entfernung, erkenne ihn irgendwie bereits daran, wenn er einen Schritt macht, atmet oder was auch immer.  Er weiß nicht, dass ich das weiß. Glaube ich zumindest. Wir sind uns bis dahin nicht begegnet. Und wie ich so da sitze und diese Weisheiten von mir gebe, kommt er rein und sagt doch mit seinem charmantesten Lächeln 

„Guten Appetit, Eva.“

Ich meine, hallo, da sitzen auch noch vier andere Leute und er wünscht das nur MIR. Ok, atmen, er hat ja nicht gefragt „Willst Du mit mir schlafen?“ Ich finde das jedenfalls sehr nett von ihm, weiß aber gar nicht, was er in der Küche wollte. Bald darauf ist er wieder verschwunden und ich wünsche mir inständig, dass ihn meine Beziehungsweisheiten zu diesem netten Gruß animiert haben.

Etwas später komme ich über den Hof in Richtung der Station gelaufen und sehe wie er auch gerade aus einer anderen Richtung auf das Gebäude zusteuert. Das ist der Moment, wo ich echt wieder Schmetterlinge im Bauch habe. Wirklich schlimm: Ein "Guten-Appetit" reicht aus, um das wieder hervorzubringen? Er wartet auf mich, so dass wir zusammen hineingehen können. D.h. er wartet kurz, ein bisschen unsicher könnte man meinen, geht weiter, wartet wieder. Durchaus bemüht, unsere Kommunikationsstörung auszuräumen und doch mit sich ringend. Zu spät, denn ich bin bereits bei ihm angekommen. Er fragt:

"Na, gehst Du essen oder arbeiten?"

Hallo? Ich habe vor ner Stunde gegessen und Du hast mir "Guten Appetit" gewünscht. Erinnerst du dich? Männer sollen ja Gefallen finden an Frauen, die genussvoll essen, aber gleich zweimal Mittag müsste selbst Flo auffallen. Zudem ist er noch dafür bekannt jedes Kilogramm zu viel als Adipositas zu bewerten. Naja, ich beschließe es seinem inneren Ringkampf, ob er sich bewegen soll oder nicht zuzuschreiben und sage süffisant lächelnd

„Ich gehe arbeiten.“

Wir sind am Eingang angekommen und er hält mir die Tür auf als wir hineingehen. Bald darauf ist er wieder so flatterhaft verschwunden und schon mit irgendwem anders im Gespräch. Ich bin für heute zufrieden, gehe in mein Büro und erledige den liegengebliebenen Schreibkram. Als ich eine Viertelstunde später auf dem Weg nach Hause meine benutzte Kaffeetasse in den Geschirrspüler bringe, begegnet mir Flo im Aufenthaltsraum: Mittagessen, die Dritte! Diesmal macht er sich sein Essen in der Mikrowelle warm. Ok, ich habe gehofft, ihn da nochmal zu treffen. Ist es zu weit hergeholt, wenn ich mir da zusammenkombiniere, dass er schon ganz gerne mal mit mir Mittagessen würde, aber irgendwie unfähig ist, das auszusprechen? Und wenns so ist, selbst schuld! Ich sehe das, muss lachen und sage

„Na dann, ...Guten Appetit.“

Er grinst infolge meiner Appetitwünsche mit. Geht es hier um Appetit auf Essen oder aufeinander? Wir haben seit langem mal wieder einen tollen Blickkontakt. Ziemlich nah, tolle Augen, ein toller Blick von ihm und Lachen. Das kann er wirklich gut. Meine Blicke tasten sich von seinen Augen über sein Gesicht. Ich schmelze, doch dann als ich gerade genüßlich seine Lippen betrachten will, sehe ich daran ein …… Riesenherpes! Naja, mit diesen Augen hat ihn das nicht wirklich entstellt. Ok, es ist hoffnungslos. Wenn ich nicht mal seinen Herpes abstoßend finde, bin ich wohl noch immer ziemlich verblendet. Immer diese Ehrlichkeit mit mir selber. Und ich bleibe dabei: Es geht ihm nicht gut. Ständige Erkältungen, Amnesie, jetzt Herpes, was kommt nächste Woche? Er wünscht mir - noch immer lächelnd und sein Herpes lächelt mit - einen schönen Tag und erzählt, dass er gleich auf eine Fortbildung fährt. Ich weiß das natürlich, bin ja informiert, lasse ihn aber weiter erzählen. So erfahre ich Details über die Inhalte und wünsche ihm viel Spaß. Und schwupp, ist er wieder weg. Die Zeit für ein paar Briefe nutzen solange die Mikrowelle läuft. Ich sehe noch im Herausgehen, dass er heute Sneaker und ne Jeans trägt – so ganz unflomäßig, aber nicht schlecht. Will sich wohl ein bisschen locker machen der Gute. Und er hat endlich sein Auto umgemeldet, fuhr bisher noch mit der alten Nummer herum. Bewegt er sich doch?

Kann er sagen, was er will: Da ist was zwischen uns. Und leicht werde ich es ihm nicht machen, das auszublenden!

Süße, ich drück Dich und dank Dir, dass Du Dir das noch immer alles durchliest,
Eva