Liebe Mathilda,
ich sitze gerade an einem Vortrag in der nächsten Woche: Umgang mit beruflichen Belastungen. Nach dem üblichen Geplänkel (sich selbst reflektieren, Nein-sagen, Ausgewogenheit zwischen Ressourcen und Belastungen) treibt es mich immer wieder zum großen Ganzen: den Sinn der Arbeit an sich, den jeder für sich selbst herausfinden sollte, der Sinn des Lebens, 5 Geheimnisse, die man entdeckt haben sollte bevor man stirbt … Und natürlich frage ich mich, ob das im Rahmen meines Vortrages angebracht ist. Klar könnte ich denken, wers nicht versteht, ist selber schuld, aber ich habe schon das Bedürfnis mich einzuordnen (Warum eigentlich immer wieder? Gleiche gibt es doch schon genug!) und nicht ganz abwegig zu erscheinen. Etwas Stabiles, Einordenbares in meinem Leben wäre wohl nicht schlecht.
Wobei das irgendwie in Sicht ist. Tino und ich versuchen online ein Hotel für unseren Urlaub zu buchen. Das hat zwei gute Auswirkungen: wir müssen uns mit unseren Urlaubsideen auseinandersetzen (und dabei bekommen wir so richtig Appetit auf Urlaub) und die Schwierigkeiten bei der Online-Buchung schweißen zusammen. Und außerdem haben wir abartig guten Sex! Hihi
Nebenbei noch merkwürdige Träume über Flo (wohlgemerkt nicht mit Flo), die ihn jetzt so richtig klein machen. Gestern Nacht treffe ich Frau Z., die ganz entrüstet und fassungslos ist, dass Flo eine Depression entwickelt hat. Das hätte sie „von Flori (so hat sie ihn tatsächlich genannt) nie erwartet.“ Und heute Nacht spricht mich unsere Dr. Dialyse an, dass es Flo nicht gut gehe und nicht mal mehr seine Hemden gebügelt seien, einmal sogar die Brusttasche seines Hemds abgerissen gewesen sei. Das ist so absurd, dass ich mir das bei aller Fantasie echt nicht ausdenken kann. Fazit: Er ist selbst nicht greifbar (weil ja im Urlaub) und mein Unterbewusstsein muss ihn klein und beschädigt erscheinen lassen, damit ich mich aufgrund der aktuellen Situation innerlich von ihm lösen kann??? Ich kann mir schon die Frage stellen, was von der empfundenen Attraktivität übrig wäre, wenn er keine gebügelten Hemden mehr trüge (seine Augen, seine Stimme, sein Geruch….). Für Depressionen und andere seelische Abgründe hatte ich – die Retterin – dagegen schon immer etwas übrig. Bin ich bezüglich Flo übern Berg? Zumindest das Bergfest habe ich überstanden (Heute ist Tag 11 von 19).
Liebste Grüße von Eva
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