Hallo meine Liebe,
nach meiner gestrigen Erkenntnis wusste ich, dass es nicht so weitergehen kann. Ich kann mich nicht nur auf Flo und seine Grenzen beziehen. Ich muss das tun, was ich möchte. Das tun, was mir entspricht. Und wer bin ich? Eine attraktive, tolle Frau. Ja, das ist schon ein gutes Gefühl. Manchmal erschrecke ich vor meinem eigenen, zugegebenermaßen schwankenden Selbstbewusstsein.
Flo begegnete mir heute schon auf der Hinfahrt im Auto. Plötzlich war er hinter mir. Ich bekomme noch immer total Herzklopfen, wenn ich ihn sehe. Wann hört das auf? Hört es jemals auf? Mein nächster Gedanke: Eine schöne Gelegenheit, darauf zu hören, was ich möchte. Und ich möchte mich zunächst mal nicht von ihm überholen lassen. Warum auch immer in dieser Situation mein Ehrgeiz geweckt ist, weiß ich nicht. Ich will mich zumindest nicht kampflos geschlagen geben und dabei zusehen wie er an mir vorbeizieht. Realistisch wäre das schon, denn er hat das größere und vermutlich doppelt ps-starke Auto. Egal, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich fuhr also etwas rasanter und sehr schnittig vor seiner Nase herum. Um ihn zu beeindrucken? Oder selber den Weg vorzugeben? Wahrscheinlich ist auch sein Ehrgeiz geweckt, denn an einer Stelle, an der die Straße zweispurig wird, konnte ich ihn nicht mehr aufhalten und er überholte mich. Okay, ich sehe ein, dass er das an dieser Stelle tun musste, um nicht als ganz verweichlicht zu gelten, aber leicht habe ich es ihm nicht gemacht. Mir blieb michts anderes übrig als den Rest des Weges hinter ihm herzufahren. Versöhnt wurde ich dadurch, dass er beim Einfahren auf dem Parkplatz an der ersten Lücke vorbeifuhr. Er nahm die zweite freie Parklücke, damit ich in die erste konnte. Natürlich hatte er mich bemerkt. Hat was von Überholen und Tür aufhalten. Fucking Gentlemen! Als wir uns auf dem Parkplatz begrüßten war alles so leicht. Ich legte ein umwerfendes Lächeln auf und sah heute sehr elegant aus. Er aber auch! Konkurrenz auf jeder Ebene. Die leichte Morgendämmerung ließ alles noch ein bisschen schöner erscheinen und trug zur emotionalen Aufgeladenheit der Situation bei. Etwas Smaltalk bis jeder seinen eigenen Weg einschlug. Das hat mich noch bevor ich einen Fuß in die Klinik setzte zirka 10 000 Nervenzellen gekostet, aber es ist ein so cooles Gefühl: Selbstbewusstsein an einem Frühlingsmorgen!
nach meiner gestrigen Erkenntnis wusste ich, dass es nicht so weitergehen kann. Ich kann mich nicht nur auf Flo und seine Grenzen beziehen. Ich muss das tun, was ich möchte. Das tun, was mir entspricht. Und wer bin ich? Eine attraktive, tolle Frau. Ja, das ist schon ein gutes Gefühl. Manchmal erschrecke ich vor meinem eigenen, zugegebenermaßen schwankenden
Flo begegnete mir heute schon auf der Hinfahrt im Auto. Plötzlich war er hinter mir. Ich bekomme noch immer total Herzklopfen, wenn ich ihn sehe. Wann hört das auf? Hört es jemals auf? Mein nächster Gedanke: Eine schöne Gelegenheit, darauf zu hören, was ich möchte. Und ich möchte mich zunächst mal nicht von ihm überholen lassen. Warum auch immer in dieser Situation mein Ehrgeiz geweckt ist, weiß ich nicht. Ich will mich zumindest nicht kampflos geschlagen geben und dabei zusehen wie er an mir vorbeizieht. Realistisch wäre das schon, denn er hat das größere und vermutlich doppelt ps-starke Auto. Egal, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich fuhr also etwas rasanter und sehr schnittig vor seiner Nase herum. Um ihn zu beeindrucken? Oder selber den Weg vorzugeben? Wahrscheinlich ist auch sein Ehrgeiz geweckt, denn an einer Stelle, an der die Straße zweispurig wird, konnte ich ihn nicht mehr aufhalten und er überholte mich. Okay, ich sehe ein, dass er das an dieser Stelle tun musste, um nicht als ganz verweichlicht zu gelten, aber leicht habe ich es ihm nicht gemacht. Mir blieb michts anderes übrig als den Rest des Weges hinter ihm herzufahren. Versöhnt wurde ich dadurch, dass er beim Einfahren auf dem Parkplatz an der ersten Lücke vorbeifuhr. Er nahm die zweite freie Parklücke, damit ich in die erste konnte. Natürlich hatte er mich bemerkt. Hat was von Überholen und Tür aufhalten. Fucking Gentlemen! Als wir uns auf dem Parkplatz begrüßten war alles so leicht. Ich legte ein umwerfendes Lächeln auf und sah heute sehr elegant aus. Er aber auch! Konkurrenz auf jeder Ebene. Die leichte Morgendämmerung ließ alles noch ein bisschen schöner erscheinen und trug zur emotionalen Aufgeladenheit der Situation bei. Etwas Smaltalk bis jeder seinen eigenen Weg einschlug. Das hat mich noch bevor ich einen Fuß in die Klinik setzte zirka 10 000 Nervenzellen gekostet, aber es ist ein so cooles Gefühl: Selbstbewusstsein an einem Frühlingsmorgen!
