Liebe Mathilda,
das mitgeschickte Bild hat mich heute angesprungen als ich auf unserem Klinikserver etwas suchen musste. (Ihr werdet verstehen, dass ich hier nur einen Platzhalter von Flo´s prominentem Kollegen Dr. Mark Meyer bringen kann.) Ich schwöre, ich habe nicht danach gesucht, aber es hat mich gefunden. Das Bild ist soooooooooo Hammer. Ich werd verlegen, wenn ich es ansehe. Und ich sehe es natürlich an - die ganze Zeit. Seine Augen sind echt verboten. Mann oh Mann. Also nichts von wegen Negativliste, klein und unattraktiv!
Bei mir lief es heute ganz okay. Es gab einiges auf der Arbeit zu tun, so dass ich auch mal von meinen Gefühlen abgelenkt war. Zumindest mal für Minuten. Es ist jetzt eine Woche her seit ich die Karten auf den Tisch gelegt habe und der Kontakt zu Flo ist freundlich und nicht gerade distanziert, aber mehr auch nicht. Wenn ich beschäftigt bin, muss ich nicht so sehr an ihn und seine Ablehnung denken, die doch zeitweise scheiße weh tut.
„Weißt Du, was du tun musst, wenn du frustriert bist?
Einfach schwimmen.
Schwimmen, schwimmen, schwimmen.“
sagt Dori der Wasauchimmer-Fisch. Sie hat so recht. Bei Schmerzen
und Enttäuschungen, die sich nicht ändern lassen, ist es soooo hilfreich, mit
irgendetwas weiterzumachen. Sei es schwimmen, laufen, sprechen oder schreiben.
So finde ich selbst in "Findet Nemo", den ich diese Woche mit Kai
anschaute, eine ziemlich coole Kernaussage, die auch von einem Yogimeister
stammen könnte. Diese Kinderfilme heutzutage sind wirklich anspruchsvoll!
Und
nachts träume ich von Flo und will daraus am liebsten nicht mehr aufwachen.
Mein Unterbewusstsein bastelt sich die Situation zurecht bis mein persönliches
Happy End dabei herauskommt. Es war so schön! Fast schmerzhaft schön! In meinem
Traum ging ich zu ihm in sein Büro, um mich bei ihm wegen irgendwas zu
entlasten. Er tröstete mich. Erst mit Worten, dann mit Gesten. Er streichelte
mit seiner rechten Hand meine linke Wange. Mein Gesicht lag in seiner Hand. Wie
wahrscheinlich mein ganzes Leben. Und ehe ich mich versah, war aus dem Trösten
ein Küssen geworden. Erst sanft und beruhigend, dann stürmischer und
dringender. Naja, es wird jetzt eindeutig sexuell motiviert...
In
der Realität hatten Flo und ich heute ein paar nette kleine Begegnungen. Die
Erinnerung an meinen Traum ist bei diesen Begegnungen mit dabei. Ich muss aufpassen,
dass ich ihm keine verklärten Blicke zuwerfe, wenn er einfach nur über Klienten
mit mir sprechen will. Oder sich buchstäblich hinter den Klienten verstecken
will. Der gute Mann ist jetzt dolle erkältet. Irgendwann schreit auch sein
Immunsystem halt. Ich fragte ihn in einem kurzen Moment als wir allein waren
ganz zweideutig "Na, hat es Dich erwischt?" Und er sagte darauf nur
lächelnd "Ja." Ja, was? Schnupfen oder Eva? Später dann hat er
mir in einer anderen Sache kurz zugehört und mich bedauert. Diese Situation war
meinem Traum viel zu ähnlich und er kann von Glück sagen, dass wir nicht allein
waren. Wer weiß was sonst aus dem Trösten geworden wäre. Und so kann ich im
Moment wohl nur zugucken, was noch so alles zwischen Flo und mir passiert, und
weitermachen und schwimmen und weiterschwimmen...
Ein schönes Wochenende,
Eva

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