Liebe Mathilda,
mit hoffentlich gesteigerter Spannung kommt hier meine heutige Geschichte, die zum Inhalt ja vor allem "Flo", "Eva" und "Urlaub" hat.
mit hoffentlich gesteigerter Spannung kommt hier meine heutige Geschichte, die zum Inhalt ja vor allem "Flo", "Eva" und "Urlaub" hat.
Auf unserer Station herrscht allgemeine Verwirrung über den Termin unserer nächsten Teambesprechung. Ein sensibles Thema, da sich manche Mitarbeiter nicht eingeladen fühlen, aber gerne möchten, andere zum anvisierten Termin nicht kommen können und wieder andere nicht kommen wollen usw. Es ist schier unmöglich, alle Wünsche unter einen Hut zu bringen. Ich brüte mit Schwester S. über einer Terminverschiebung. Wir kommen auf den 10. September als größten gemeinsamen Nenner, natürlich nicht ohne Kollateralschäden, aber immerhin. Um alles wasserdicht zu machen, wollen wir den Termin unwiderbringlich im elektronischen Kalender verewigen und als wir den Tag aufrufen, steht dort, dass Herr Dr. Mollis im Urlaub ist. Die Schwester ist recht verzweifelt, weil ihr Flo´s Abwesenheit als Kollateralschaden zu zentral erscheint. Mir geht diese Herumgeeierei auf den Keks. Und mit meiner neu gewonnenen Kommunikationsbereitschaft und der Vertrautheit mit Flo sage ich mutig, dass ich das mit Flo kläre. Um keine Erwartungsängste aufkommen zu lassen, versuche ich das gleich umzusetzen. Und schwuppdiwupp erwische ich Flo gemütlich in seinem Sprechzimmer sitzend gerade ohne Klienten. Mein Timing! Ich erkläre ihm die Situation ... und er findet den neuen Termin "toll". Ich sage ihm:
Eva: "Das kann ich mir vorstellen, denn Du bist da im Urlaub."
Flo: "Was bin ich?" fragt er verwirrt. Ja, das frage ich mich auch manchmal. An Situationskomik kaum zu übertreffen, dass ich ihm sagen muss, wann er Urlaub hat. Soll ich ihm auch noch sagen mit wem er gerne Urlaub machen würde? Ich sage grinsend:
Eva: "Ich wollte eigentlich nur fragen, ob Du untröstlich bist, wenn Du nicht dabei sein kannst." Er überlegt kurz, was meine Worte bedeuten.
Flo: "JA ... Ich will unbedingt dabei sein!" sagt er wieder in seiner gespielt übertriebenen, absolut entwaffnenden Art. Er möchte! Dabei sein! Unbedingt! Ich möchte das ja auch unbedingt und finde sofort einen neuen Vorschlag:
Eva: "Sollen wir um eine Woche, auf den 17.9. verschieben?"
Flo: "Ja, gut! Da bin ich ja dann wohl wieder da..." sinniert er und überlegt wahrscheinlich noch, was er in diesem Urlaub so vorhatte. Bischen verpeilt der Gute. Also verschieben wir auf den 17.9., was ich natürlich erst von Schwester S. bestätigt haben möchte. Als auch sie zustimmt, töne ich amüsiert über die Station:
Eva: "17.9. - alle Anwesenden erklären sich einverstanden" und habe die Lacher auf meiner Seite.
Dies also eine weitere kleine Begegenheit auf dem Weg, eine ganz normale, kollegiale Beziehung zu meinem Objekt der Begierde zu entwickeln.
Liebste Grüße,
Eva
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen