Mittwoch, 13. März 2013

Fuck Winter!

Liebe Mathilda,

ich habe im Moment viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Da hilft nur ablenken, weitermachen, was Praktisches tun. Demzufolge habe ich heute mein Büro aufgeräumt, Frühlingsblumen hingestellt. Sieht jetzt alles schön aus. Ich bin auch aufgeräumt und habe sogar eine neue Frisur. Ich sehe toll aus. Nun könnte der Frühling kommen. Nun könnte Flo kommen. Macht er aber nicht! Weder der Frühling, noch Flo. Ich habe heute auch so ziemlich jede Gelegenheit genutzt, irgendwo in der Klinik unterwegs zu sein, um ihm zu begegnen - ohne Erfolg. Es nervt langsam, dass meine Stimmung so abhängig von ihm ist. Wie werde ich das los?

So schön es ist, wenn ich ihm begegne,
so schrecklich ist es, wenn ich ihm nicht begegne -
und das überwiegt gerade.

Flo zu begegnen ist wie ein einzelner Sonnenstrahl bei diesem Wintereinbruch. Blickkontakte ohne jegliche Worte, über ganze Flure hinweg. Man könnte es fast Augenflirt nennen. Das ist alles. Und das muss wohl reichen. Ich habe Sehen-sucht. Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass er nicht genug für mich empfindet. Wie kann er das sagen und mich dann so anschauen?

Letztendlich ist der Vergleich mit dem aktuellen und völlig deplazierten Winterwetter sehr treffend, denn auch diesbezüglich sind einfach alle am Schimpfen (Mal abgesehen von 3jährigen Kindern, die noch immer nicht genug vom Rodeln haben.) Und es nützt rein gar nichts, sich ständig darüber aufzuregen und sich auszumalen wie schön doch der Frühling sein könnte. Ich werde die Wetterlage durch meine Überlegungen nicht beeinflussen. Und deshalb sage ich einfach: Fuck winter! und mache weiter. Und Du wirst mich jetzt sicherlich ermutigen, noch weitere "Fucks" zu finden, doch so weit bin ich noch nicht. Voerst nur als Fuck-winter-Metapher. Neue Aufgaben warten auf mich: Wie schaffe ich es, meine Stimmung nicht nur von ihm abhängig zu machen? Will und kann ich mich von ihm lösen? 

Und so geht auch diese 2. Woche nach meinem Frontalangriff auf Flo´s Abenteuerbereitschaft zu Ende. Vergänglich wie alles sind diese Tage, und hartnäckig wie all meine Gefühle. Wie wird es weitergehen? Ich weiß es nicht, aber dass es weitergehen wird. Es wird sich etwas bewegen. Es wird sich schon in zwei Wochen anders anfühlen. Ach ja, das Leben. Es ist eben wie es ist!




Frostige Grüße,
Eva

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