Dienstag, 16. April 2013

Keep calm and carry on!

Liebe Mathilda,

Grüsse aus dem verregneten, aber dafür um sooo viel grüneren Scotland. Ich bin hier!

Kai´s erster Flug war für Tino und mich genauso aufregend wie für ihn. Er erlebte alles in intensivem Enthusiasmus, den man wohl nur als 2 1/2 Jähriger aufbringen kann. Einfach der Hammer wie unser Kind sich freuen kann. Können sich alle Erwachsenen, ich eingeschlossen, noch etwas abgucken. Er macht das toll. Die Vorbereitung, das Fliegen; er findet alles spannend und fährt sein Schlafbedürfnis für die gesamte Zeit herunter. Als wir in der Luft sind, lässt er sein typisches „Wieder los!“ hören, weil er gar nicht bemerkt, dass er fliegt. Es läuft sehr unkompliziert. Auf dem Flughafen in Glasgow, der den Charme einer großen, unpersönlichen Markthalle hat, angekommen, erwarten uns acht Tage ursprüngliche, rauhe Natur, die wir auf einer selbstkreierten Rundreise erleben wollen. Ich war noch nie in Schottland. Im ersten Souvenirladen fällt mir ein Plakat in weißer Schrift auf rotem Grund auf: 

Keep calm 
and 
carry on! 

Ich finde das sehr sympathisch und geradezu einladend für meine aktuelle Lebenssituation. Ruhig bleiben und einfach weitermachen. Ich trete diese Reise auch an, um von Flo wegzukommen. Ich wollte mir Zeit lassen bis zu meinem Urlaub und nun merke ich, dass so langsam mal eine neue Phase eingeleitet werden muss. Schottland hat ja was Ursprüngliches, was von back to the roots, obwohl ich keinen Schotten in meiner Ahnengalerie ausfindig machen konnte. Wer weiß schon, warum wir uns ausgerechnet in diesem Frühjahr den Traum vom schottischen Urlaub erfüllen? Hat auch was mit uns und unserer kleinen Familie zu tun. Ruhig bleiben, vor allem wieder ruhig werden, die Ruhe wiederfinden. War alles ganz schön aufregend und unruhig die letzten Monate. Und dann weitermachen. Manchmal, wenn man feststeckt, hilft wahrscheinlich einfach nur weitermachen, auch wenn man die Richtung noch nicht kennt.

Wir nächtigen heute in Edinburgh, wo wir für 2 Tage bleiben und uns dann weiter Richtung Norden aufmachen. Es ist kalt. Ich friere. Hab Flo und den Frühling zu Hause gelassen. Aber im Gepäck sind mein wärmender Mann und jede Menge Funktionskleidung.

Frostige Grüße,
Eva 

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