Solltet Ihr die Weihnachtstage mit der Familie in Form eines Gipfeltreffens, vielleicht sogar im ehemaligen Elternhaus verbringen, könnte folgender Überlebensguide hilfreich sein.
1. Große Erwartungen:
Kommuniziere möglichst frühzeitig, was Du Dir wünschst und vor allem was Du Dir nicht wünschst. Ich praktiziere das seit einigen Jahren und es funktioniert wirklich super. Die Romantik, dass einem (vom Prinzen auf dem Scheißgaul) die Wünsche von den Augen abgelesen werden, ist zwar sehr ergreifend, aber unrealistisch und führt ziemlich sicher zu Enttäuschungen. Sich seiner Erwartungen bewusst zu sein und sie seinen Lieben bewusst zu machen, hilft dabei nicht so enttäuscht zu sein, wenn sie nicht eintreten. Und die Wahrscheinlichkeit, dass die Erwartungen erfüllt werden, sind exponentiell erhöht.
2. Geschenke annehmen:
Damit Entwicklungsprozesse auch während des Festes weiter vorangehen und man nicht das Gefühl von vollständiger Regression hat, kann die Aufgabe Geschenke anzunehmen eine gute Übung sein. Für all diejenigen, denen es schwer fällt Hilfe, Präsente, Unterstützung jeglicher Art anzunehmen: Traut Euch! Es ist für Euch und kommt in vielen Fällen von Herzen. Wenn Euch jemand etwas schenkt, habt ihr es persönlich verdient. Und damit es auch gefällt: siehe 1.
3. Realitätstesten:
Der Film "Single Bells" kann prophylaktisch sehr gut auf das Gipfeltreffen vorbereiten und kann auch während eines solchen Treffens die Situation erheblich entkrampfen. Die Realität ist hier näher als man denkt und das Lachen kann einem im Halse stecken bleiben. "Die Omama", "Lillybet" und "Gregor" werden sich wieder erkennen und in der realen Situation einen Gang runter schalten.
4. "Überlebensmittel":
Die Lebensmittel reichen! Man kann nicht mehr essen als man eben essen kann. Es ist kein Krieg! Es bleibt immer etwas übrig. Ergo musst Du nicht an Heiligabend zwei Tüten Mehl und drei Packungen Reis kaufen.
5. Pläne:
Allzu starre Pläne sind zum Scheitern verurteilt. Rituale sind gut, aber nur wenn sie von einer Gemeinschaft getragen werden. Das betrifft Essenszeiten, Sitzordnungen und Dinge, die schon immer so und natürlich früher viel besser waren. Und: Pläne kann man ändern! Wie wäre es mit einem neuen Ritual?
6. Versöhnung, nein Danke!:
An Weihnachten verträgt man sich mit den Leuten, mit denen man sich das ganze Jahr nicht verstanden hat, auch nicht besser. Im Gegenteil. Die psychiatrischen Kliniken erleben spätestens am zweiten Weihnachtsfeiertag einen Zulauf von vor allem Patienten mit Familienkoller. Finger weg von Versöhnungsaktionen unterm Tannenbaum.
7. Fernsehen:
Dreimal "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" sind Pflicht. Für die Herren der Schöpfung wahlweise durch "Stirb langsam 1-4" zu ersetzen. Nach Lust und Laune den Text mitsprechen oder mittanzen. Auch mit verteilten Rollen in der Familie. Wer übernimmt den Part von "Kleinröschen"? Die Fans werden es wissen.
8. Frische Luft:
Geht zwischendurch nach draußen an die frische Luft. Auch und vor allem allein. Das pustet das Gehirn von den gefühlten 100 Jahren Traditionen, die einem bei der Rückkehr nach Hause wieder erwarten, frei.
9. Bewegung:
Toben mit Kindern, Joggen, zur und von der Kirche zurück laufen... Alles ist erlaubt, was einen von der Couch hochzieht.
10. Süßigkeiten helfen:
Retet die Erde! Es ist der einzige Planet mit Schokolade! Marzipan, Krokant, Nougat, Crispy Chocolate, zartschmelzende Macademiaversuchung und vor allem Schokoladenrosinen...
11. Nächstes Jahr wird alles anders!
Die besten und herzlichsten Weihnachtsgrüsse,
Eure Eva
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