Liebe Mathilda,
wow, meine schriftliche Ergüsse werden tatsächlich weniger. Bin ich damit übern Berg? Zumindest solange bis sich ein neuer auftut.
Wie ist es bei Dir? Gerade Berg oder Tal?
Mein Chef lieferete mir heute morgen in der Besprechung eine gute Vorlage indem er fragte, ob ich noch etwas hätte und ob ich mit den Abläufen zufrieden sei. Das war meine Chance, ihn um ein Gespräch unter 4 Augen wegen ein paar fachgruppeninternen Problemen zu bitten. Flo (weiterhin unverbesserlich bebärtet) stutzte. Und als er mir später auf dem Flur vor meinem Zimmer begegnete, warf er mir neugierig zu "Da kriegt man ja lange Ohren." Die alte Tratschtante! Er tritt nah an mich heran und ich sehe ihm an, dass er denkt ich bin schwanger. An Schwangere kann man nach Flo´s Einschätzung wohl nah herantreten, weil zwischenmenschlich nicht mehr gefährlich. Ich bin amüsiert über seinen fröhlich erwartungsvollen Gesichtsausdruck und koste den Moment noch ein bisschen aus. Dann sage ich: "Du denkst ich bin schwanger?" Er stutzt als wäre das die einzig mögliche Erklärung dafür, den Chef um ein Gespräch zu bitten. Ich setze an, ihm die Situation zu erklären. Weil ich es möchte und weil ich ja seit jeher unfassbares Vertrauen zu ihm habe. Er schiebt mich in Erwartung eines Geheimnisses in mein Zimmer und schließt die Tür. Neugierig wie 10 Waschweiber. Ehrlich, ich genieße das, auch wenn es einfach nur Neugier von ihm ist. Und außerdem tut es mir gut, es jemandem zu erzählen. Dass die Situation mit Barbara sehr schwierig ist, ich alle Hände voll zu tun habe und mich ständig nach ihren Befindlichkeiten richte. Entlastungsgespräch also. Und keine Schwangerschaft, worüber er offensichtlich etwas enttäuscht ist. "Hätte ja sein können." meint er im Hinausgehen. Und vielleicht sollte ich es hier wie mit allem handhaben: Flo vertrauen. Er hält mich für fähig, mich uneingeschränkt einer weiteren Schwangerschaft zuzuwenden. Sollte ich das nicht auch?
Später gesellt er sich zu mir zum Mittagessen und fragt sogleich, ob ich ein gutes Gespräch mit dem Chef hatte. Ich bejahe das. Fühle mich bei meinem Chef fest im Sattel. Und er nimmt auch die Zwischentöne war. Er bot sofort an, sich in die Problematik selbst einzuschalten, wobei ich erstmal das Gespräch mit Barbara abwarten will. Aber gut, das als Option im Hinterkopf zu haben. Beim gemeinsamen Essen reden wir über Klientinnen, den neuen Assistenzarzt (endlich kommt Leben in die Bude und es gibt neben Flo noch eine zweite männliche Figur im Team). Es ist fast wie in alten Zeiten als wir über fast alles redeten. Hach, ich bin heute so nostalgisch. Und dann fällt mir die Stelle aus Dr. House ein (bin mit Staffel 3 durch) als Chase Cameron jeden Dienstag sagt, dass er sie mag und gerne mit ihr zusammen wäre. Nach ein paar Wochen muss er nur noch sagen: "Es ist Dienstag." und schließlich ist ihr Herz erweicht. Ja, schön! Und eine Option für mich? Ich genieße das, mit ihm zu reden. Ein bisschen belanglos, nicht so herzschädigend wie in der Phase der Hochverliebtheit. Sehr angenehm. Er erzählt mir wie sich der neue Assistenzarzt - nennen wir ihn mal Oberlippe (interner Spitzname zwischen Betty und mir, weil der Typ einen Oberlippenbart trägt und als nächster Oberarzt gehandelt wird) - macht. Ich beobachtete bereits wie Flo und Oberlippe miteinander umgehen. Es wird gesiezt, Distanz ist bei aller Höflichkeit spürbar. So eng wie mit den Ärztinnen ist das nicht. War ja klar, dass er besser mit Frauen kann. Ich sage Flo unter 4 Augen, dass es doch auch gut ist, dass mal ein Mann unter den Assistenten ist und will damit ein bisschen an seiner allmächtigen Alleinposition rütteln. Er stimmt mir zu. Was soll er auch sonst tun? Er fragt