Okay, das Treffen mit Mathilda tat sehr gut. Wir trafen uns in einem thailändischen Restaurant, das einen Hauch von Urlaub in den kalten Januar brachte. Ich erzählte ihr von meinen Gedanken, hauptsächlich Flo betreffend, um nur einmal mehr festzustellen, dass es mir viel leichter fällt etwas aufzuschreiben als etwas auszusprechen. Vermutlich gibt es da draußen einen ganzen Haufen sozialphobischer Autoren, die grandiose Sachen schreiben. Aber wenn sie diese grandiosen Sachen mündlich von sich geben sollen, ist das bei weitem nicht so flüssig. Jedenfalls nicht so vertraut, nicht so erprobt wie schreiben. Und dennoch hilfreich etwas von der ganzen Aufregung abzubauen. Wo soll ich auch sonst hin damit? Außer dieses Blog fällt mir da nichts ein.
Also weiter im Text: Zwischen Flo und mir macht sich eine vertraute, flirtende Leichtigkeit breit, die mich mehr und mehr an seinen nicht erwiederten Gefühlen zweifeln lässt. Ist da doch etwas von seiner Seite? Nach der Begegnung am Dienstag bin ich mir da ziemlich sicher. So ganz unbefangen scheint er nicht zu sein, meint auch Mathilda. Um das jedoch konkret herauszufinden, werde ich nicht um ein Gespräch mit ihm herumkommen. Für die unbefriedigende Alternative, es einfach so laufen zu lassen, bin ich noch nicht oder nicht mehr bereit. Hoffnung macht sich in mir breit. Und damit eine erneute Chance verletzt zu werden. Aber was, wenn er sich tatsächlich auf ein Treffen außerhalb der Klinik einlässt. Der Gedanke ist so verlockend, dass er alles andere in den Schatten stellt. Wenn ich mir also die Chance nehme, nochmals Klartext mit ihm zu reden und er sich drauf einlassen sollte, muss ich vorbereitet sein. Ich möchte ihm mein unerschöpfliches Interesse an ihm zeigen. Was interessiert mich an ihm? Was könnte ich ihn fragen? Und was würde er sich entlocken lassen? Kann nie schaden, das immer wieder zu üben. Ich könnte z.B. fragen:
Also weiter im Text: Zwischen Flo und mir macht sich eine vertraute, flirtende Leichtigkeit breit, die mich mehr und mehr an seinen nicht erwiederten Gefühlen zweifeln lässt. Ist da doch etwas von seiner Seite? Nach der Begegnung am Dienstag bin ich mir da ziemlich sicher. So ganz unbefangen scheint er nicht zu sein, meint auch Mathilda. Um das jedoch konkret herauszufinden, werde ich nicht um ein Gespräch mit ihm herumkommen. Für die unbefriedigende Alternative, es einfach so laufen zu lassen, bin ich noch nicht oder nicht mehr bereit. Hoffnung macht sich in mir breit. Und damit eine erneute Chance verletzt zu werden. Aber was, wenn er sich tatsächlich auf ein Treffen außerhalb der Klinik einlässt. Der Gedanke ist so verlockend, dass er alles andere in den Schatten stellt. Wenn ich mir also die Chance nehme, nochmals Klartext mit ihm zu reden und er sich drauf einlassen sollte, muss ich vorbereitet sein. Ich möchte ihm mein unerschöpfliches Interesse an ihm zeigen. Was interessiert mich an ihm? Was könnte ich ihn fragen? Und was würde er sich entlocken lassen? Kann nie schaden, das immer wieder zu üben. Ich könnte z.B. fragen:
“Und ... wie siehst du denn jetzt unsere… Zusammenarbeit?“
„Wie ist das denn für dich, mit mir zusammen zu arbeiten?“
„Hat sich für dich seit meinem Geständnis etwas verändert?“
„Glaubst du, dass wir normal miteinander umgehen?“
„Ich möchte gern mehr darüber erfahren, wie die ganze Situation für dich eigentlich ist.“
„Wie empfindest du denn die Situation zwischen uns?“
"Was empfindest du für mich?"
"Was empfindest du für mich?"
„Hast du jemanden von meinem Geständnis erzählt?“
"Hast du deiner Frau davon erzählt?" (Nein, das sollte ich mir nicht antun!)
"Hast du deiner Frau davon erzählt?" (Nein, das sollte ich mir nicht antun!)
„Hast du dich mit jemandem darüber austauschen können?“
„Wie soll es jetzt weitergehen?"
„Ich habe schon manchmal den Eindruck, dass du mir ausweicht.“
„Früher bist du öfter mal in mein Zimmer gekommen.“
„Was meintest du eigentlich mit "Ich habe mich selbst gerade erst stabilisiert"?“
„Was
meintest du bloß mit "Es ist schon etwas mehr als nur gut miteinander
auskommen"? Das hat mir wirklich über Wochen Kopfzerbrechen bereitet!“
„Ich möchte gern exponenzielles Wachstum mit dir betreiben“ (!)
„Hast du es dir hier (auf der Arbeit) so vorgestellt wie es jetzt ist?“
„Interessiere ich dich als Frau überhaupt nicht?“
„Interessiere ich dich als Mensch?“
„Was interessiert dich an den Menschen?“
„Was ist das wichtigste, das du über dich selbst gelernt hast?“
„Was ist die wichtigste Eigenschaft, die dich beschreibt?“
Okay,
wenn ich nur die Hälfte dieser Fragen stelle, habe ich ihn wohl möglich
für immer vergrault. Ich darf nicht vergessen, dass ich vermutlich mehr oder jedenfalls anders über die ganze Situation nachgedacht habe. Dass er vermutlich kein Blog über die ganze Angelegenheit schreibt. Und dass er vielleicht auch
großen Respekt vor mir hat. So als Mensch und Therapeutin und vielleicht auch als Frau, die zu ihren Gefühlen steht. Ich muss noch an der Leichtigkeit arbeiten.
Manchmal komme ich mir bei diesem wohl unausweichlichen Unterfangen vor wie Galadriel im Herrn der Ringe (die Fans werden sich erinnern), die überwältigt von der Kraft des Ringes zu Frodo sagt:
"Ich leugne nicht, dass mein Herz das sehr begehrt hat.
Anstelle eines dunklen Herrschers hättest du eine Königin!
Nicht dunkel, aber schön und entsetzlich wie der Morgen!
Tückisch wie die See!
Stärker als die Grundfesten der Erde!
Alle werden mich lieben und verzweifeln!
Ich bestehe die Prüfung. Ich werde schwächer werden und in den Westen gehen und Galadriel bleiben."
Bevor mich jetzt alle für größenwahnsinnig halten: Das ist wohl meine Art mit dieser außergewöhnlichen Situation fertig zu werden. Ich neige in meiner Gedankenwelt ein kleines bisschen zur Dramatik. Ich werde Flo gegenüber nicht die Galadriel miemen. Doch in der Übertreibung fällt es umso leichter, sich selbst zu erkennen. Und das ist mal ganz allein von mir.
Viele Grüße,
Eure Eva
Viele Grüße,
Eure Eva
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