Ich habe es versucht! Ich war wieder mutig - für meine Begriffe zumindest. Ich habe etwas versucht und er hat nicht darauf reagiert! Er ist nicht darauf eingestiegen! Bei meinen subtilen Versuchen, ihm meine Gefühle zu vermitteln, besteht auch immer die Gefahr, dass er gar nicht merkt, dass ich was versuche.
Jetzt mal im Detail: Ich sah Flo heute nur sehr spärlich auf der Arbeit. Er ist wohl zu spät gekommen, weil er im Stau stand. Und als ich ihn dann sah, beachtete er mich nicht. Aber ich muss das wirklich nicht interpretieren, denn es mag einfach mal Momente geben, wo nicht jeder alles mitbekommt. Und dann schrieb ich diese mail wegen dem Fortbildungstermin, um die ich mich kümmere. Ich schrieb sehr nett und höflich, formulierte etwas herum. In etwa so:
"Lieber Florian,
anbei schicke ich Dir die noch möglichen Termine für die Fortbildung, für die ich Dich sehr gerne als Referent gewinnen würde. Wie schon mündlich erwähnt, gab es einen konkreten Themenvorschlag. Bei der Titelwahl kannst Du sicherlich umstellen oder selbst kreativ werden. Ich brauche baldmöglichst den Termin, den Titel und eine kurze Referentenbeschreibung (1-2 Sätze)."
Soviel der offizielle Teil, dann das inoffizielle:
"Übrigens habe ich nochmal nachgesehen: Die Klientin L. wurde tatsächlich während meines (und Deines :-) Urlaubes behandelt."
Das konnte ich nicht so auf mir sitzen lassen bzw. bot sich die Möglichkeit zum Flirten ja buchstäblich an.
"Viele Grüße von Eva"
Ich überlegte hin und her, ob ich das wirklich abschicken sollte. Ich hatte die betreffende Stelle ja extra mit Smilie versehen, damit er es ja nicht falsch versteht. Kennt Ihr den Moment kurz bevor Ihr eine mail abschickt, mit prickelnder Unsicherheit, aber auch der Lust an der Aufregung? Der Moment, zu dem noch alles zu stoppen wäre? Schließlich habe ich die mail so abgeschickt. Zu spät! Kennt Ihr bestimmt diesen Moment, in dem die mail zwar noch nicht beim anderen angekommen ist, aber unstopable auf dem Weg im Mailuniversum ist. Ein bisschen wünschte ich mir, dass die Nachricht durch irgendeinen Internet-Super-Ausfall von ihrem Weg abkommt und im Nirwana verschwindet, aber der größte Teil von mir, wartete bereits auf eine Antwort von ihm. Er würde es lesen. Nun ja, es ist vielleicht ein bisschen anzüglich (?), scherzhaft, flirtend nochmal auf seine Aussage einzugehen, dass ich aber oft sage, ich sei im Urlaub gewesen. Aber ... ich sollte mir wirklich nicht so viele Sorgen darüber machen wie das auf ihn wirken könnte. Schließlich habe ich ihn ja nicht gleich mit meinen Gefühlen für ihn konfrontiert. Für mich war es sicherlich auch ein Test wie er darauf reagiert.
Nach 3 Stunden kam seine Antwort. Bevor er antwortete, traf ich ihn persönlich im Aufenthaltsraum. Es war mir etwas unangenehm, da ich ja noch nicht wusste, ob er die mail schon gelesen hatte. Ich merkte wie ich mich ständig selbst beobachte, ob ich mich normal verhielt. Nun ja, immerhin war es nicht so unangenehm, dass ich die Situation verließ, denn ich wollte ja in seiner Nähe sein. Es waren noch einige andere Leute da und auch bei denen fragte ich mich, ob sie etwas Merkwürdiges an mir bemerkten. Wir unterhielten uns über kulinarische Köstlichkeiten. Die Information der Woche: Er mag keine großen Braten. Unsere Blicke trafen sich kurz. Für ihn scheinbar etwas ganz Normales, für mich zum Schmachten. Er kniff die Augen so prüfend, abschätzend zusammen als ob er sich oder mich oder uns beide etwas fragte. Ich glaub ich hab einfach zu starken Empfang, muss mal etwas an der Empfangsstärke herunterregeln, sonst drehe ich noch durch bei den ganzen Selbst- und Fremdbeoachtungsprozessen, die ich so nebenbei absolviere.