Wenn in einem großen Klinikbetrieb das Computersystem ausfällt, ist das keine mittlere, sondern eine ausgewachsene Katastrophe. Menschen, die sonst ausschließlich über elektronische Systeme kommunizieren, müssen plötzlich miteinander sprechen. Für den Pathologen der Gattung "Grottenolm" mag das eine Herausforderung sein, mir und wohl auch Flo liegt das viel mehr. Und so mussten wir zu meiner Freude mehr als üblich mündlich kommunizieren. Ich beschloß den Spieß umzudrehen und nicht wie am Anfang der Woche darauf zu warten, dass er auf mich zukommt. Ich nutzte die Computerstörung aus, um unsere gestern beschriebene Kommunikationsstörung zu beheben. Mehrmals schon war mir bei einer Patientin, die mehere Operationen innerhalb kurzer Zeit verkraften musste, der Verdacht gekommen, dass ihre gut kaschierte Verwirrtheit nicht mehr in das Bild eines Durchgangsyndroms passte. Ich äußerte Flo gegenüber den Demenzverdacht. Dies hatte ich auch bei anderen Behandlern geäußert, da ich es nötig fand, diese Information zum Wohle der Patientin in die weiteren Therapieentscheidungen einfließen zu lassen. Kaum einer teilte den Verdacht, Flo dagegen war wie immer offen. Wenn ich etwas sage, muss das nach seiner Meinung wohl Hand und Fuß haben. Jedenfalls führte ich mit ihrem Einverständnis bei der armen Frau ein Demenzscreening durch und mein Verdacht bestätigte sich in verheerendem Ausmaß. Mit dem Ergebnis ging ich geradewegs zu ihm. Er blieb auf der schönsten fachlichen Ebene, brachte mir Wertschätzung, ja Ehrfurcht entgegen. Er war beeindruckt, dass ich das herausgefunden hatte. Danke für die Blumen. Später bat er mich sogar darum, in eine Besprechung mitzukommen, in der es darum ging, welche Therapie bzgl. ihrer Grunderkrankung man der Patientin empfehlen solle. Ich fühlte mich unheimlich wertgeschätzt wie ich es noch nicht in diesem Krankenhausbetrieb erlebt hatte. Ich hatte viel Raum und konnte umfangreich meine Meinung abgeben. Und Flo war „unheimlich beeindruckt“ (seine Worte!) von mir, was ich da herausgefunden hatte. Er sorgte selbst dafür, dass die von mir gestellte Diagnose ins Protokoll aufgenommen wurde. Ein kleiner Schritt für einen Arzt - ein großer für die Therapeutschschaft. Das ist einfach dramatisch viel Wertschätzung und für eine Therapeutin umgeben von Ärzten kaum zu fassen. Hach … das fühlt sich echt gut an. Nach der Besprechung nutzte ich - wieder mit ihm allein - noch die Gelegenheit, ihn über den OP-Plan auszufragen. Auch hier kam mir der weiter andauernde Ausfall aller elektronischen Kommunikationswege zugute. Er erklärte mir den Plan haarklein. Er könnte mir das Telefonbuch erklären und ich würde an seinen Lippen hängen. Es gab dabei einen Moment, wo wir uns soo nah waren. Wir standen vor der Tafel, an der der OP-Plan hing. Er auf einen Drucker gestützt, ich lässig an eine Wand gelehnt. Magische 30 Zentimeter zwischen uns. Ich sah ihn an - er sah mich an, dass es mich schlichtweg umgehauen hatte. Unsere Münder reden über den OP-Plan, unsere Blicke sind zweideutig. Was soll diese Grinserei wenn es inhaltlich um die Amputation von Körperteilen geht? Leider schaute ich reflexartig weg und kostete es nicht bis ins Letzte aus, aber ich übe. In solchen Momenten keimt die gefährliche Hoffnung, dass da doch noch was geht. Bleibt nur zu hoffen, dass die EDV eine Weile braucht, um alles wieder zum Laufen zu kriegen.
