Liebe Mathilda,
ich war heute weiter im Flow, wobei die ganze Bewegung wohl weniger mit Dr. Flo als vielmehr mit mir selbst zu tun hat. Mit Betty auf der Arbeit ist es super! Und ich muss jetzt mal an mich denken und mache es mir hier so angenehm wie möglich. Betty ist mein Neutrum und hält mich in bezug auf Florian in der Realität. Wir reden über unser Gespräch zu dritt vom Montag ("Gefährlich viel Kontakt"). Betty meint, er sei schon sehr nett und man bekommt schnell, guten Kontakt zu ihm. Aber andererseits sei das doch kein MANN :-) Ich gebe zu "Ja, er ist schon ein bisschen ein Mädchen." Sie könne sich nicht vorstellen, dass er jemals aus der Hüfte kommen, die Initiative ergreifen oder gar leidenschaftlich werden könnte. Schlaftablette eben! Ich möchte mir schon vorstellen wie er aus der Hüfte kommt (Stimmungsaufheller eben), aber vielleicht gehen meine Vorstellungen da an der Realität vorbei.
Ob Flo auch den Vorsatz hat, es sich hier so angenehm wie möglich zu machen? Keine Ahnung. Irgendwas scheint passiert zu sein, dass er sich so nah an mich herantraut. Wir hatten heute "nur" eine kurze "nonverbale" Begegnung, aber die hatte es in sich. Ich sitze morgens in unserem Aktenraum, weil ich dort ans Telefon gerufen werde. Er ist auch plötzlich da und sortiert was an seinen Befunden. Ich telefoniere, spreche wichtige, gewählte Sätze ... und mit der anderen Gehirnhälfte betrachte ich ihn. Ich bin ja schließlich multitaskingfähig. Er steht zunächst mit dem Rücken zu mir. Sein Kittel sieht ganz schön zerknittert aus. Könnte er auch mal wieder austauschen. Futter für die Minusliste, denke ich. Dann dreht er sich um und sieht aus wie das blühende Leben - so gar nicht zu seinem Kittel passend. Futter für die Plusseite. Er sucht einen Stift, um etwas zu notieren und entdeckt ihn auf dem Schreibtisch, auf dem ich mich während des Telefonats halb drauflehne. Er beugt sich zu mir, um nach dem Stift zu greifen und kommt noch nicht ganz ran. Noch ein Stück näher. Plötzlich sind sich unsere Köpfe ganz nah und er erreicht den Stift. Verdammt, was machst er da bloß? Ich spüre direkt seine Körperwärme auf meiner Wange. Vielleicht ist es aber auch meine plötzliche Aufregung. In Zentimetern ausgedrückt: vielleicht 5? Für eine Schlaftablette ganz schön paradoxe Wirkung.
Um die Mittagszeit habe ich mich von der plötzliche Gefühlsüberwallung etwas erholt und beschließe, ihm aus reiner Notwendigkeit, eine mail zu schreiben. Er hat mir noch immer nicht die DVD zurückgegeben, die ich selber von einer Patientin geliehen und nun zurückbrauche. Ich schreibe:
"Lieber Flo,
denkst Du bitte daran, mir "Halt auf freier Strecke" wieder mitzubringen? Am Freitag kommt die Klientin, der ich die DVD zurückgeben möchte.
Liebe Grüße von Eva."
Zuviel "Liebe"? Ich habe kurz überlegt, ob es "liebe" oder "viele" Grüße werden, entscheide mich aber dann für das, was für mich stimmig ist. Schließlich will ich jetzt an mich denken. Er antwortet sofort als würde er wartend vor seinem mailpostfach sitzen:
"Sorry, ich werde mir die DVD gleich ins Auto legen.
Schönen Nachmittag
Viele Grüße
Florian"
Auswertung: Immerhin die erste mail von ihm ohne Rechtschreibfehler. Die Anrede lässt er weg, was entweder kreativ (lieber gar keinen Namen als einen falschen) oder ängstlich oder flüchtig ist. Zu "lieben" Grüßen lässt sich der neutrale Flo wohl nicht hinreißen. Schlaftablette bestätigt!
Durch den Blog und die Erinnerung wie es vor einem Jahr war ("Ground Zero" vom 15.11.12 und "Wie laufen lernen unter Schmerzen" vom 16.11.12), fällt mir so deutlich auf wie viel besser es mir jetzt geht. Mein Gott, was war das hart damals! Ich lese die Beiträge und das bestätigt mich darin, dass es wohl für mich zu diesem Zeitpunkt genau das Richtige war, was ich getan habe. Ich merke, dass ich viel glücklicher bin als vor einem Jahr. Aber wahrscheinlich würde man das über alle Zustände im Vergleich zu akutem Liebeskummer sagen. Bin gespannt wo ich in noch einem Jahr bin? Und ob es sich bei Flo weiter um eine Schlaftablette oder vielleicht doch um einen Stimmungsaufheller handelt?
