Sonntag, 30. Juni 2013

Der Sonntagabend-Ermutigungspost: You can´t always get what you want...

Liebe Mathilda,

wir können nicht alles bekommen. So ist das mit materiellen wie mit liebestechnischen Dingen. Das ist nicht neu. Das wussten schon die Rolling Stones:




 


Ganz im Gegensatz zum superamerikanischen "Yes, we can", das Obama in seiner ersten Präsidentschaftskanditatur direkt in die Chefposition beförderte. Und so bekommen wir nicht das, was wir wollen, sondern das, was wir brauchen. Was wird das wohl bei mir sein?

Liebe Grüsse,
Eva

Samstag, 29. Juni 2013

Tag 2 von 19

Liebe Mathilda,

warum nur will ich das haben, was ich nicht bekommen kann?

Ich merke schon am zweiten von 19! Tagen wie sich langsam Sehnsucht bei mir entwickelt. Alles noch im Rahmen, denn noch weiß ich ungefähr wo er ist. Das klingt total absurd, denn tatsächlich ist er ja so oder so nicht da. Das Wissen, wo er ist, gibt mir wahrscheinlich vorgegaukelte Kontrolle. Er ist weit weg, nämlich auf einem Kongress irgendwo in Süddeutschland. Bestimmt hört er sich gerade irgendein Lunchsymposium an oder TRINKT MIT NETTEN KOLLEGINNEN KAFFEE. Noch bis morgen! Schon seltsam mit diesem Kontrollgefühl, aber es hilft halt die Zeit zu überbrücken. Genauso wie Träume - nächtliche Träume direkt aus dem Unterbewusstsein. Sollte ich im Schlaf sprechen, kriegt Tino wirklich bald das Grübeln. Aber in meinem Traum habe ich ja nicht gesprochen, sondern Taten sprechen lassen. Das kommt bestimmt von der Idee nicht mehr mit Worten, sondern mit Taten voranzuschreiten, denn bisher hat er noch alles mitgemacht, was ich ihm gestisch angedeutet habe. In meinem Traum tue ich es erst vorsichtig, dann eindeutiger. Ich bin ihm richtig auf die Pelle gerückt. Natürlich hat er in meinem Traum mitgemacht. Ist nicht von der Stelle gewichen. War einfach da und hat mich gehalten ... seufz! Ich glaube wir haben auch geknutscht und dann einfach nur die Köpfe aneinander gelegt. Das war zu herrlich! Möchte am liebsten in den Traum zurück! 

Was mache ich also mit Dingen, die ich nicht haben kann? Ich träume davon.

Eva

Freitag, 28. Juni 2013

Und wieder ein Countdown...



Tag 1 von langen 19 Tagen ohne ihn. Ein Tag wäre nicht so schlimm, aber die Aussicht, dass es 18 weitere Tage geben wird. Wie machen das Leute, die in einer Fernbeziehung leben? Die überhaupt in einer richtigen, realen Beziehung leben und nicht wie ich in einer halbselbstgemachten Kopfbeziehung? Wie machen das die Leute, die überhaupt nicht wissen, ob sie ihrem Objekt der Begierde jemals wieder begegnen?

Ratlose Eva


Mittwoch, 26. Juni 2013

Tag der Unabhängigkeit

Liebe Mathilda,

eine weitere Runde im Spiel: Wann wird Flo in Urlaub gehen und da bleiben? Meine Arbeitszeit ist für heute mal wieder vorbei und doch klebe ich noch an meinem Stuhl und frage mich: Soll ich jetzt wirklich gehen? Natürlich war und ist Flo heute doch noch mal da. Und heute ist dann auch der definitiv letzte Tag. Ein schöner Tag mit viel Kontakt zu ihm.
Erst dachte ich "Der guckt ja gar nicht", vermeidet den Blickkontakt. Naja, an gestern ist auch schwer ranzukommen. Müssten wir ja mindestens übereinander herfallen, um das zu toppen. Doch dann hatte ich eine (zwar nicht so exklusive) aber doch nette Visite mit ihm. Vor dem Patientenzimmer stecken wir uns gedankenverloren Informationen über diese zu. Er fragt, ich antworte, gebe ihm weitere Infos. Es entsteht ein kleines, nettes Missverständnis, dass ich nur mit Augen und Mimik aufkläre. Und er verstehts!

Plötzlich gehen wir allein durch die Klinikflure. Hat sich so ergeben. Er muss in in die Radiologie "einen Draht holen", ich muss auf die Station "meine Hospitantin holen". Jedem das seine. Manchmal ist es so einfach! Ich frage ihn, ob er schon in Urlaubsstimmung ist. Er darauf "Nicht so richtig", und dass er noch kein Urlaubsdomizil und noch nicht mal einen Urlaubsantrag gestellt habe. "Zumindest das (den Urlaubsantrag) solltest du vorher tun." sage ich scherzhaft. Man kann sich hier schon die Frage stellen, ob er tatsächlich Urlaub möchte? Das Gespräch geht später weiter als ich plötzlich schon wieder mit ihm alleine (das A hatte sich vorzeitig aus dem Staub gemacht) bei einem Kaffee seine Urlaubslage verspeise. Zu seinem Urlaub meint er weiter, dass Laura gestern buchen wollte, aber er vor dem Computer eingeschlafen sei. Psychogene Narkolepsie? Seine Frau will Last-minute-Urlaub buchen und er schläf dabei ein? Wie fertig muss man sein? Soll ich ihn jetzt bedauern oder ihm eins mit der Keule geben? Ich beschließe, es locker und fluffig zu lassen, weil er eh schon fertig ist, und frage: "Und plötzlich war der Urlaub da?" Er stimmt mir zu und sagt, dass er immerhin jetzt die Sommerreifen auf sein Auto gezogen habe. Toll, Ende Juni! Ich darauf "Du bist ja ein ganz Schneller." Das meine ich natürlich nicht nur auf die Autoreifen bezogen. Er grinst! Und ich freue mich, dass wir flirten. Ich erzähle dann totales Verständnis für ihn aufbringend von mir selber, da ich ebenfalls noch keinen Urlaub gebucht habe. Aber immerhin sinds bei mir ja noch 3 Wochen. Alles in allem tatsächlich eine oberflächliche, aber persönliche Unterhaltung mit ihm allein und wahrscheinlich das höchste der Gefühle für Flo. Es ist schön. Ich genieße das ohne zu großes Herzklopfen, fühle mich trotz Riesenpickel auf der Stirn attraktiv. Und jede Wette, mein Wohlbefinden das merkt er. Er gibt mir von sich aus die Eckdaten seines Urlaubes (sehr gut) und fragt mich genau nach meinen Urlaubsdaten. Er sagt, dass er am 17. Juli (was ja genaugenommen mein Geburtstag ist) wieder kommt und tatsächlich "...dann sehen wir uns ja noch." Ich denke "Tolles Geburtstagsgeschenk", mache aber keine Bemerkung dazu. Will ja wissen, ob er aufmerksam genug ist, es selbst zu merken. Dann sehen wir uns ja noch - das spricht mir aus der Seele. Drei Wochen sind echt leichter zu überbrücken als 5 und ich bilde mir jetzt einfach mal ein, auch ein bisschen Erleichterung bei ihm gesehen zu haben.

