Samstag, 29. März 2014

Frauenversteherweichei vs. wirklich cooler Held in Strumpfhosen

Liebe Mathilda,
Deine Bad-Taste-Party war ein großer Spaß, und für mich und Tino ein wichtiger Schritt. Und ja, ich bewundere ihn - meinen Konstantin -, wie er mit der ganzen Situation umgeht. Wie er sich zu Dir - meiner Verbündeten in Sachen Flo - "wagt", angreifbar im albernsten Kostüm (das später zum Bad-Taste-Sieger gekürt wird), in "Strumpfhosen" und mit dem coolen Cow-Boy-Hut. Ich finde ihn deswegen doppelt mutig und sehr sexy. Und das ist nach mittlerweile 9 Jahren Beziehung unheimlich viel.

Mir fällt schon gar nicht mehr ein, wann ich das letzte Mal aus der Klinik geschrieben habe. Ist schon eine Weile her und wohl auch ein gutes Zeichen in Sachen Abnabelung von Flo. Es plänkelt so vor sich hin. Ein Lächeln hier und da, keine tiefgründigen Unterhaltungen. Mal abgesehen von Weisheiten wie "Man sollte den Weg, den man geht, jeden Tag neu überdenken." (Gähn), die er so spontan von sich gibt. Ich gehe nicht weiter drauf ein. Soll er doch den Weg gehen, den er gehen muss. Ich gehe meinen. Habe ich stets gemacht, wenn es um ihn ging. Wir gehen also 2-3 Mal in der Woche den Weg zum gemeinsamen Mittagessen und machen unsere Arbeit. Am Mittwoch ließ er sich von mir zu einem Kaffee einladen. In unseren neuen Raum und mit Betty als Anstandsdame dabei. Die neuen Möbel sind angekommen. Du wirst irre, wenn du das siehst. Der Raum verdient jetzt eindeutig das Prädikat "Schönster Raum der Klinik" und wird nächste Woche offiziell eingeweiht. Rechne damit, dass ich vor Neid angezeigt oder ermordet werde. :-) Ok, Betty, Florian und ich in unserem paradisischen Raum mit der Kaffeekapselmaschine, die wir uns geleistet haben. Ich ziehe mir einen Cappucino, bemerke aber nicht, dass ich zwei statt einer Milchkapsel verbrauche. Ich hab das nicht bemerkt. Es ist Flo's Anwesenheit, die mich vergessen lässt wie man Kaffee kocht. Betty checkt die Situation, insistiert aber nicht weiter. Ich trinke den Cappucino, der irgendwie ganz normal schmeckt und unterhalte mich angeregt mit Flo. Später als ich mit Betty wieder allein bin stellt sie die rhetorische Frage: "Warst wohl wieder im Flowahn?" Wir lachen. Dass Flo nun auch noch den Milchkonsum in die Höhe treibt, geht zu weit. Er trinkt einen Espresso (ohne Milchkapselverbrauch). So gleicht sich alles wieder aus. Wir haben eine zunächst nette Unterhaltung, dann kommt die Rede auf seine Frau und ihre Ausbildung. Sie begibt sich beruflich tatsächlich auf meine Pfade. Nicht, dass ich das Gebiet gepachtet hätte... Ich will das gar nicht wissen, aber manches springt mich einfach an. Mehr noch, ich frage auch noch nach. Der Teil von mir, der mit ihm eine normale kollegiale Beziehung aufbauen will. Er erzählt also von seiner Frau und wie ihre Ausbildung so läuft. Merkt er eigentlich, was er da tut? Ich will ihn verstehen. Zumindest der Teil, der noch immer in ihn verknallt ist. Ich will nicht der Mülleimer für die Belastungen seiner Frau sein. Ich will auch nicht, dass durch solche unbewussten Aktionen der Milchkonsum steigt. Er ist wirklich ein Weichei ohne Gleichen! Sich bei mir, wo ich schon am Boden liege, ausheulen. Ich muss mich mehr um mich kümmern und ihn sein lassen.

Eva

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