Liebe Grüsse,
ich war heute weiter im Flow, wobei die ganze Bewegung wohl weniger mit Dr. Flo als vielmehr mit mir selbst zu tun hat. Mit Betty auf der Arbeit ist es super! Und ich muss jetzt mal an mich denken und mache es mir hier so angenehm wie möglich. Betty ist mein Neutrum und hält mich in bezug auf Florian in der Realität. Wir reden über unser Gespräch zu dritt vom Montag ("Gefährlich viel Kontakt"). Betty meint, er sei schon sehr nett und man bekommt schnell, guten Kontakt zu ihm. Aber andererseits sei das doch kein MANN :-) Ich gebe zu "Ja, er ist schon ein bisschen ein Mädchen." Sie könne sich nicht vorstellen, dass er jemals aus der Hüfte kommen, die Initiative ergreifen oder gar leidenschaftlich werden könnte. Schlaftablette eben! Ich möchte mir schon vorstellen wie er aus der Hüfte kommt (Stimmungsaufheller eben), aber vielleicht gehen meine Vorstellungen da an der Realität vorbei.
Ob Flo auch den Vorsatz hat, es sich hier so angenehm wie möglich zu machen? Keine Ahnung. Irgendwas scheint passiert zu sein, dass er sich so nah an mich herantraut. Wir hatten heute "nur" eine kurze "nonverbale" Begegnung, aber die hatte es in sich. Ich sitze morgens in unserem Aktenraum, weil ich dort ans Telefon gerufen werde. Er ist auch plötzlich da und sortiert was an seinen Befunden. Ich telefoniere, spreche wichtige, gewählte Sätze ... und mit der anderen Gehirnhälfte betrachte ich ihn. Ich bin ja schließlich multitaskingfähig. Er steht zunächst mit dem Rücken zu mir. Sein Kittel sieht ganz schön zerknittert aus. Könnte er auch mal wieder austauschen. Futter für die Minusliste, denke ich. Dann dreht er sich um und sieht aus wie das blühende Leben - so gar nicht zu seinem Kittel passend. Futter für die Plusseite. Er sucht einen Stift, um etwas zu notieren und entdeckt ihn auf dem Schreibtisch, auf dem ich mich während des Telefonats halb drauflehne. Er beugt sich zu mir, um nach dem Stift zu greifen und kommt noch nicht ganz ran. Noch ein Stück näher. Plötzlich sind sich unsere Köpfe ganz nah und er erreicht den Stift. Verdammt, was machst er da bloß? Ich spüre direkt seine Körperwärme auf meiner Wange. Vielleicht ist es aber auch meine plötzliche Aufregung. In Zentimetern ausgedrückt: vielleicht 5? Für eine Schlaftablette ganz schön paradoxe Wirkung.
Um die Mittagszeit habe ich mich von der plötzliche Gefühlsüberwallung etwas erholt und beschließe, ihm aus reiner Notwendigkeit, eine mail zu schreiben. Er hat mir noch immer nicht die DVD zurückgegeben, die ich selber von einer Patientin geliehen und nun zurückbrauche. Ich schreibe:
"Lieber Flo,
denkst Du bitte daran, mir "Halt auf freier Strecke" wieder mitzubringen? Am Freitag kommt die Klientin, der ich die DVD zurückgeben möchte.
Liebe Grüße von Eva."
Zuviel "Liebe"? Ich habe kurz überlegt, ob es "liebe" oder "viele" Grüße werden, entscheide mich aber dann für das, was für mich stimmig ist. Schließlich will ich jetzt an mich denken. Er antwortet sofort als würde er wartend vor seinem mailpostfach sitzen:
"Sorry, ich werde mir die DVD gleich ins Auto legen.
Schönen Nachmittag
Viele Grüße
Florian"
Auswertung: Immerhin die erste mail von ihm ohne Rechtschreibfehler. Die Anrede lässt er weg, was entweder kreativ (lieber gar keinen Namen als einen falschen) oder ängstlich oder flüchtig ist. Zu "lieben" Grüßen lässt sich der neutrale Flo wohl nicht hinreißen. Schlaftablette bestätigt!
Durch den Blog und die Erinnerung wie es vor einem Jahr war ("Ground Zero" vom 15.11.12 und "Wie laufen lernen unter Schmerzen" vom 16.11.12), fällt mir so deutlich auf wie viel besser es mir jetzt geht. Mein Gott, was war das hart damals! Ich lese die Beiträge und das bestätigt mich darin, dass es wohl für mich zu diesem Zeitpunkt genau das Richtige war, was ich getan habe. Ich merke, dass ich viel glücklicher bin als vor einem Jahr. Aber wahrscheinlich würde man das über alle Zustände im Vergleich zu akutem Liebeskummer sagen. Bin gespannt wo ich in noch einem Jahr bin? Und ob es sich bei Flo weiter um eine Schlaftablette oder vielleicht doch um einen Stimmungsaufheller handelt?
Liebe Grüsse,
Eva
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