Liebe Mathilda,
gestern Abend stellte sich heraus, dass Kai's Erkältung doch stärker als erwartet ist und ich mit dem armen Kind zu Hause bleiben werde. Eine Tatsache, die mich noch vor wenigen Wochen an den Rand gebracht hätte. Nicht aus Angst vor irgendwas, sondern vor Sehnsucht, weil ich Flo nicht sehen würde. Da ich die Sehnsucht offensichtlich überwunden habe, bleibt trotzdem die Frage wie Frau sich normal zu einem Kollege verhält. Was also tun, wenn Flo der einzige und nächste Kollege ist, der über meine kindkrankbedingte Abwesenheit Bescheid wissen muss? Ich überlegte nicht lange und folgte meinem ersten Impuls. Ich schrieb ihm kurzerhand eine undramatische Mail mit meiner neuen dramatischen Signatur:
Hallo Florian
leider werde ich morgen nicht auf der Arbeit sein. Kai ist krank und ich bleibe mit ihm zu Hause. Betty ist da und rockt den Laden.
Schönen Wochenstart und Grüße,
Eva
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"Be yourself!
Everyone else is already taken."
Oscar Wilde
Eine ziemlich coole Sache, wenn ich mir überlege, dass es mich vor nicht allzu langer Zeit noch große Überwindung gekostet hätte, ihm fernzubleiben. Und auch ihm eine mail zu schreiben. Nähere ich mich etwa langsam der Normalität an? Erwartungsgemäß kam keine Antwort von ihm, aber ich bin das losgeworden, was ich sagen wollte. So ist das wohl zwischen uns: ich sage an und er reagiert nicht. In der Arbeit, im Leben und in der Liebe.
So viel Tiefgründigkeit zum Wochenbeginn...
Eva
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