Ein letzter Hinweis auf ihn in meinem letzten Patientengespräch heute: Patientin spürt ihre Schamgrenze und die schwindende Intimsphäre durch die medizinische Behandlung. Ich "Macht es für Sie einen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau Sie untersucht?" Sie darauf "Nein, das spielt keine Rolle. Außerdem ist er ja ganz süß." und wird dabei ein bisschen rot. Auch wenn er nicht da ist, ist er allgegenwärtig!

Alles klar, dann begebe ich mich mal in die Phase der Unabhängigkeit, nutze die nächsten Wochen zum Durchatmen und für liegengebliebene Sachen,

Eva

Dienstag, 25. Juni 2013

Sturm vor der Ruhe

Liebe Mathilda,
heute wirds eine lange mail soviel kann ich schon sagen. Und ich bin geneigt sie hier auf der Arbeit zu schreiben, ganz einfach weil Flo im Nebenzimmer ist, heute viel Kontakt zu mir sucht (Dinge, die laufen, soll man ja nicht unterbrechen) und ab morgen wohl nicht mehr da ist. Erst Fortbildung, dann sein Urlaub, dann mein Urlaub - alles in allem werde ich ihn erst im August wiedersehen, was eine ziemliche Katastrophe für mein Gefühlsleben ist. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Wie wird das werden? Ganz ohne ihn? Ganz normales Arbeiten?
Zunächst mal hatte ich eine ganz exklusive Visite mit ihm. Nur wir zwei! Und ich hatte schon das Gefühl, dass er mich gerne dabeihaben wollte. Er sagte auch sowas wie "Kommst Du, Eva?" oder "Gehen wir da noch zusammen hin?". Hach! Und wie er mich den Klienten vorstellte, war heute schon noch mal ne Prise mehr Lorbeern. Da kam schon mal "Wir sind froh, dass wir sie haben" (die Frau Cormann; Anmerkung der Verfasserin). Er war heute irgendwie wacher und seine Augen waren größer. Vielleicht in Erwartung seines Urlaubes? Dann schlug er mir vor, noch zu einer neuen Klientin auf einer anderen Station, was eine kleine Wanderung ist, zu gehen, kam aber nicht aus der Hüfte, weil er einer Ärztin noch etwas übergeben musste. Ich drängelte etwas, weil meine Supervision eigentlich schon angefangen hatte. Und er darauf fast bittend "Kannst Du noch mitkommen?" Ich darauf "Ich komme mit, wenn wir jetzt gehen." Das war schon ne klare Ansage, aber alles in locker-flirtender Verpackung. Auf jeden Fall hat er schön auf mich gehört und ist dann mitgekommen. Was mit der ärztlichen Übergabe wurde, weiß ich nicht. Ich hatte fast den Eindruck als wollte er die Zweisamkeit nutzen, mir etwas zu sagen oder zumindest etwas persönlicher zu werden. Tat er dann aber nicht. Außer dass er froh sei und dass er sich mit dem engagierten ärztlichen Team wohl fühle. Es war einfach nett wie wir da zusammen langgingen. Und vielleicht war es für Flo schon die größtmögliche Offentheit. Frei nach dem Motto: Ein kleiner Schritt für die Menschheit - ein großer Schritt für Flo! Auf der anderen Station angekommen, gestaltete sich die Klientensuche noch etwas kompliziert, so dass ich scherzhaft-anklagend zu ihm sagte: "Ich komme zu spät zu meiner Supervision und muss dort gleich erklären warum?" Da sah er mich mit großen Augen an. Hätte wie immer was für seine Gedanken gegeben. Kann ja alles mögliche sein wie "Soll ich jetzt mitflirten" oder "Kommt sie jetzt in Schwierigkeiten wegen mir?" Wir wühlten noch zusammen die Klientenakte durch. Ich hielt sie auf und Flo blätterte darin (wie romantisch!). Wir lasen und unsere Hände lagen in der Akte fast aneinander. Und sein Ehering blitzte mich dabei an wie ein warnendes Ausrufezeichen. Mann, Mann! Das brachte mich mal wieder ganz schön aus dem Konzept!
Und dann trudelte ich vorhin wieder auf unserer Station ein und ging zielgerichtet in mein Zimmer. Flo folgte mir unauffällig, blieb aber draußen stehen. Irgendwie traute er sich seit meinem Geständnis nie wieder bei mir rein. Muss doch mal langsam seine Ängste überwinden. Er stand vor dem Zimmer und bewegte sich weder vor noch zurück. Ich fragte dann "Wolltest Du zu mir?" und er nahm das als persönliche Einladung einzutreten. Er hatte es dann auch bis auf 30cm hinter die Türschwelle geschafft. Wir schauten uns an und er begann zu erzählen. Ich versank in seinen Augen und er guckte auch nicht weg. Sein Mund sprach von einem Klienten, der nebenan saß. Ich verstand nur Bruchstücke: "...junger Patient...", "... infauste Prognose...", "...stationäre Aufnahme...". Wir hatten wirklich einen soooo intensiven Blickkontakt. Und ich fand das so entzückend, dass ich irgendwie die Tendenz hatte zu grinsen, was natürlich bei dem Thema unserer Unterredung total unangemessen war. Aber Flo´s Augen lachten auch. Was passierte da? Reagierte er auf mich? Reagierte ich auf ihn? Was machten wir da? Glaubte er, er kann noch mal einen tollen Augenblick bei mir hinterlassen, bevor er in Urlaub geht? Das fandt alles während er mir den Fall schilderte statt. Wir verabredeten, dass Flo wieder zu dem Patienten geht und mich in 4 Minuten dazuholt. Die Wartezeit war schon ein bisschen aufregend für mich. Schließlich holte er mich ab (wozu auch immer)! Anschließend standen wir gemeinsam vor dem Patienten. Er stellte mich vor und ich erklärte ihm nochmal meinerseits wie ich ihm zur Seite stehen kann. Und zum Schluss, strich Flo MIR ÜBER DEN RÜCKEN und bedankte sich. Das war echt zuviel! Was glaubte er, was er in meiner armen geschüttelten Frauenseele damit bewirkt. Ja, so ist das mit der Hoffnung. Kleinigkeiten reichen aus, um sie wieder zu entfachen.
Dann hatte ich heute noch Besuch von Inga - du weißt schon Inga mit den Quarkbar-Visionen und den tollen Beinen. Wir sahen und begrüßten uns herzlich auf dem Flur. In diesem Moment kam Flo natürlich vom Klo und rannte fast in unsere Umarmung. Alle lachen. Kennt Inga ihn eigentlich? Bevor ich sie vorstellen konnte, war er schon schwuppdiwupp verschwunden. Inga erzählte von Abfindungsmöglichkeiten und ich sagte ihr, dass sie hinnemachen muss, denn ich habe neulich eine rollende Quarkbar gesehen. Sie musste lachen und fragte mich daraufhin (auch meinen wunden Punkt treffend) wie ich mit Tino und dem Hausbau weiterkomme. Naja, wir hatten beide ne sehr nette Unterhaltung und sind uns wahrscheinlich näher als wir glauben.
So, soll ich jetzt wirklich die Arbeit verlassen und ihn 5 Wochen nicht sehen? Er läuft die ganze Zeit da draußen auf und ab, direkt an meinem Zimmer vorbei...War gerade nochmal draußen, bei ihm, und habe was gefragt. Seine Augen und ein Lächeln! Das war dann wohl der Abschied. ... Und jetzt sagt er was davon, dass er morgen Sprechstunde hat? Häääää? Bin verwirrt und hoffend.
Liebe Grüße von Eva

