Montag, 20. Januar 2014

Kläglicher Versuch - One more try



Liebe Mathilda,
 
wie war Dein erster Tag?


So war meiner:


 
Ein weiterer Tag in meinem bewegten Arbeitsleben. Bewegt eher auf der fachlichen Ebene, wenig bis gar nicht auf der emotionalen Ebene. Der Kontakt zwischen Flo und mir ist mal wieder reduziert, geradezu minimal. Er bezieht mich schon ein und so, aber ich kann beim besten Willen keine gefühlsmäßige Regung mehr bei ihm erkennen, die über Kollegialität hinausgeht. So sehr ich es auch möchte. Falls das sein Ansinnen war, hat er wohl Erfolg. Zum Brechen, aber die Realität. Ich versuche das hinzunehmen. Was bleibt mir anderes übrig? Manchmal geht es mit mir durch wie heute im Qualitätsausschuss. Trotz großer Platzauswahl setze ich mich neben ihn. Das birgt einmal die Nähe zu ihm (olfaktorisch bringt mich das noch immer an die Grenze), aber senkt auch die Gefahr, ihn direkt ansehen zu müssen (was mich noch mehr an die Grenze bringt). Mir gegenüber sitzt Marc - ein Oberarzt. 40, stahlblaue Augen und ein echter Frauentyp. Sehr cool, mit Bassgitarre (hat er natürlich nicht dabei) und nettem Akzent. Wir kennen uns seit ich hier angefangen habe (9 Jahre?) und ich bin seit jeher gegen ihn immun. Berührt mich als Mann überhaupt nicht, aber das weiß Flo ja nicht. Also flirte ich in Flo´s Anwesenheit mit Marc drauflos. Auch wieder eine neue Erkenntnis, dass ich mich auf solch marginale Spielchen einlasse. Es tut gut. Tut gut, dass der Marc mitmacht. Ist natürlich nichts im Vergleich zu den Gefühlswallungen beim Flirten mit Flo, sondern einfach nur spaßig. Oder bin ich flirtsüchtig? Nein, warum ich das tue, hat nur einen Grund: Ich will Flo aus der Reserve locken - wenn er noch irgendwo eine haben sollte. Es soll Flo ruhig ein bisschen stören, dass ich auch Aufmerksamkeit für andere habe. Naja, ein weiterer kläglicher Versuch, ihn mir aus dem Herzen zu reißen. Ich arbeite an der Negativliste.


Meine Musikauswahl heute: Mein Gott, wie lange ist das wohl her? Und wenn ein gewisser Timmy T in weißen Hosen und solch geschmacklosen Rollkrangenpullovern herumsingt, ist es kein Wunder, dass ihm die Frau wegläuft. Schön wars trotzdem!
 
Liebe Grüße und bis bald, muss dich unbedingt bald treffen,
Eva

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