Freitag, 12. Juli 2013

Die schonungslose Wahrheit

Liebe Mathilda,
na das freut mich, dass sich die Bücher bei Dir so wohl fühlen sprach die Fasanenfrau, die wirklich, wirklich eine war :-)
Ich bin gerade im Flow für meinen morgigen Vortrag vor dem Pflegepersonal. Es geht um eigene Ressourcen und wie wir damit haushalten. Passt schon alles zusammen, wird die Leute berühren und zum Nachdenken bringen. Habe vor, den selben Vortrag im August vor der Ärzteschaft zu halten. Von Flo nichts Neues. Nicht einmal ne Ansichtskarte :-( Wird Zeit, dass er wiederkommt, dann werden auch meine mails wieder blumiger. Denn jetzt wird es sehr geerdet. Angekommen auf dem Boden der Tatsachen, gibt es immer wieder Gespräche mit Konstantin, wobei mich seine Reaktionen sehr beeindrucken. Es entsteht vielleicht ein falscher Eindruck, wenn ich hier wenig von diesen Gesprächen berichte, aber es ist natürlich eine Angelegenheit, die zwischen Tino und mir viel Raum einnimmt. Nur kann ich ja darüber mit Tino viel sprechen, wogegen ich über Flo mit kaum jemandem sprechen kann. Frauen, die verheiratete Familienväter angraben, sind im Freundeskreis nicht gerade geachtet. Zwischen Tino und mir ist viel Bewegung. Es ist für mich selbst im geschriebenen Wort schwer auszudrücken. Und so fällt mir auf, dass Tim Bendzko mal wieder einen Titel produziert hat, der sowohl meine Worte Tino gegenüber als auch Tinos Worte mir gegenüber enthalten könnte:



Vielen Dank Herr Bendzko! Für Tino und mich ist es anstrengend und es bringt uns weiter. Tino merkte natürlich, dass ich ewiglange mails schrieb und er spürte, dass das etwas mit meiner gefühlsmäßigen Verunsicherung zu tun hat. Jetzt, wo die Wahrheit auf den Tisch gekommen ist, habe ich auch vor "Briefe an Mathilda" nicht mehr halt gemacht und ihm davon erzählt. Es ist die Wahrheit, die er hören wollte. Und so ehrlich wollte ich gegenüber dem Mann, den ich liebe, einfach sein. Er weiß es nun. Ich habe ihm geraten, das blog nicht zu lesen, weil es meine innersten Gedanken sind und sich viel davon einfach nur in meinem Kopf abspielt. Ich wollte ihn ja nie und will ihn auch jetzt nicht verletzen. Doch irgendwo muss es ja hin - wahlweise eben in dieses blog. Ich hoffe, er liest es nicht, auch wenn das wahrscheinlich naiv ist. Es sind Gedanken, die man jemandem, den man liebt, ersparen möchte. Und doch sind sie nötig. Für mich. Und für die einige, viele Leser, die meine Gedanken wohl aufgrund einer unerklärlichen Verbundenheit verfolgen. Ich kann jetzt nicht damit aufhören. Ich muss es zu Ende bringen. So wie ich Sache mit Flo zu Ende bringen muss. 


"Denn ich bin der einzige, der alles von dir weiß
Ich bin der, der dich ansieht und nicht das was nur so scheint 
Und ich weiß ich hab dir weh getahn, das ist kaum zu übersehn
Vergib mir dieses einemal ohne zurück zu sehn"

Tim Bendzko - Ohne zurück zu sehen


Liebe Grüße von Eva

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