Montag, 24. Juni 2013

Kaffee mit Herz

Liebe Mathilda,

neue Woche, neues Gefühl. Es passiert gerade viel in mir, weniger mit mir und Flo. Oder doch auch was mit Flo? Urteile selbst, hier kommt das Neueste vom bedauernswerten Mann:

Ich komme heute auf die Arbeit, öffne das Fenster weit und lasse den Wochenendmief hinaus. Für alles, was man hinaus lässt, kommt auch was hinein :-) Auf meinem Schreibtisch steht mein Tischkalender mit einem Spruch für jeden Tag. Heute heißt es: "Kein Parfüm ist so schön wie der Duft des Mannes, den Du liebst." Ich denke "Ja, genau" und schaue dazu aus meinem Fenster, an dem in diesem Augenblick natürlich Flo vorbeigeht. Wäre ich Regisseurin, hätte ich die Szene in Slow Motion gedreht und mir dazu seinen Duft in die Nase wehen lassen. Er geht vorbei (und sieht mich nicht oder will mich nicht sehen) und trägt dabei seine alberne, geblümte kleine Kühltasche mit sich, in der er manchmal sein Mittagessen transportiert. Für mich heißt das, heute brauche ich ihn nicht fragen, ob er mit mir Mittag isst. Habe auch keine Lust, mir schon wieder eine Abfuhr einzufangen.

Gestern bekam ich die Nachricht, dass eine unserer Ärztinnen entbunden hat und ein schönes rundes Mädchen namens Anna zur Welt gebracht hat. Dies ist insofern wichtig, da die besagte Ärztin - nennen wir sie mal "V" - eine gemeinsame Kollegin von Flo und mir war. Und er hatte sie ja als sie sich in den Mutterschutz verabschiedete ziemlich ausgiebig vor meiner Nase umarmt. Ich erinnere mich genau, er hat sogar die Augen dabei zugemacht. Tsss! Aus irgendeinem Grund wollte ich natürlich wissen, ob sie ihn auch benachrichtigt hatte bzw. ob sie seine private Handynummer hatte. Ja, das Konkurrenzdenken lässt sich nicht so einfach abstreifen. Und so beschloss ich, ihm bei erster Gelegenheit die frohe Botschaft zu übermitteln, um herauszufinden, ob er schon bescheid wusste. Dies tat ich als er sich heute in der Besprechung neben mich setzte. In dem durch Pastelltöne und Hang zu Orchideen geprägten Besprechungsraum (wer hat sich hier bloß ausgetobt?) waren Kaffee und Tassen vorbereitet. Flo fühlte sich anscheinend sofort animiert und goß allen Kaffee ein. Die bunt durcheinandergewürfelten Kaffeetassen, darunter 2 Tassen mit Herzen :-) drauf, boten eine schöne Interpreatiationsfläche. Während Flo eingoß, rückte er die Tassen auf dem kleinen runden Tisch umher - fast so als würde er damit Schach spielen. Der arme Mann muss schon was ertragen, wenn ich ihn immer so beobachte. Letztendlich stellte er mir die eine und sich die andere Herztasse hin und ich freue mich wie ein Honigkuchenpferd darüber. Und er goß mir sogar noch Milch ein - in dem Verhältnis wie ich es mag. Welch ein Liebesbeweis! Naja, mal abgesehen von meinem eigenen Glücksgefühl, was ich dabei hatte, glaube ich nicht wirklich, dass er in seinem ausgemergelten Zustand bemerkte, was er da tat. Allenfalls sein Unterbewusstsein war ihm einen Schritt voraus. Vielleicht hat sein Es ja auch das Holstee Manifest verstanden :-) Ansonsten machte er während der Besprechung lange waagerechte Stirnfalten (macht man das mit 40?) und zog sich gedankenverloren an der Haut am Hals (Prüft er die Festigkeit?). Und über die Geburt von "Anna" wusste er noch nicht bescheid! Was sagt mir das? Er umarmt schon mal jemanden, dem er nicht seine Handynummer gibt? Tolle Erkenntnis! Ich bin jedenfalls im Besitz seiner privaten Handynummer, und mich umarmt er ja trotzdem (kopfkratz). Egal, er wirkte noch immer fertig, dieser bedauernswerte Mann, aber ein bisschen zugänglicher. Ich genoß es, dass er so leicht schräg neben mir saß und er mich vielleicht ein bisschen ansah. Manchmal flüsterte er mir Kommentare von der Seite zu. Manchmal waren sie sogar lustig. Nach der Besprechung umarmte er unsere übergewichtige 50+-Dialyseärztin, die nach 3 Wochen wieder aus dem Urlaub zurück war. Bestimmt war er froh, dass ihre Aufgaben jetzt nicht mehr nur auf ihm lasten, aber warum zum Teufel muss er bloß alle Leute anfassen? Egal, solange ich auch eine von den Leuten bin.

Und insgesamt fällt es nicht nur mir auf, dass er nicht auf seine Geburstagsgrüße, -geschenke usw. eingeht. Unter den Mitarbeitern hinterlässt das einen bitteren Nachgeschmack, der ihm die Arbeit in der nächsten Zeit nicht leichter machen wird. Für mich ist das eine Bestätigung, dass ich mit meiner Idee, es wäre angebracht auf meine mail zu antworten, nicht ganz verkehrt liege. Andererseits ist es ein ganz schöner Brocken, den ich ihm mit dem Holstee Manifesto geschenkt habe. Das impliziert ja fast, dass ich davon ausgehe, er tut nicht das, was ihn im Innersten bewegt. Ja, sehr wahrscheinlich gehe ich sogar davon aus.

