Liebe Mathilda,
alles anders heute. Mir ist so schwer! Und das nicht, weil Flo nicht da ist. Im Gegenteil, es ist wohl ganz gut, dass er nicht da ist.
Alles ging gestern Nacht aus heiterem Himmel los: Ich war auf dem Bett eingeschlafen als Tino und ich gemeinsam eine Serie schauten und wurde dadurch wach, dass er um halb drei nachts komplett angezogen die Wohnung wieder betrat. Ich war verdutzt und fragte ihn, wo er denn jetzt herkommt. Er rannte etwas in der Wohnung herum und ich spürte, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Dann sagte er "Ich weiß bescheid ... "
"... über Deine mails und so." und verließ den Raum. Ich verfiel in eine Starre, in mir drehte sich alles, überschlugen sich die Gedanken. Ich kam mir ertappt vor - ein Scheißgefühl. Ich fragte mich, welche mails er meinte. Und wie konnte er meinen Account knacken? Ich würde ihm das durchaus zutrauen. Bei seinem Wissen dürfte es ein leichtes sein so ein Passwort herauszufinden. Ich rührte mich nicht, dachte jetzt ist alles aus.
Warum jetzt? Gestern noch fragte ich mich wie ich von etwas loskomme, was ich nicht kriege und was ich stattdessen brauche. War das wirklich erst gestern? Es kommt mir Jahre entfernt vor. Ist es das, was ich brauche, statt das, was ich mir wünsche? Um auf dem Boden der Tatsachen anzukommen?
Warum jetzt, wo ich jeden Tag darum kämpfe, mich mehr von Flo zu lösen?
Warum jetzt, wo mit Flo fast alles vorbei ist? Oder doch nicht vorbei? Für einen kurzen Moment war mir sehr klar, was in meinem Leben Priorität hat und dass ich Flo dafür sofort sausen lassen würde. Dann kam Tino wieder herein und sprach mich auf meinen mailverkehr an. Er hat in meinem Outlook geschnüffelt! Darüber bin ich mehr erleichtert als erschüttert. Du hast es ja selbst gesagt: Wer hier nichts merkt, ist hirntot. Er bezog sich auf eine mail, in der ich schrieb, dass sich bei mir in letzter Zeit viel verändert hat und dass ich gerade Bucays "Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?" lese. Er habe Rezensionen dazu gelesen und fokussierte vor allem auf "Mit wem?" Er habe Angst, dass er auf der Abschussliste steht. Warum dazu das Lesen einer mail notwendig ist? Keine Ahnung. Zumal ich das Buch im Frühjahr in aller Öffentlichkeit gelesen habe und Tino auch davon erzählt habe. Wie auch immer, Tino spürte instinktiv, dass es um Beziehung und Partnerschaft geht. Er sagte auch, dass er Angst habe, dass ich jemand neues habe, hat mich aber in dem ganzen Gespräch nie gefragt. Er möchte, dass ich glücklich bin und fragt sich, ob er zuviel arbeitet. Ich fragte ihn viel. Auch warum er in meinen mails liest und mich nicht selbst fragt. Ich sagte ihm, dass sich bei mir natürlich innerlich viel verändert habe und ich aber offensichtlich hier bin, mich also nochmal neu für ihn entschieden habe. Das konnte ich nur, indem ich mir den "Freiraum" nahm, den ich brauchte. Er brauche eine solchen Freiraum nicht. Doch bat ich ihn nochmals darum, das zu akzeptieren, nicht in meinen mails und nicht in meinen Tagebüchern zu lesen, sondern mich zu fragen. Das sei nicht gut. Darüber schliefen wir dann irgendwie ein.
"... über Deine mails und so." und verließ den Raum. Ich verfiel in eine Starre, in mir drehte sich alles, überschlugen sich die Gedanken. Ich kam mir ertappt vor - ein Scheißgefühl. Ich fragte mich, welche mails er meinte. Und wie konnte er meinen Account knacken? Ich würde ihm das durchaus zutrauen. Bei seinem Wissen dürfte es ein leichtes sein so ein Passwort herauszufinden. Ich rührte mich nicht, dachte jetzt ist alles aus.
Warum jetzt? Gestern noch fragte ich mich wie ich von etwas loskomme, was ich nicht kriege und was ich stattdessen brauche. War das wirklich erst gestern? Es kommt mir Jahre entfernt vor. Ist es das, was ich brauche, statt das, was ich mir wünsche? Um auf dem Boden der Tatsachen anzukommen?
Warum jetzt, wo ich jeden Tag darum kämpfe, mich mehr von Flo zu lösen?
Warum jetzt, wo mit Flo fast alles vorbei ist? Oder doch nicht vorbei? Für einen kurzen Moment war mir sehr klar, was in meinem Leben Priorität hat und dass ich Flo dafür sofort sausen lassen würde. Dann kam Tino wieder herein und sprach mich auf meinen mailverkehr an. Er hat in meinem Outlook geschnüffelt! Darüber bin ich mehr erleichtert als erschüttert. Du hast es ja selbst gesagt: Wer hier nichts merkt, ist hirntot. Er bezog sich auf eine mail, in der ich schrieb, dass sich bei mir in letzter Zeit viel verändert hat und dass ich gerade Bucays "Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?" lese. Er habe Rezensionen dazu gelesen und fokussierte vor allem auf "Mit wem?" Er habe Angst, dass er auf der Abschussliste steht. Warum dazu das Lesen einer mail notwendig ist? Keine Ahnung. Zumal ich das Buch im Frühjahr in aller Öffentlichkeit gelesen habe und Tino auch davon erzählt habe. Wie auch immer, Tino spürte instinktiv, dass es um Beziehung und Partnerschaft geht. Er sagte auch, dass er Angst habe, dass ich jemand neues habe, hat mich aber in dem ganzen Gespräch nie gefragt. Er möchte, dass ich glücklich bin und fragt sich, ob er zuviel arbeitet. Ich fragte ihn viel. Auch warum er in meinen mails liest und mich nicht selbst fragt. Ich sagte ihm, dass sich bei mir natürlich innerlich viel verändert habe und ich aber offensichtlich hier bin, mich also nochmal neu für ihn entschieden habe. Das konnte ich nur, indem ich mir den "Freiraum" nahm, den ich brauchte. Er brauche eine solchen Freiraum nicht. Doch bat ich ihn nochmals darum, das zu akzeptieren, nicht in meinen mails und nicht in meinen Tagebüchern zu lesen, sondern mich zu fragen. Das sei nicht gut. Darüber schliefen wir dann irgendwie ein.
Insgesamt ist es fast wie ein stummes Einverständnis für meinen benötigten "Freiraum". Sollte das mit Flo so weitergehen und nicht mal irgendwann vorbei sein, kann ich mir kaum vorstellen, dass es das letzte Gespräch mit Tino war. Mir wurde bewusst, dass Tino und Kai an erster Stelle stehen und dass ich das andere aufgeben würde, um sie zu behalten. Mir wurde aber auch bewusst, dass ich beides haben könnte. Vielleicht wächst mir das auch alles über den Kopf. Mann, ich dachte ich hab jetzt Zeit, mich ein bisschen zu sortieren. Stattdessen nur Aufregung!
So ist also Tag 5 von 19 frei von Sehnsucht und voll von unangenehmer Aufregung, der ich mich wohl stellen muss.
Verzweifelte Grüße von Eva
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