Wie schreibe ich etwas auf, das ich nicht sagen darf? Wie bekomme ich es aus meinem Kopf? Indem ich es aufschreibe. Aber wie schreibe ich etwas, was ich nicht sagen darf?...
So geht das jetzt seit ca. 3 Wochen. Ich will versuchen wenigstens etwas von diesem so schönen und auch so absolut abwegigen Gefühl loszuwerden. Ich platze bald! Es ist wie damals. Egal ob mit 12 oder 27. Es gibt keinen Unterschied. Immer das gleiche Muster. Immer die gleiche Intensität. Immer das gleiche Gefühl. Immer mit allen Sinnen. Immer erinnert mich alles daran. Ich bekomme es nicht aus meinem Kopf und nicht aus meinem Magen. Und das ist ebenso köstlich wie verboten.
So geht das jetzt seit ca. 3 Wochen. Ich will versuchen wenigstens etwas von diesem so schönen und auch so absolut abwegigen Gefühl loszuwerden. Ich platze bald! Es ist wie damals. Egal ob mit 12 oder 27. Es gibt keinen Unterschied. Immer das gleiche Muster. Immer die gleiche Intensität. Immer das gleiche Gefühl. Immer mit allen Sinnen. Immer erinnert mich alles daran. Ich bekomme es nicht aus meinem Kopf und nicht aus meinem Magen. Und das ist ebenso köstlich wie verboten.
Wahrscheinlich ist das ziemlich kryptisch. Werde ich später, wenn ich das lese, wissen worum es ging. Ich werde! Denn es ist mir nicht so oft passiert, aber dafür immer 100prozentig. Wenn es mir passiert, dann ganz. Aber dass es mir mit 35 passiert – ich lebe in einer glücklichen Beziehung und bin Mutter eines kleinen Kindes – ist ganz und gar dumm. Dumm schon, lässt sich aber nicht vermeiden. Seit es mir bewusst ist, warte ich darauf, dass es vorbeigeht. Und doch hoffe ich, dass es bleibt. Ich bin zerrissen und ambivalent und doch ganz heil dabei. Ich lebe! Das ist mein Leben. Mittlerweile habe ich solch einen Druck, es loszuwerden, dass ich nicht mehr glaube, dass es einfach so vorbeigeht. Solange dauert kein Eisprung, bei dem ich mir so manches Mal einbildete verliebt zu sein. Ich habe es mit Laufen versucht. Das klappte auch sehr gut. Bis mir meine Knie Probleme bereiteten und ich wieder vor dem selben Problem stand: Wie werde ich es los?
Mitte letzter Woche dachte ich, es ist vorbei. Es machte mir nichts mehr aus, "es" zu sehen. Ich schreibe „es“, weil ich Angst habe, dass es irgendjemand entdecken und mich damit in Verbindung bringen könnte. Ich hoffe, dass, wer immer Ihr auch seid, die Ihr das lest, mich im wahren Leben nicht erkennt. Jedenfalls wog ich mich schon in Sicherheit und dann traf es mich mit voller Wucht. Ich sah es – das Auto – und plötzlich war es das selbe mulmig schöne Gefühl in der Magengegend. Wuchtig! Es haut Dich voll um und gibt Dir Energie für die nächsten Jahre. Du musst nichts essen und schwebst einfach eine Stufe über allen anderen Menschen. Von wegen es ist vorbei. Hatte ich mich wohl selbst überschätzt.
Was soll ich nun damit anfangen? Eine Offenbarung ist absolut indiskutabel. Es geht nicht! Es geht einfach nicht! Ich muss warten bis es vorbei geht. Und doch genieße ich es und hoffe, dass es bleibt. Ich weiß nicht, was ich will. Ich weiß nur, dass es nicht geht. Es geht dabei nicht nur um mich, sondern auch um meine Familie und andere Menschen. Ich bin nicht mehr nur für mich selbst verantwortlich. Ich bin auch für andere Menschen verantwortlich. Deswegen kann ich es nicht offenbaren und muss mich eigentlich genauso geheimnisvoll wie als Teenager verhalten. Schon damals glaubte ich, so etwas geheim halten zu müssen. Vielleicht ist es ja auch normal und so etwas passiert einfach in jedem normalen Leben. Passieren schon. Passieren klingt auch als könne ich gar nichts dafür. Kann ich ja auch nicht. Zumindest nicht für den Umstand an sich. Aber ich sollte mich von „es“ fernhalten. Und das tue ich nicht. Ich suche die Nähe von „es“. Mehr als mir lieb ist. Ich hoffe es fällt nicht auf. Ich hoffe es fällt „es“ nicht auf. Das große „es“. So groß ist „es“ nun auch wieder nicht. Und schon gar nicht auf den ersten Blick. Es kam einfach mit der Zeit und plötzlich war es da. Es war die Art von „es“. ...Es kommt mir jetzt ziemlich albern vor, es „es“ zu nennen. Mag aber auch an dem Glas Wein liegen, dass ich eben getrunken habe, um überhaupt den Mut zu haben, es aufzuschreiben. Tja, Selbstmedikation mit Alkohol – eine traurige Bewältigungsstrategie. Immerhin kam sie erst nach Laufen, Schreiben, dem Versuch, mich mit Mathilda zu verabreden und ... immer wieder Musik. Ich höre, ich suche Musik, die mich mitten ins Herz trifft, die zu mir und meiner Stimmung passt. Heute sind es OneRepublic mit ihrem "Secrets":
Musik ist eine Möglichkeit, eine Entsprechung meiner Gefühlswelt im wahren Leben zu haben. Ist das verständlich? Ich kann sie in aller Öffentlichkeit hören - was ich exzessiv betreibe - und habe eine Verbindung zu dem Thema, was mich so sehr beschäftigt und wovon niemand anderes etwas wissen darf. Hier zu schreiben, ist eine weitere Möglichkeit...
Mein Herz macht einen Hüpfer, wenn ich "es" morgens sehe. Es fehlt sonst etwas. Ich suche "es". Natürlich unauffällig. Ich verhalte mich rein äußerlich nicht anders als sonst. Aber innerlich verbrenne ich, wenn "es" durch die Tür kommt. Ich warte auf Begegnungen. Ich tanke durch sie auf. Manchmal hole ich mir eine Extradosis ab. Ich suche nach Gründen „es“ zu begegnen. Nicht immer ist es notwendig, aber es hat seine Berechtigung. Bisher schaffe ich es dabei in vollständigen Sätzen zu sprechen und höre mich halbwegs intelligent und mitfühlend dabei an. Aber was rede ich da? Ich bin intelligent und mitfühlend. Und das ist „es“ auch. Oder ist es aufgesetzte Freundlichkeit? Ich bin irritiert, weil ich so ein „es“ in dieser Berufswelt noch nicht getroffen habe. Und selbst wenn es nicht aufgesetzt ist, bin ich damit gemeint oder nur meine Position. Holt „es“ sich therapeutische Ratschläge? Nein, nein, nein. „Es“ sagte doch gestern erst, dass es gerne mal wieder mit MIR zusammensitzen und reden würde. Aber das ist doch rein kollegial. Ich darf mich da in nichts verrennen. Ich leide in solchen Situationen gerne an Beziehungsdenken. Ich muss mich konzentrieren, mich dem nicht hinzugeben. Dabei wäre es so einfach. So leicht sich treiben zu lassen.
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