Herzige Grüße,
Eva

Mittwoch, 19. Juni 2013

So ein bedauernswerter Mann

Liebe Mathilda,
ich fand es ja auch richtig schön, mit Dir heute mal zu telefonieren. Sollten wir auch öfter machen. Andererseits sind die Inhalte der mails dann weniger überraschend. Zumindest heute warst Du ja live dabei als ich einen Ausblick auf den gestressten, begehrtesten und auch einzigen Mann meines Bereiches hatte. Und mehr war dann auch nicht. Ich nehme so Bruchstücke wahr: dass sein Mund zu einem Strich zusammengekniffen ist, dass seine Augen nicht leuchten, dass er den ganzen Tag noch nichts gegessen und getrunken hat, dass er sich fast devot bei den Patientinnen, die er aus dem Wartezimmer abholt, für die Wartezeit entschuldigt. Es wirkt einfach alles energielos und fertig. Und er trägt entweder wieder Turnschuhe oder hat tatsächlich was an seinem "Auftreten" geändert. Auf jeden Fall ist da mächtig was los bei ihm, so dass er mir ein bisschen leid tut. Wenn ich ihm begegnen würde, würde ich sogar versuchen, ihn etwas zu entlasten und aufzumuntern. Ja, aber ich begegne ihm ja nicht. Die Idee, das er gefühlsmäßig wegen mir verwirrt ist (wenigstens ein kleines bisschen), ist so verlockend,...aber eben nur eine Idee.
Ich sah das alles heute schon als er für einen Freitag relativ pünktlich auf der Arbeit erschien und sofort losarbeitete. Zwischen 2 Patientinnen 3 Worte über 1 Patientin mit ihm. Er schaut mich dazu an, ist aber gar nicht da. Ich merke das und ziehe mich aus der weiteren Visite heraus, überlasse das Barbara, weil ich mir und ihm das nicht antun will. 20 Minuten später kommt Barbara von der Visite und sagt, dass er wohl sehr gestresst sein muss. Nicht nur meine Wahrnehmung also.
Fazit fürs große Ganze: Von Weitem ist er noch immer äußerst attraktiv und bringt so das gewisse Etwas bei mir in Schwingung. Von Nahem betrachtet, ist er schon erheblich mitgenommen und der Lack etwas ab. Und ich bin ja so eine Expertin, die ihn dann gerade sehr bedauert und ihn einfach nur knuddeln will.
Einen schönen Tag noch,
Eva

Dienstag, 18. Juni 2013

Nüscht los

Liebe Mathilda,
einfach nüscht los heute. Zuerst dachte ich Herr M. hat heute unerlaubterweise frei, dann sah ich ihn kurz vorm Mittag am Fenster vorbeigehen, was mir ungewollterweise wieder ein paar Schmetterlinge bescherte. Ich kann das nicht abstellen, also genieße ich es. Und dann ein Blick, ein Lächeln - mehr als die letzten 5 Tage.
Gelangweilte Grüße,
Eva

Montag, 17. Juni 2013

Day 5: Experiment vorerst abgebrochen

Liebe Mathilda,

ich dachte es wäre eine Möglichkeit, ihn aus dem Kopf und aus dem Herzen zu bekommen. Es war ein Versuch, ein Experiment. Ich dachte es wäre besser als ihn ständig zu erleben und ihn doch nicht zu bekommen. Es funktioniert nicht oder ich will nicht, dass es funktioniert. Ich kann den Kontakt nicht abbrechen, wenn ich hier weiter arbeiten will. Und ich will hier weiter arbeiten und meine Arbeit gut machen. Und mal ehrlich, wir hatten ja auch ganz schöne Momente zusammen. Ganz zu schweigen von unserer grandiosen Zusammenarbeit. Naja, Experiment vorerst abgebrochen.

Die Situation jetzt wieder mit normalem Kontakt zu ihm zu gestalten, ist schwierig. Aber was ist schon "normal"? Ich hatte fast den Eindruck als führt er meine Strategie noch etwas weiter, so als sei er im Sinne einer narzißtischen Kränkung noch etwas eingeschnappt. Für eine halbe Stunde zumindest. Vermutlich steht ihm aber all die Arbeit einfach nur bis zum Hals und es hat gar nichts mit mir zu tun. Er schläft zu wenig, ist unkonzentriert, wirft seine Pläne bei der Arbeit ständig über den Haufen, ersetzt hier auch gerade mehrere Urlaubsärzte und baut offensichtlich sein Haus um. Die Visite ist mechanisch, auch die Art wie er mich dort vorstellt. Von menschlicher Regung weit entfernt. Falls er das Holstee Manifest aus meiner mail angeschaut hat (und davon gehe ich schon aus), müsste das in Anbetracht seiner aktuellen Situation voll ins Schwarze getroffen haben. Eine kurze Verabschiedung nach der Visite, ein Blick, eine Handbewegung erinnern an unser ehemals gutes Verhältnis, dass sich sicherlich wieder ausbauen lässt. Ich bin da vorsichtig optimistisch, denn die positive Chemie zwischen uns lässt sich nicht leugnen. Trotzdem bin ich irgendwie auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Zum Hype natürlich kein Vergleich, aber dieser Boden der Tatsachen ist einfach nötig, um den Hype erleben zu können.

Was gibts sonst noch?:
Mein Auto hat eine Plastiktüte verschluckt, die sich um den Auspuff gewickelt hat und nun vor sich hin stinkt. Laut KFZ-Werkstatt dauert das solange es eben dauert oder man lässt die gesamte Auspuffanlage austauschen,
Kai spricht vollständige Sätze und lässt uns alle staunen.
Heute Abend bekommen ich Besuch von einer Freundin.
Wir suchen noch ein Urlaubsdomizil für die ersten beiden Augustwochen.
Hirschhausen ließt aus seinem neuen Buch "Wohin geht die Liebe...". Leider tut er das in meinem Urlaub, wo ich nicht weiß, ob ich da bin. Ich wäre sonst "liebendgern" mit Dir hingegangen.
Wenn ich das jetzt hier so aufschreibe, hört sich der Boden der Tatsachen gar nicht so schlecht an.

Liebendgerne Grüße,
Eva

Sonntag, 16. Juni 2013

Der Sonntagabend-Ermutigungs-Post: Life is a carousel...

Liebe Mathilda,

Nachgeben oder Durchhalten?
Auf ihn zugehen oder weiter ignorieren?
Abstinent bleiben oder rückfällig werden?
Noch eine Runde auf dem Flirtkarussell oder schon schwindelig von der ganzen Fahrt?

"Life is a carousel
Just remember to enjoy the ride"



"Adventure may hurt you
But monotony will kill you"




Abenteuerliche Grüße,
Eva



Freitag, 14. Juni 2013

Day 4: Entzugserscheinungen setzen ein

Liebe Mathilda,

der Ausgang meines Experiments ist und bleibt ungewiss. Flo übt sich in Nicht-Reagieren und Nicht-Erscheinen und tut es mir damit gleich. Es ist nicht schwer, ihn zu ignorieren und es hat den Anschein als mache er einfach mit beim Vermeiden. Ich dachte heute tatsächlich, er sei gar nicht da, bis doch irgendwann sanft seine Stimme durch den Flur kroch. Auf meine Geburtstagsmail hat er nun endgültig nicht reagiert und ich stelle mal die vermessene Vermutung an, dass er es auch nicht tun wird. Nebenbei bemerkt hat meine Schwägerin auch nicht auf haargenau die selbe mail reagiert. Experiment gescheitert! Was sind das für Menschen um mich herum? So unempfänglich für die essentiellen Dinge des Lebens? Naja, behalt ich´s eben für mich! Auf jeden Fall kann sich Flo dieses ganze Wertschätzungsgehabe, was er sich ja immer auf die Fahnen schreibt, langsam an den Hut stecken, denn das hat nichts mehr damit zu tun, dass wir Kollegen auf einer Ebene sind.

Insofern scheint mein Verhalten schon irgendwie eine Auswirkung auf ihn zu haben, nur leider nicht in der gewünschten Richtung. Und dann denke ich wieder, dass ich nicht alles auf mich beziehen sollte. Schließlich passieren (vermutlich) noch andere Dinge in seinem (langweiligen?) Leben, die sich auf ihn auswirken können. Ich schnappe so nebenbei - auch wenn ich ihm nicht persönlich begegne - auf (hab ja so einen integrierten Flo-Sensor in mir, der immer aktiv ist), dass er überhaupt nicht mehr grüßt und selbst sagt, dass er "neben sich steht". Und ob er ab Anfang Juli Urlaub nimmt, sei überhaupt nicht klar, weil so viel zu tun sei. Dann telefoniert er wieder auf dem Flur und es dringen Wortfetzen wie "Kamin" und "ausmessen" zu mir durch. Hört sich nach Umzug oder Umbau an. Ist er nicht letztes Jahr erst umgezogen? Er ist und bleibt mir ein Rätsel. 

Ob ich es will oder nicht, ich spüre langsam Entzugserscheinungen bei mir aufsteigen. Ich hätte so gern einen Blick, ein Lächeln, eine Unterhaltung, etwas Nähe, eine innige Umarmung, wildes Haarwuscheln ... STOPP! Ist das jetzt craving bei nichtstoffgebundenen Süchten? Und soll ich dem nachgeben? Nur eine rhetorische Frage. Wenn ich wüsste, dass es ihm auch ein bisschen nahe geht, sein Tag grau ohne mich ist, würde ich das Experiment sofort als gelungen beenden und uns beide nicht weiter quälen. Aber so gebe ich diesem Impuls vielleicht zu ungeduldig nach. Wobei da bei Flo - der Ausgeburt an Sturheit - wahrscheinlich tausend Jahre nicht reichen. Moment, ich mache das ja wegen mir, damit ich IHN aus dem Kopf kriege und nicht weil er mir beweisen soll, dass ich ihm doch etwas bedeute. Das musste ich jetzt mal gerade rücken bevor ich mir völlige Realitätsverkennung bescheinige.

In diesem Sinne weiß ich noch nicht, ob ich das Forschungsvorhaben noch weiter durchhalte. Das Vernünftigste wäre es schon, aber vielleicht muss ich einfach noch eine Runde drehen, noch einmal rückfällig werden, noch einmal am Boden sein, damit ich irgendwann den Absprung schaffe. Wie jeder ordentliche Suchtkranke eben. 

Liebste Grüße von Eva

Donnerstag, 13. Juni 2013

Day 3: Langsam wird es schlimm

Liebe Mathilda,



bin heute zum ersten Mal ohne Euphorie auf die Arbeit. Das bleibt natürlich auch aus, wenn man einen kalten Entzug macht. Und ich frage mich: Will ich das eigentlich? Die andere Frage ist: Welche anderen Möglichkeiten habe ich, wenn ich ihm täglich begegne, ihn niemals bekomme und dabei selber nicht untergehen will?
Naja, schon sehr theatralisch für einen Donnerstag. Jedenfalls sah ich ihn heute morgen in der Besprechung. Ich wieder auf einem "falschen" Platz, aber nicht weil ich es wollte, sondern vielmehr weil kein anderer Platz mehr frei war. Er kommt, wir schauen uns kurz an, keiner von uns beiden grüßt. Ich gehe in mich und lausche den Berichten. Selbst als ich am Ende der "Vorstellung" Kontakt zu ihm aufnehmen will, um das Stattfinden unserer nächsten Besprechung zu klären, nimmt er einfach keinen Blickkontakt mehr auf. Und als ich ihn anspreche (vermutlich zu leise?), geht er an mir vorbei, um zwei Plätze neben mir bei der Assistenzärztin halt zu machen. Das tut mir unwahrscheinlich weh. Er lobt sie in den Himmel wie toll die Zusammenarbeit mit ihr wäre. Sie freut sich einen Wolf darüber und ich denke nur, sie wird die nächste sein, die von seinem Charme ganz eingelullt wird. Ich entschließe mich, dem nicht länger beizuwohnen, gehe allein in die Ambulanz zurück und erfahre dort, dass die nächste Besprechung gleich stattfindet und frischer Kaffee da ist. Eine Ewigkeit später kommen Flo und die Assistenzärztin (ich nenne sie jetzt mal nach ihrem Vornamen "A") hinterher. Wir treffen aufeinander als ich im Begriff bin, etwas aus dem zentralen Drucker zu holen. Ich sage 

"Hallo."

Schließlich haben wir uns noch nicht begrüßt - keine Antwort. Jetzt wirds mir langsam unangenehm. Die beiden stehen im Türrahmen. Keine Ahnung, ob A und F an diesem Tag nochmal etwas gesagt hätten. Sie sind jedenfalls ziemlich stumm. Ich halte es dann irgendwie nicht mehr aus und frage: 

"Gehen wir nach hinten?" 

Gemeint ist in Frau Z.´s Büro, was hinten liegt. Mein hilfloser Versuch klingt vielleicht ein bisschen wie "Wolln wir vor die Tür gehen?" Doch glücklicherweise entschärft Flo die Situation und fängt wohl durch die bloße Tatsache, dass ich ihn überhaupt anspreche, an zu lächeln. Na, Gott sei dank, eine menschliche Regung! Und dann spricht er auch noch:

"Gibt es Kaffee?" 

Eine profane Frage nach so viel Abstinenz. Ich antworte ebenso profan und sage 

"Ja, es gibt Kaffee." 

Die persönlichste Unterhaltung seit 3 Tagen!

Es folgt eine Besprechung, in der der Abstand zwischen uns verglichen mit unseren besten Zeiten merklich gewachsen ist. Ich weiß nicht, es ist alles korrekt und wir kommunizieren über Klienten, er fragt, ich antworte, ich frage, er antwortet. Alles scheinbar normal, und unerträglich. Ich bin gerade sehr unglücklich über diesen Zustand. Allein mir fehlen die Alternativen. Klar könnte ich wieder das locker-fluffige Flirten zurückholen, aber nur damit es zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr weh tut? Vielleicht gehört das jetzt einfach dazu. Ich kann es ja nicht ewig umgehen. Und manche Sachen enden ja auch mit einem Kall, mit einem letzten Aufflackern der ursprünglichen Energie wie ich sie beim Staffellauf und bei der Geburtstagsumarmung letzte Woche erlebt habe. Ich muss ihn wegschicken - gedanklich und im wahren Leben -, damit ich ihm irgendwann wieder begegnen kann.


