Nun ist er fort.
Wo wird er jetzt sein?
Vielleicht ist er schon in seinen
Urlaub losgefahren.
Vielleicht ist er schon da.
Vielleicht vermisse ich ihn.
Vielleicht ist er schon da.
Vielleicht vermisse ich ihn.
Vielleicht werden meine Gefühle während dieser Zeit
etwas abkühlen.
Vielleicht wiege ich mich fast in Sicherheit, wenn wir
uns wiedersehen.
Nur um wieder von der Abrissbrine getroffen zu werden?
Es ist eine Leere in mir, die ich füllen muss. Die Leere ist absurd, denn mich hat ja niemand verlassen. Aber sie ist nun mal da. Wie kann ich also weitermachen? Ich kann versuchen, mir über irgendetwas kluge Gedanken zu machen. Schreiben kann ablenken, solange es nicht um das Objekt der Begierde geht. Und das geht es ja meistens. Das ist ja mein Hauptgrund hier überhaupt zu schreiben. Also schreibe ich und fülle die Leere...
Ich fuhr heute morgen wie üblich auf die Arbeit. Als ich auf den Parkplatz einbiege, beobachte ich etwas, dass ich gestern schon mal erlebte: Ich habe tatsächlich Schmetterlinge im Bauch! Häää? Eine merkwürdige und interessante Beobachtung. Ich bin mir ja absolut sicher, dass er nicht da ist. Wer kommt schon während seines Urlaubes auf die Arbeit? Und doch spielen mir meine Körperempfindungen diesen Streich. Was passiert da eigentlich auf psychophysischer Ebene? Wie lassen sich die sogenannten Schmetterlinge erklären? Das Schmetterlingsgefühl - wer es einmal erlebt hat, wird es nicht vergessen - ist bei mir vergleichbar mit dem Bauchgefühl im freien Fall. Nur ohne freien Fall. Stets begleitet von einer leichten Übelkeit oder zumindest Appetitlosigkeit. ("I don´t eat. I don´t sleep. I do nothing but think of you." aus "Under your spell" - Desire) Ich fühle mich dann irgendwie zittrig als hätte ich zu wenig gegessen (was ich wahrscheinlich auch habe). Das muss subcortikal ablaufen, bevor es durch irgendeinen gedanklichen Bewertungsprozess durch ist. Es ist ein einfacher Lernprozess, eine klassische Konditionierung. Wie bei Pawlows Hunden, die Speichelfluss haben, wenn das Licht angeht, habe ich Schmetterlinge (oder auch Speichelfluss :-), wenn ich Flo sehe oder stellvertretend für Flo das Klinikgelände sehe. Wenn das ausreicht, braucht es also gar keinen Flo mehr? Ich denke doch, denn in einigen Tagen müsste das Ganze gelöscht sein. Muss ich mal beobachten. Ich werde berichten. Aber was unterscheidet mich von diesen Hunden? Vermutlich nur die Fähigkeit, dass ich das hier aufschreiben kann.
Ich will es genauer wissen und habe nachgelesen. Was passiert tatsächlich im Gehirn beim berauschenden Gefühl der Verliebtheit? Richard David Precht ("Liebe - ein unordentliches Gefühl") meint dazu:
"Unsere Verliebtheit geht quer durchs Gehirn." Hab mir schon gedacht, dass es da drunter und drüber geht.
"Maßgeblich beteiligt sind der cinguläre Cortes, ein Areal, dass mit Aufmerksamkeit zu tun hab, und das mesolimbische System, dass so etwas wie ein Belohnungszentrum darstellt. Auch die unverzichtbaren Boten tun ihre Arbeit, Begegnen wir einem Menschen, der uns anzieht, so jagt unser Körper das Hormon Phenylethylamin (PEA) in die Blutbahn." Ich stelle mir das so vor: Flo -> pea, FLO -> PEA, FLOOOO -> PPPPPEEEEEAAAAAA
"Unsere Verliebtheit geht quer durchs Gehirn." Hab mir schon gedacht, dass es da drunter und drüber geht.
"Maßgeblich beteiligt sind der cinguläre Cortes, ein Areal, dass mit Aufmerksamkeit zu tun hab, und das mesolimbische System, dass so etwas wie ein Belohnungszentrum darstellt. Auch die unverzichtbaren Boten tun ihre Arbeit, Begegnen wir einem Menschen, der uns anzieht, so jagt unser Körper das Hormon Phenylethylamin (PEA) in die Blutbahn." Ich stelle mir das so vor: Flo -> pea, FLO -> PEA, FLOOOO -> PPPPPEEEEEAAAAAA
"Gleichwohl ist es auch hier nicht das PEA, das uns einen Menschen reizvoll erscheinen lässt, sondern unsere Psyche" Bin wohl doch nicht so unschuldig daran.
"Wen wir anziehend finden oder nicht, sagt uns unser Unterbewusstsein und möglicherweise auch ein wenig unser Bewusstsein. Hormone dagegen sind die Erfüllungsgehilfen, die unseren Körper in die dazu passende - und manchmal auch unpassende - Erregung versetzen." Wie passend! Denn unpassend ist dieses Gefühl bei mir allemal.
"Unterstützt wir das PEA von den üblichen Verdächtigen: Noradrenalin für die Aufregung und Dopamin für die Euphorie. Ihr Spiegel steigt, und das einschläfernde Serotonin sinkt ab, womit eine gewisse Unzurechnungsfähigkeit garantiert ist." Ich sagte es ja letztens schon: Der Pubertäts-Cluster ist aktiviert und sorgt für mangelnde Entscheidungsfähigkeit.
"Dazu kommt noch eine gehörige Dosis an körpereigenen Rauschmitteln wie Endorphin und Cortisol. Die Folgen des Ganzen sind gesteigerte Energie, konzentrierte Aufmerksamkeit für das Subjekt der Sehnsucht und eine berauschende Hochstimmung." Das hört sich anstrengender an als Leistungssport und besser als jede Droge. Selbst wenn es möglich wäre, diesen Zustand kontinuierlich aufrechtzuerhalten, wäre das wohl gesundheitsschädlich. Und so streiten Engelchen und Teufelchen in mir. Der eine sagt: Ich will mehr davon; will, dass es andauert; will, dass ich Sehnsucht habe. Der andere sagt: Nutz mal die Auszeit, um Dich zu erholen, denn irgendwie lebst Du auf Reserve.
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