Als ich nach der Arbeit die Klinik verlassen wollte und bemerkte, dass auch er gerade in sein Auto stieg, knüpfte ich nahtlos an die Ankunftssituation an. Sofort war wieder mein Ehrgeiz geweckt und ich fuhr vor ihm aus der Parklücke. Haa, jetzt war ich vorne. Ich war innerlich amüsiert, da ich wußte, dass er nun auf der einspurigen Straße hinter mir herfahren musste. Aber ich hatte nicht mit Flo´s Kreativität gerechnet. Ich bog wie gewohnt links auf die Hauptstraße ab und sah überrascht im Rückspiegel wie er stattdessen nach rechts abbog. Dieser Schuft! Das macht er doch sonst nie! Und vielleicht bildete ich es mir ein, aber ich sah ein Blitzen in seinen Augen. Was soll das werden? Wer findet den schnellsten Weg auf die Autobahn? Verfolgungsjagd? Kann er haben, denn bei aller Kreativität wußte ich, dass er - wenn er nicht über Timbuktu fahren wollte - irgendwann wieder auf die Hauptstraße und damit zu mir kommen mußte. Schon drei Minuten später sah ich ihn von rechts wieder auf die Hauptstraße einbiegen, auf der wir nun wieder zusammen fuhren. Er nur leider 5 Autos vor mir. Ich beschloß, dass ich das aufholen kann und schlich mich Schritt für Schritt an ihn heran. Noch 3, noch zwei Autos. Die Fahrbahn war nun wieder zweispurig und er ordnete sich bereits auf der nächsten Linksabbiegerspur ein. Es war die Ampel, an der sich unsere Nachhausewege trennten und an der ich mich sukzessive nach vorne schob. Diesmal grün für mich. Ich fuhr lachend an ihm vorbei. Diese Runde ging an mich. Er sah noch immer rot.
Fazit: Jetzt suche ICH (fachlichen und unterschwellig persönlichen) Kontakt zu ihm und unterbreche das Ganze, wann es mir passt. Ich drehe den Spieß um und mache meine eigenen Regeln. Ich bin nicht mehr zu stoppen. Ich überhole ihn: mit dem Auto und in meiner persönlichen Entwicklung. Morgen das Symposium, auf dem sein Onkel spricht - eine weitere Gelegenheit, eine weitere Episode in einer langen Reihe von aufregenden Begegnungen. So könnte ich noch eine ganze Weile weitermachen. Ich werde einfach fachlich total kompetent und persönlich sehr offen, nett und attraktiv immer schön seine Nähe suchen. Ich bin einfach toll!
Liebe Grüße von Eva
Als ich nach der Arbeit die Klinik verlassen wollte und bemerkte, dass auch er gerade in sein Auto stieg, knüpfte ich nahtlos an die Ankunftssituation an. Sofort war wieder mein Ehrgeiz geweckt und ich fuhr vor ihm aus der Parklücke. Haa, jetzt war ich vorne. Ich war innerlich amüsiert, da ich wußte, dass er nun auf der einspurigen Straße hinter mir herfahren musste. Aber ich hatte nicht mit Flo´s Kreativität gerechnet. Ich bog wie gewohnt links auf die Hauptstraße ab und sah überrascht im Rückspiegel wie er stattdessen nach rechts abbog. Dieser Schuft! Das macht er doch sonst nie! Und vielleicht bildete ich es mir ein, aber ich sah ein Blitzen in seinen Augen. Was soll das werden? Wer findet den schnellsten Weg auf die Autobahn? Verfolgungsjagd? Kann er haben, denn bei aller Kreativität wußte ich, dass er - wenn er nicht über Timbuktu fahren wollte - irgendwann wieder auf die Hauptstraße und damit zu mir kommen mußte. Schon drei Minuten später sah ich ihn von rechts wieder auf die Hauptstraße einbiegen, auf der wir nun wieder zusammen fuhren. Er nur leider 5 Autos vor mir. Ich beschloß, dass ich das aufholen kann und schlich mich Schritt für Schritt an ihn heran. Noch 3, noch zwei Autos. Die Fahrbahn war nun wieder zweispurig und er ordnete sich bereits auf der nächsten Linksabbiegerspur ein. Es war die Ampel, an der sich unsere Nachhausewege trennten und an der ich mich sukzessive nach vorne schob. Diesmal grün für mich. Ich fuhr lachend an ihm vorbei. Diese Runde ging an mich. Er sah noch immer rot.
Fazit: Jetzt suche ICH (fachlichen und unterschwellig persönlichen) Kontakt zu ihm und unterbreche das Ganze, wann es mir passt. Ich drehe den Spieß um und mache meine eigenen Regeln. Ich bin nicht mehr zu stoppen. Ich überhole ihn: mit dem Auto und in meiner persönlichen Entwicklung. Morgen das Symposium, auf dem sein Onkel spricht - eine weitere Gelegenheit, eine weitere Episode in einer langen Reihe von aufregenden Begegnungen. So könnte ich noch eine ganze Weile weitermachen. Ich werde einfach fachlich total kompetent und persönlich sehr offen, nett und attraktiv immer schön seine Nähe suchen. Ich bin einfach toll!
Liebe Grüße von Eva

ja du bist wirklich toll!!!
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