 "Go away
Give me a chance to miss you
Say goodbye
It'll make me want to kiss you
I love you so
Much more when you're not here
Watchin all the bad shows
Drinking all of my beer

I don't believe Adam and Eve
Spent every goddamn day together
If you give me some room there will be room enough for two

Tonight
Leave me alone I'm lonely
Alone I'm lonely
I'm tired
Leave me alone I'm lonely
Alone I'm lonely tonight

I don't wanna wake up with another
But I don't wanna always wake up with you either
No you can't hop into my shower
All I ask for is one fuckin' hour
You taste so sweet
But I can't eat the same thing every day
Cuttin off the phone
Leave me the fuck alone
Tomorrow I'll be beggin' you to come home"
Leave me alone - Pink

Traurige Grüße von Eva

Mittwoch, 12. Juni 2013

Day 2

Liebe Mathilda,
das klingt ja wirklich nach einem schlimmen freien Tag :-) Lange schlafen und dann ab zum Frisör.
Tag 2 war leider nicht so spannend. Es war nicht so schwierig und damit auch nicht so amüsant, Flo zu vermeiden, da er kaum aus seinem Behandlungszimmer herauskam. Demzufolge merkte er ja auch nicht so viel von meiner neuen Strategie, was natürlich nicht der Plan ist. Wir haben uns heute nur einmal kurz gesehen: Ich stand gerade in einer lustigen Situation in der Tür zum Aufenthaltsraum und er kam aus dem Behandlungszimmer. Luftlinie 20m. Wir sehen uns direkt an. Für 1 Sekunde oder so. Ein schöner Blick, der direkt rein geht. Nun ja, daran konnte ich nicht mehr so viel vermeiden, aber das ist ja auch nicht der Sinn der Sache. Was macht er?: Er guckt (sehr aufmerksam, was ich da mache). Was hätte ich gerne?: Dass er sieht, dass ich mich auch ganz gut ohne ihn amüsiere und dass er sehr gerne dabei wäre.

Ich selber finde den Vermeide-Zustand jetzt nicht mehr so toll wie gestern, aber immerhin erträglich. Es ist auch nicht wie sonst, dass ich die unbändige Sehnsucht habe, ihn noch einmal zu sehen. Es ist schon etwas dran, wenn man den Suchtkranken rät lieber abstinent zu sein als zu versuchen nur ein bisschen zu nippen. Das lässt sich wahrscheinlich, einmal angefangen, leichter umsetzen. Ich ertappe mich dabei, dass ich mir Mühe gebe, wegzuschauen, wenn er an meinem Fenster vorbeigeht. Natürlich könnte ich ihn durch die Scheibe anschmachten (wie sonst immer), aber es ist auch gut das Mal auszuprobieren. Und vielleicht festzustellen, dass ich ohne ihn leben kann? Und dann hörte ich wie er die nächste Klientin aufrief mit seiner zuckersüßen Masche "Guten Tag Frau Sowieso, tut mir leid, dass sie warten mussten..." Und ich erwische mich dabei wie ich ihn innerlich nachäffe. Naja, da ist auch ne Menge aggressives Potential bei mir. Und überhaupt, der Schuft hat nichts, aber auch gar nichts über meine Geburtstagsgrüße gesagt. Ich sag jetzt auch nichts mehr! Beantrage eine Verlängerung des Projektes.
Liebe Grüße,
Eva

Dienstag, 11. Juni 2013

Day 1 (of One day without the One)

Liebe Mathilda,
mit meinem Vorhaben, den "Kontakt" zu ihm mal ganz anders zu gestalten, bin ich heute richtig beschwingt auf die Arbeit gefahren. Es hat schon was von "Urlaub von der Daueranspannung" und dem Gefühl, nichts leisten zu müssen. Die Vorhersage, dass durch Kontaktvermeidung sowieso alles besser ist, ist sicherlich verfrüht, aber im Moment geht es mir ganz gut damit. Und die Sehnsucht hat noch nicht eingesetzt.
Ich begegnete Dr. Mollis heute morgen in der Besprechung. Ich hatte mich meinem Vorhaben entsprechend woanders als üblich hingesetzt und fing ein Gespräch mit der neben mir sitzenden Assistenzärztin an. Flo, der mir gegenüber saß, ignorierte ich bestmöglich und suchte auch keinen Blickkontakt (bin stolz auf mich). Nach der Besprechung ging ich aus dem Besprechungsraum und gab den Weg vor. Dieses Herumlungern auf dem Flur bis die "Lichtgestalt von einem leitenden Arzt" auftaucht, nervte mich schon lange. Es gab ja noch einige Assistenten, mit denen er den Flur entlangflanieren konnte. Damit Du Dir das besser vorstellen kannst, musst Du wissen, dass wir nach der Besprechung auf die Stationen gehen, damit dort die Visiten stattfinden können. Um dorthin zu gelangen, gibt es zwei Wege: einen direkten und einen mit einem Schlenker, der an meinem Therapieraum vorbeiführt. Wir flanieren sonst im Pulk über den direkten Weg, aber heute ging ich ja vorneweg und wählte den anderen Weg, weil ich den Regenschirm in meinem Zimmer abstellen wollte. Was soll ich sagen: Flo kam brav hinterher als wenn ich Zucker in der Tasche hätte. Dann standen wir vor meinem Zimmer und Flo sagte: "Die Klienten kennst Du ja alle." und meinte, dass wir dann heute keine gemeinsame Visite bräuchten. Das wirkte schon etwas hilflos von ihm. Ich sagte wahrheitsgemäß darauf "Nein, Frau ... kenne ich noch nicht, aber ich kann sie mir auch alleine angucken." Dabei hielt ich größtenteils mit der zuständigen Assistenzärztin Blickkontakt. Tja, und dann meinte er, dass er die Klientin doch gerne kennenlernen möchte und wir ja zusammen hingehen könnten. Solch einen konkreten Wunsch kann ich natürlich nicht ignorieren, aber ich kann ja Abstand halten. Kann ich das? Bei der Klientin angekommen, stellte er sich selbst und mich vor, war so nett und freundlich wie in einer Kaugummiwerbung. Und ich dachte abstandhaltend von meiner Metaebene aus: Das ist es, warum er in manchen Leuten dieses "Hach, er ist so ein toller Arzt und der Arme muss ja jeden Tag mit so schwierigen Fällen umgehen." auslöst. Die Idee, dass das von ihm eine Masche sein könnte, ekelt mich ein bisschen an. Dass so mit etwas Abstand zu betrachten, tut gut. Meine Anwesenheit bei der Visite war dann nicht weiter erforderlich. Ich wollte ja nicht mehr Kontakt als unbedingt notwendig. Ich wollte lediglich noch eine Information zu einem anderen Klienten übergeben. Flo schlug vor, dazu in ein Behandlungszimmer zu gehen, wohin ihm alle brav folgten. Das war eigentlich nicht mein Plan. Er machte irgendeine lockere Bemerkung über irgendetwas (über die wir natürlich alle lachen sollen). Als wir im Behandlungszimmer angekommen waren, hörte mir keiner mehr zu. Verdammt! Flo begann zu telefonieren und die Assistenzärztin war in einen Brief vertieft. Ich verschaffe mir Gehör bei der Assistenzärztin, sagte, was ich sagen wollte und verabschiedete mich schleunigst ohne Flo in seinem Telefonat und mich in meinem Vorhaben zu stören.
Unsere nächste Begegnung, die meine Fähigkeit zum Ignorieren erforderte, ergab sich schon heute mittag. Manchmal warte ich tagelang darauf ihn zu treffen und wenn ich ihm aus dem Weg gehen will, ist er ständig präsent. Ich hatte es jedoch gut abgepasst als ich Flo abgehetzt und nach Kaffee lechzend aus dem OP kommend in den Aufenthaltsraum stürmen sah. Ich war gerade angeregt in ein Gespräch mit einer Ärztin vertieft und wir zeigten uns Fotos unserer Kinder auf den Smartphones. Als ich Flo sah, trank ich schnell meinen Kaffee aus und stand auf. Er setzte sich (irritiert?) auf meinen freigewordenen Platz. Soll er sich doch den Kopf darüber zerbrechen. Ich bin nicht mehr die nette Pausenunterhaltung. Bevor er auftauchte gab es eine große Diskussion über ihn unter den "Frauen der Abteilung". Er nimmt ganz schön viel Raum ein - selbst oder gerade wenn er nicht anwesend ist. Es wurde angemerkt, dass die Klientinnen so begeistert von ihm sind und sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht breitmacht, wenn er den Raum betritt. Meine Illusion von ihm bröckelt. So ganz unschuldig an seiner Wirkung auf Frauen scheint er nicht zu sein. Und so ganz unbewusst und unverhofft scheint das ja für ihn auch nicht zu kommen. Was soll das sein? "Sexiest man alive at general hospitals"? Ich glaube langsam, dass ich nicht die einzige bin, die sich in ihn verknallt hat. Aber natürlich hat es ihm keine so toll und reif gesagt wie ich. Und ich glaube auch nicht, dass er sowas noch öfter ertragen könnte. Er ist ja mit mir schon überfordert und dauernd krank. Trotzdem möchte ich bei aller Durchschaubarkeit nicht eine von den vielen sein, die auf ihn "hereingefallen" sind. Mein kleines Narzißtenhirn hat immer noch die Hoffnung, dass es zwischen ihm und mir etwas Besonderes ist.
Naja, das ist auf jeden Fall spannend. Ich lerne gerade wieder eine Menge über mich selbst. Und ich hänge morgen noch einen Tag "Urlaub von Flo" dran.
Liebe Grüße von Eva