sich, warum Männer nicht öfter Gynäkologen werden. Ich frage mich, warum Männer überhaupt Gynäkologen werden. Flo versucht den geringen Prozentsatz an männlichen Gynäkologen damit zu erklären, dass die Aussicht auf Chefarztposten nicht mehr so groß wäre (versteh ich nicht, sind die CA-Stellen denn dezimiert worden?). Wir gehen ins Gespräch vertieft vom Essen wieder in unsere jeweiligen Bereiche (Ich zu meiner Kollegin, Er zu seiner Zahnbürste [wenn er doch bzgl. des Bartes auch so penibel wäre]) Vor seiner Tür (hinter der seine Zahnbürste wartet) angekommen sagt er, dass für Männer wohl Macht und Geld am wichtigsten seien. Und ich frage ihn: "Bist Du (etwa) wegen Geld und Macht hier?" Er sagt mit makellosen Zähnen grinsend: "Nicht nur." und verschwindet zu seinem Zahnbürstendate. Tja, Mr. Niceguy hat es hier wohl sehr bequem getroffen. Eine kleine Machtposition mit einem annehmlichen Gehalt, zu Hause die Familie mit selbständiger und treusorgender Ehefrau, und auf der Arbeit Ärztinnen, Therapeutinnen und Schwester, die ihn umschwirren. Da würde sich wohl jeder wohl fühlen. Da kann man sich auch einen Bart wachsen lassen.
Außerdem habe ich wieder von Flo geträumt. Diesmal bin ich während des REM-Schlafes aufs Ganze gegangen. Sprich, wir haben es getan. Es war schön, aber nichts im Vergleich zu den Nachwirkungen. Ein Scheißgefühl des Betrogenhabens. Noch dazu kam alles im ganz großen Rahmen raus. Die Verwaltungsleiterin stand komischerweise zu mir und redete mir gut zu, einfach weiterzumachen bis "etwas Gras über die Sache gewachsen" sei. Fazit: Das ist es nicht wert! Ich weiß also wie er küsst und wie er den Beischlaf ausübt. Was will ich mehr? Das Geheimnis ist: Es gibt keines. Es gibt da nichts weiter herauszufinden.
Fröhlich-beschwingte Grüße,
wow, meine schriftliche Ergüsse werden tatsächlich weniger. Bin ich damit übern Berg? Zumindest solange bis sich ein neuer auftut.
Wie ist es bei Dir? Gerade Berg oder Tal?
Mein Chef lieferete mir heute morgen in der Besprechung eine gute Vorlage indem er fragte, ob ich noch etwas hätte und ob ich mit den Abläufen zufrieden sei. Das war meine Chance, ihn um ein Gespräch unter 4 Augen wegen ein paar fachgruppeninternen Problemen zu bitten. Flo (weiterhin unverbesserlich bebärtet) stutzte. Und als er mir später auf dem Flur vor meinem Zimmer begegnete, warf er mir neugierig zu "Da kriegt man ja lange Ohren." Die alte Tratschtante! Er tritt nah an mich heran und ich sehe ihm an, dass er denkt ich bin schwanger. An Schwangere kann man nach Flo´s Einschätzung wohl nah herantreten, weil zwischenmenschlich nicht mehr gefährlich. Ich bin amüsiert über seinen fröhlich erwartungsvollen Gesichtsausdruck und koste den Moment noch ein bisschen aus. Dann sage ich: "Du denkst ich bin schwanger?" Er stutzt als wäre das die einzig mögliche Erklärung dafür, den Chef um ein Gespräch zu bitten. Ich setze an, ihm die Situation zu erklären. Weil ich es möchte und weil ich ja seit jeher unfassbares Vertrauen zu ihm habe. Er schiebt mich in Erwartung eines Geheimnisses in mein Zimmer und schließt die Tür. Neugierig wie 10 Waschweiber. Ehrlich, ich genieße das, auch wenn es einfach nur Neugier von ihm ist. Und außerdem tut es mir gut, es jemandem zu erzählen. Dass die Situation mit Barbara sehr schwierig ist, ich alle Hände voll zu tun habe und mich ständig nach ihren Befindlichkeiten richte. Entlastungsgespräch also. Und keine Schwangerschaft, worüber er offensichtlich etwas enttäuscht ist. "Hätte ja sein können." meint er im Hinausgehen. Und vielleicht sollte ich es hier wie mit allem handhaben: Flo vertrauen. Er hält mich für fähig, mich uneingeschränkt einer weiteren Schwangerschaft zuzuwenden. Sollte ich das nicht auch?