"Lieber Florian,
anbei schicke ich Dir die noch möglichen Termine für die Fortbildung, für die ich Dich sehr gerne als Referent gewinnen würde. Wie schon mündlich erwähnt, gab es einen konkreten Themenvorschlag. Bei der Titelwahl kannst Du sicherlich umstellen oder selbst kreativ werden. Ich brauche baldmöglichst den Termin, den Titel und eine kurze Referentenbeschreibung (1-2 Sätze)."
Soviel der offizielle Teil, dann das inoffizielle:
"Übrigens habe ich nochmal nachgesehen: Die Klientin L. wurde tatsächlich während meines (und Deines :-) Urlaubes behandelt."
Das konnte ich nicht so auf mir sitzen lassen bzw. bot sich die Möglichkeit zum Flirten ja buchstäblich an.
"Viele Grüße von Eva"
Ich überlegte hin und her, ob ich das wirklich abschicken sollte. Ich hatte die betreffende Stelle ja extra mit Smilie versehen, damit er es ja nicht falsch versteht. Kennt Ihr den Moment kurz bevor Ihr eine mail abschickt, mit prickelnder Unsicherheit, aber auch der Lust an der Aufregung? Der Moment, zu dem noch alles zu stoppen wäre? Schließlich habe ich die mail so abgeschickt. Zu spät! Kennt Ihr bestimmt diesen Moment, in dem die mail zwar noch nicht beim anderen angekommen ist, aber unstopable auf dem Weg im Mailuniversum ist. Ein bisschen wünschte ich mir, dass die Nachricht durch irgendeinen Internet-Super-Ausfall von ihrem Weg abkommt und im Nirwana verschwindet, aber der größte Teil von mir, wartete bereits auf eine Antwort von ihm. Er würde es lesen. Nun ja, es ist vielleicht ein bisschen anzüglich (?), scherzhaft, flirtend nochmal auf seine Aussage einzugehen, dass ich aber oft sage, ich sei im Urlaub gewesen. Aber ... ich sollte mir wirklich nicht so viele Sorgen darüber machen wie das auf ihn wirken könnte. Schließlich habe ich ihn ja nicht gleich mit meinen Gefühlen für ihn konfrontiert. Für mich war es sicherlich auch ein Test wie er darauf reagiert.
Nach 3 Stunden kam seine Antwort. Bevor er antwortete, traf ich ihn persönlich im Aufenthaltsraum. Es war mir etwas unangenehm, da ich ja noch nicht wusste, ob er die mail schon gelesen hatte. Ich merkte wie ich mich ständig selbst beobachte, ob ich mich normal verhielt. Nun ja, immerhin war es nicht so unangenehm, dass ich die Situation verließ, denn ich wollte ja in seiner Nähe sein. Es waren noch einige andere Leute da und auch bei denen fragte ich mich, ob sie etwas Merkwürdiges an mir bemerkten. Wir unterhielten uns über kulinarische Köstlichkeiten. Die Information der Woche: Er mag keine großen Braten. Unsere Blicke trafen sich kurz. Für ihn scheinbar etwas ganz Normales, für mich zum Schmachten. Er kniff die Augen so prüfend, abschätzend zusammen als ob er sich oder mich oder uns beide etwas fragte. Ich glaub ich hab einfach zu starken Empfang, muss mal etwas an der Empfangsstärke herunterregeln, sonst drehe ich noch durch bei den ganzen Selbst- und Fremdbeoachtungsprozessen, die ich so nebenbei absolviere.
Bald darauf verließ er den Raum und etwa 15 Minuten später kam seine mail-Antwort. Er sagte ungefähr Folgendes:
"Liebe Ewa [Was soll diese Verunstaltung meines Namens? Flüchtigkeit oder eine versteckte Legasthenie?],
Du kannst mich am Ende des Jahres ins Programm nehmen, November oder Dezember, das ist mir gleich. Einfach wie es am besten passt. Sonst sind immer Ferien oder ich bin weg. Ich freue mich sehr über die Einladung. Bitte gib mir noch bescheid wegen Titel, wie lange etc.
Liebe Grüße, Florian."
Liebe Grüße hat mir gefallen. Und überhaupt eine mail zu bekommen und beim Öffnen Schmetterlinge im Bauch zu haben, ist schon etwas Außergewöhnliches. Und ein sehr schönes Gefühl außerdem. Für den Moment! Aber der Moment vergeht. Und naja, mache ich mir nichts vor: Das ist eine sehr nette, freundliche und unverfängliche mail wie ich sie auch von einer Kollegin hätte bekommen können. Dass er nicht auf den inoffiziellen Teil reagiert hat (oder war die Bemerkung "sonst sind immer Ferien oder ich bin weg" ein versteckter Hinweis darauf?), kann folgende Ursachen haben. Hier sind meine Top-7-Gründe:
"Liebe Ewa [Was soll diese Verunstaltung meines Namens? Flüchtigkeit oder eine versteckte Legasthenie?],
Du kannst mich am Ende des Jahres ins Programm nehmen, November oder Dezember, das ist mir gleich. Einfach wie es am besten passt. Sonst sind immer Ferien oder ich bin weg. Ich freue mich sehr über die Einladung. Bitte gib mir noch bescheid wegen Titel, wie lange etc.
Liebe Grüße, Florian."
Liebe Grüße hat mir gefallen. Und überhaupt eine mail zu bekommen und beim Öffnen Schmetterlinge im Bauch zu haben, ist schon etwas Außergewöhnliches. Und ein sehr schönes Gefühl außerdem. Für den Moment! Aber der Moment vergeht. Und naja, mache ich mir nichts vor: Das ist eine sehr nette, freundliche und unverfängliche mail wie ich sie auch von einer Kollegin hätte bekommen können. Dass er nicht auf den inoffiziellen Teil reagiert hat (oder war die Bemerkung "sonst sind immer Ferien oder ich bin weg" ein versteckter Hinweis darauf?), kann folgende Ursachen haben. Hier sind meine Top-7-Gründe:
- Er war unaufmerksam und hat den Teil gar nicht gelesen. (Wohl eher unwahrscheinlich bei jemandem, der auf 100m Entfernung und gegen den Wind sieht, dass ich beim Friseur war.)
- Er wollte darauf nicht eingehen, weil er etwas ahnt und es nicht weiter heraufbeschwören will.
- Er wollte darauf nicht antworten, weil in mails immer alles Schwarz-auf-Weiß steht und es ihm zum Verhängnis werden könnte. (Wohl etwas übertrieben paranoid, denn ich habe ihn ja nicht gefragt, ob er mich heiratet.)
- Er traut sich nicht darauf zu antworten. (Passt auch nicht so recht für jemanden, der schon gerne eine locker-fluffige Unterhaltung führt.)
- Es irritiert ihn, er ist sich nicht sicher wie ich das meine, er hat es nicht richtig verstanden. (Für so clever halte ich ihn aber eigentlich. Er ist ja nicht auf den Kopf gefallen.)
- Er hat kein Interesse an einer solchen Unterhaltung und ist absolut unantastbar.
- Er fürchtet sich vor sich selber.
Ich könnte das noch weiter auswalzen. Es ist und bleibt ein erstes kleines Zeichen, dass er nicht weiterflirten möchte. Nicht weiterflirten möchte? Und nun? Aufgeben? Nein, ich muss erst sicher sein, dass er sieht, was hier bei mir passiert. Ich möchte eine echte Chance, dass er sich für mich interessiert. Zur Not halt mit der Holzhammermethode.
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