Montag, 10. Juni 2013

Start "One day without the One"

Liebe Mathilda,

es geht mir nicht aus dem Kopf, warum sich Flo so gar nicht zu meinen Geburtstagsgrüßen äußert. Ich zerbreche mir den Kopf und selber daran. Ich kann auch nicht mehr einschätzen, was eigentlich "normal" oder "angebracht" wäre. Bin ich komisch oder er? Und deswegen mache ich gerade ein Experiment. Die Frau meines Bruders hat heute Geburtstag und ich habe ihr gerade die Holstee-manifesto-mail - genau den selben Wortlaut, den ich Flo geschickt habe - geschickt. Daran sehe ich schon, dass es eine absolut nett-platonische Mail sein muss. Mal schauen, ob und wie sie reagiert. Ich finde den Inhalt noch immer sehr cool und möchte diese Wahrheiten gerne mit anderen, mir wichtigen Menschen teilen, aber vielleicht ist das nur meine Ansicht und die Anderen können gar nichts damit anfangen. Komme mir manchmal vor wie ein Alien. Es fällt schwer das richtige Maß zu finden, wenn man so sehr an etwas denkt.

Ach ich weiß nicht… Ich schwanke mal wieder zwischen...

  • „Ihn entschuldigen“ (Er – der „Arme“ - kann ja gar nicht wissen, was ich mir so alles überlege. Wahrscheinlich denkt er, es ist alles recht normal, weil ich mich ja eher unauffällig verhalte? Oder er denkt sich einfach gar nichts.),
  • „Ihn durchschütteln“ („Du Blödmann! Ich gebe mir wirklich die größte Mühe, nett zu Dir zu sein und DEINE Grenzen einzuhalten. Und du machst einfach nichts! Du magst mich? Das kann ich echt nicht mehr glauben.“) oder 
  • „Weiterflirten“ (Ihm bei der nächst besten Situation locker sagen: „Ich gäbe was drum zu wissen, was Du jetzt denkst.“ – Wenns ungefährlich für ihn ist, kann er ja zur Abwechslung mal antworten.) 


Ich habe heute eine Klientin kennengelernt, die ihm aus seiner früheren Klinik hinterher gereist ist. Ist das jetzt ein „Groupie“ (ich hoffe Du stehst auf schwarzen Humor)? Auf jeden Fall konnte die Frau uns allen in punkto Selbstentwicklung noch was vormachen. Beeindruckend! Ich weiß bloß nicht so recht, was sie dann bei Flo sucht. Sie finde ihn sehr sympathisch. Und ein nicht unerheblicher Teil ihrer Sorge war, dass er ihr nun eventuell wieder eine schlechte Nachricht oder Diagnose vermitteln müsse. Da ist er wieder: Der „Arme“! Und das löst er wohl nicht nur in mir aus.

Wie kann ich es nur ändern? Bin heute Abend schön gelaufen. Im Regen - der Himmel weinte mit – und das tat gut. Vielleicht auch nur prämenstruelles Syndrom. Egal woher es kommt, laufen macht die Gedanken klar. Ich erkenne, dass ich etwas ändern muss, wenn ich in diesem Zustand nicht ewig verharren möchte. In Kernberg's Buch "Liebesbeziehungen" laß ich, dass sich verstärkende romantische Gefühle, die sich bei der unerwiderten Liebe zeigen, Ausdruck neurotischer Strukturen sind. Nicht dass sich meine Gefühle nach dem unmoralischen Angebot und Flo's fehlender Reaktion darauf noch  verstärkt hätten, aber sie sind weiterhin da. Bin ich nun neurotisch? Sind wir nicht alle ein bisschen neurotisch? Da das alles - meine Versuche nett zu ihm zu sein, Kollegin zu sein, Verführerin zu sein - nichts bringt, nichts an seinem Verhalten ändert, habe ich mir überlegt, ihn einfach mal links liegen zu lassen. Ihn einfach größtmöglich ignorieren. Vielleicht ändert das was an meinem Empfinden, vielleicht ändert das etwas an seinem Verhalten. Vielleicht ist es nur ein weiterer verzweifelter Versuch. Immerhin hatte ich das noch nicht. Und deswegen eröffne ich nun das Experiment „One day without the One“: Ich werde mich in der Klinik so bewegen wie sonst auch. Wenn er mir begegnet oder mich anspricht, gehe ich aus irgendwelchen Gründen (bei meiner Fantasie fällt mir da schon was ein) aus dem Kontakt. „Leben heißt Veränderung“ sagte der Stein zur Blume und flog davon.

Hach, ich umarme Dich,
Eva

Sonntag, 9. Juni 2013

Der Sonntag-Abend-Ermutigungspost: So we beat on, boats against the current...

Liebe Mathilda,

ob das heute eine Ermutigung oder eher eine niederschmetternde Feststellung ist, wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist es wahr:




"Gatsby glaubte an das grüne Licht, die wundervolle Zukunft, die Jahr für Jahr vor uns zurückweicht. Damals entwischte sie uns, aber was macht das schon - morgen laufen wir schneller, strecken die Arme weiter aus ... Und eines schönen Tages ... So kämpfen wir weiter, wie Boote gegen den Strom, und unablässig treibt es uns zurück in die Vergangenheit."
Der Große Gatsby - F. Scott Fitzgerald





Liebe Grüße,
Eva

Freitag, 7. Juni 2013

Traum oder Realität: Bin ich die weibliche Variante von Gatsby?