Später gesellt er sich zu mir zum Mittagessen und fragt sogleich, ob ich ein gutes Gespräch mit dem Chef hatte. Ich bejahe das. Fühle mich bei meinem Chef fest im Sattel. Und er nimmt auch die Zwischentöne war. Er bot sofort an, sich in die Problematik selbst einzuschalten, wobei ich erstmal das Gespräch mit Barbara abwarten will. Aber gut, das als Option im Hinterkopf zu haben. Beim gemeinsamen Essen reden wir über Klientinnen, den neuen Assistenzarzt (endlich kommt Leben in die Bude und es gibt neben Flo noch eine zweite männliche Figur im Team). Es ist fast wie in alten Zeiten als wir über fast alles redeten. Hach, ich bin heute so nostalgisch. Und dann fällt mir die Stelle aus Dr. House ein (bin mit Staffel 3 durch) als Chase Cameron jeden Dienstag sagt, dass er sie mag und gerne mit ihr zusammen wäre. Nach ein paar Wochen muss er nur noch sagen: "Es ist Dienstag." und schließlich ist ihr Herz erweicht. Ja, schön! Und eine Option für mich? Ich genieße das, mit ihm zu reden. Ein bisschen belanglos, nicht so herzschädigend wie in der Phase der Hochverliebtheit. Sehr angenehm. Er erzählt mir wie sich der neue Assistenzarzt - nennen wir ihn mal Oberlippe (interner Spitzname zwischen Betty und mir, weil der Typ einen Oberlippenbart trägt und als nächster Oberarzt gehandelt wird) - macht. Ich beobachtete bereits wie Flo und Oberlippe miteinander umgehen. Es wird gesiezt, Distanz ist bei aller Höflichkeit spürbar. So eng wie mit den Ärztinnen ist das nicht. War ja klar, dass er besser mit Frauen kann. Ich sage Flo unter 4 Augen, dass es doch auch gut ist, dass mal ein Mann unter den Assistenten ist und will damit ein bisschen an seiner allmächtigen Alleinposition rütteln. Er stimmt mir zu. Was soll er auch sonst tun? Er fragt sich, warum Männer nicht öfter Gynäkologen werden. Ich frage mich, warum Männer überhaupt Gynäkologen werden. Flo versucht den geringen Prozentsatz an männlichen Gynäkologen damit zu erklären, dass die Aussicht auf Chefarztposten nicht mehr so groß wäre (versteh ich nicht, sind die CA-Stellen denn dezimiert worden?). Wir gehen ins Gespräch vertieft vom Essen wieder in unsere jeweiligen Bereiche (Ich zu meiner Kollegin, Er zu seiner Zahnbürste [wenn er doch bzgl. des Bartes auch so penibel wäre]) Vor seiner Tür (hinter der seine Zahnbürste wartet) angekommen sagt er, dass für Männer wohl Macht und Geld am wichtigsten seien. Und ich frage ihn: "Bist Du (etwa) wegen Geld und Macht hier?" Er sagt mit makellosen Zähnen grinsend: "Nicht nur." und verschwindet zu seinem Zahnbürstendate. Tja, Mr. Niceguy hat es hier wohl sehr bequem getroffen. Eine kleine Machtposition mit einem annehmlichen Gehalt, zu Hause die Familie mit selbständiger und treusorgender Ehefrau, und auf der Arbeit Ärztinnen, Therapeutinnen und Schwester, die ihn umschwirren. Da würde sich wohl jeder wohl fühlen. Da kann man sich auch einen Bart wachsen lassen.
Außerdem habe ich wieder von Flo geträumt. Diesmal bin ich während des REM-Schlafes aufs Ganze gegangen. Sprich, wir haben es getan. Es war schön, aber nichts im Vergleich zu den Nachwirkungen. Ein Scheißgefühl des Betrogenhabens. Noch dazu kam alles im ganz großen Rahmen raus. Die Verwaltungsleiterin stand komischerweise zu mir und redete mir gut zu, einfach weiterzumachen bis "etwas Gras über die Sache gewachsen" sei. Fazit: Das ist es nicht wert! Ich weiß also wie er küsst und wie er den Beischlaf ausübt. Was will ich mehr? Das Geheimnis ist: Es gibt keines. Es gibt da nichts weiter herauszufinden.
Fröhlich-beschwingte Grüße,
Eva
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