Liebe Mathilda,
ungutes Gefühl beschreibt wohl gerade ganz gut, was mit mir los ist. Und genauso wenig greifbar ist es auch - halt nicht gut, ungut. In bin absorbiert von The Great Gatsby, der mich im bisherigen Leben irgendwie nie erreicht hat. Jetzt war offensichtlich der richtige Zeitpunkt und es hat gefunkt. Habe bereits beide Filme gesehen und das Buch gelesen und fühle mich diesem schwer gestörten Mann verbunden. Ist dieses blog etwa die moderne Form seines pompösen Herrenhauses, dass er allein für Daisy bauen ließ? Nicht für Daisy, sondern für ihr Abbild in seiner Traumwelt. Er liebt und leidet endlos und bis in den Tod. Er hat "einen hohen Preis dafür gezahlt, dass er zu lange mit einem einzigen Traum gelebt hatte." (Der Große Gatsby - F. Scott Fitzgerald). Ich finde diesen Jay Gatsby ebenso hoffnungslos romantisch wie krank und möchte mir einreden, dass ich so weit nicht gehen würde. Würde ich so weit gehen, mein Leben so einzurichten, dass ich möglichst auf mein Objekt der Begierde treffe und ihm zeige, dass ich das alles hier nur für ihn mache? Tue ich das nicht bereits? Nicht für, sondern wegen ihm, denn das Blog ist ja eine Verarbeitungsmöglichkeit, eine Reinigungsprozedur. Vielleicht unterscheidet mich das von Gatsbys innerer Haltung. Es macht mir etwas Angst wie dieser Mann sein Leben auf eine einzige Frau ausrichtet und dem dabei alles andere egal zu sein scheint. Soweit möchte ich nicht gehen.
Meine nächtlichen Träume machen mich noch fertig. Neulich hat mich Tino auf seinem Motorrad mitgenommen und ich habe mich richtig schön an ihm festgeklammert. Im wahren Leben ist er absolut gegen Motorräder! Und auch ich kann dem Motorradfahren nichts abgewinnen. Vielleicht wünsche ich mir das Unmögliche von Tino, um mich wieder voll und ganz und nur auf ihn einzulassen. Bei solchen Träumen wird das allerdings nichts: Gestern träumte ich tatsächlich, dass ich und Flo - wo sind wir da eigentlich? in einem Kino oder so? - nebeneinandersitzen und er mir sagt, dass, wenn es zur Affäre zwischen uns kommt, klar sein muss, dass es keine mails und nichts, was sich nachvollziehen lässt, geben darf. Natürlich spricht er das "unmoralische" Wort nicht aus, was ja wiederum sehr der Realität entspricht. Vielmehr ist es ein stilles Übereinkommen, dass wir es nun doch tun oder er es nun doch zulässt. Es ist ein schönes Gefühl. Wir sind uns einig. Mehr will ich ja gar nicht. Warum sieht er das in der Realität nicht ein? Und dann fängt er tatsächlich an, an meinem Gürtel herumzukritisieren. Wat hat dat nu wieder zu bedeuten?

Nicht so im wahren Leben. Ich zog zu meinem Outfit heute den besagten Gürtel an. Nicht wegen dem Traum, sondern weil ich es so vorgesehen hatte. Wahrscheinlich kam der Gürtel in meinem Traum vor, weil ich mir gestern überlegt hatte, ihn anzuziehen. Beschäftige ich mich zu viel mit Äußerlichkeiten? Ich meine, Mann, es ist nur ein Gürtel! Ok, ich und mein Gürtel begegneten Flo heute morgen. Während einer langen Visite bot sich immer mal wieder die Gelegenheit, ihn anzusehen. Heute waren seine Haare vermutlich nicht frisch gewaschen oder in den Regen gekommen, etwas borstiger als gestern jedenfalls. Er fragte mich als wir nah nebeneinander hergingen, ob ich beim Friseur war. Ich gab ihm ein ausgedehntes "Jaaaaaa" zurück und schaute ihn dazu verwegen an. Im Nachhinein hoffte ich, dass es nicht zu schmachtend aussah. Eindeutig schon, aber nicht zu schmachtend. Warum eigentlich? Er kann das ja ruhig merken, aber heute schlich sich bei mir der Gedanke ein, was wäre, wenn ich mir dadurch alles kaputt mache. Und ich meine das jetzt nicht wegen dem gespanntem Arzt-Therapeuten-Verhältnis, sondern, dass mich das vielleicht die Arbeit kosten könnte, wenn alles herauskommt. Ich hatte schon am Mittwoch ein komisches Gefühl bei dem Gedanken, Frau Z. könnte etwas mitbekommen. Vielleicht werde ich auch langsam paranoid. Immerhin halte ich es nicht für unmöglich, dass jemand meinen email-Account knacken könnte. Und das ist es wohl auch, was mir dieses ungute, mulmige Gefühl macht. Ich muss mich wirklich etwas distanzieren. Ich habe mir gar nichts zu schulden kommen lassen. Das ist eine Sache zwischen Flo und mir.

Am Ende der Visite ergriff ich noch die Gelegenheit, ihn zu fragen, ob er meine Geburtstagsgrüße schon angeschaut hat. Hat er nicht. Wusste er gar nicht, das ich ihm welche geschickt habe. Keine Zeit und so. :-( Aber ich bin ja vorbereitet und hatte mir vorher überlegt, wie ich das Thema im Fluss halten könnte, wenn er so antwortet. Ich meinte ermutigend lächelnd, dass es mich interessieren würde wie er das findet, ob er es schon kennt und das es was Schönes ist. Ich konnte mir verkneifen, zu sagen, dass von mir auch mal was Schönes und nicht nur Problemmails kommen. Ja, allein dass ich das gedacht habe, gibt 5 € für die Abwerte-Kasse. Ich schaute Flo während ich das sagte von der Seite an und er lächelte auf den Boden schauend vor sich hin. Fast so wie damals als ich ihn um unser erstes Gespräch bat. Etwas amüsiert, gespannt und beschämt. Hat er es wirklich noch nicht angesehen? Ich merke doch, dass ich enttäuscht darüber bin, dass er es offensichtlich noch nicht mal angesehen hat. Ein bischen so wie Gatsby sich fühlte als er sich einredete, dass Daisy die ganzen Partys, die er mit unglaublichem Pomp nur für sie veranstaltete, gar nicht gefallen.

Seitdem ich Flo auf seine eigenen Geburtstagsgrüße angesprochen habe, geht er mir aus dem Weg. Er kommt "pünktlich" nach mir zum Mittagessen, wenn ich bereits wieder gehe und isst lieber ALLEIN. Selbst Schuld, Du Armleuchter! Auf jeden Fall würde doch jetzt, wo ich nochmal konkret nachgefragt habe, jeder normale Mensch dann mal auf meine mail antworten, oder? Das ist doch nicht zu viel verlangt. Das muss man doch mit 40 können. Mann, Mann, Mann! Ich kriege schon wieder Rüttel-und-Schüttel-Fantasien. Vielen Dank Florian, da kann ich heute Abend gut laufen!
Ungute Grüße von Eva.