Ach Florian!
Ich habe mich wirklich sehr sehr sehr hineingesteigert in meine Verliebtheit, von der Du wahrscheinlich immer noch nichts weißt.
Ich glaube ich leide unter Bluthochdruck oder zumindest unter Tachykardie. Ich spüre es körperlich, die Anspannung, die Aufgeregtheit. Die Schmetterlinge hindern mich am Essen. Es ist alles durcheinander. Ich sitze vor seinen Bildern von der Jubiläumsfeier, die ich mir mittlerweile besorgt habe. Wir sind auch zu zweit drauf, beide lächelnd, ein schönes Paar. Ich werde noch verrückt! Es ist schon komisch, dass gerade er - eine noch kontrolliertere Version von mir selbst - diesen Kontrollverlust in mir auslöst.
Ich habe mich wirklich sehr sehr sehr hineingesteigert in meine Verliebtheit, von der Du wahrscheinlich immer noch nichts weißt.
Ich glaube ich leide unter Bluthochdruck oder zumindest unter Tachykardie. Ich spüre es körperlich, die Anspannung, die Aufgeregtheit. Die Schmetterlinge hindern mich am Essen. Es ist alles durcheinander. Ich sitze vor seinen Bildern von der Jubiläumsfeier, die ich mir mittlerweile besorgt habe. Wir sind auch zu zweit drauf, beide lächelnd, ein schönes Paar. Ich werde noch verrückt! Es ist schon komisch, dass gerade er - eine noch kontrolliertere Version von mir selbst - diesen Kontrollverlust in mir auslöst.
Am Donnerstag - gestern - hatte ich meine Anfahrt zur Arbeit so gut getimed, dass er direkt hinter mir in die letzte Kurve fuhr. Er telefonierte und sah mich nicht. Vielleicht sollte ich beim nächsten mal irgendwie auf mich aufmerksam machen? Ich schaffte es immerhin, dass wir uns beim Aussteigen auf dem Parkplatz trafen. Er wartete auf mich als er mich sah (im Gegensatz zu mir, wo ich ja so manches mal Fluchttendenzen entwickle). Er fragte mich sofort nach der Begrüßung wie es mir geht. Ich natürlich "Gut". Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal ehrlicher sein? Ich fragte nach seinem Mittagessen, dass er in einer Dose verpackt in der Hand trug. Geistreicher als "Wassermelonen" war das wirklich nicht. Wir redeten noch etwas übers Essen und gingen zusammen hinein. Bevor jeder in seiner Richtung verschwand, fragte er noch, ob wir heute zusammen Visite machen würden. Mathilda meint, dass er verzweifelt versuche, Kontakt zu mir aufzunehmen, aber nicht durchkommen würde. Können wir ihr das glauben? Wirklich? Und wenn er das versucht, bin ich völlig gaga.
Wir machten schließlich eine schöne Visite, waren lange bei einer Patientin, die schrecklich viel weinte. Wir führten zusammen ein Gespräch mit ihr, weil es sich so ergab. Wir schauen uns an und verstanden uns ohne Worte. Warum sollte das auf der persönlichen Ebene anders sein?
Wir machten schließlich eine schöne Visite, waren lange bei einer Patientin, die schrecklich viel weinte. Wir führten zusammen ein Gespräch mit ihr, weil es sich so ergab. Wir schauen uns an und verstanden uns ohne Worte. Warum sollte das auf der persönlichen Ebene anders sein?
Heute dann, kam es während der morgendlichen Besprechung zu unserer ersten Begegnung. Ich variiere aktuell mit den Plätzen, auf die ich mich setze, um die informelle Sitzordnung etwas aufzuweichen. Auch etwas, was ein Plan von ihm und mir ist. Meine Beobachtung: Er setzt sich jeweils um mich herum, mal links, mal rechts, je nachdem wo ich mich hinsetze. Er ist so ein aufmerksamer Mensch. Er muss das registrieren, sagt aber nichts dazu. Er riecht so gut. Und er ließ gestern und heute seine Bartstoppeln stehen. Und er steckte in so einem schnuckeligen Rollkragenpullover. Ich liebe das. Er sieht so sexy darin aus. Ich kann ihn kaum ansehen, tue es aber trotzdem und erkläre ihm seelenruhig, was ich mit einer Patientin besprochen habe. Er lächelt und bedankt sich. Unsere Besprechung ist beendet. Ich gehe zurück in mein Büro, er entschuldigt sich, dass er nicht in meine Richtung muss. Hääh? Ich denke an ihn während meiner Therapien, während ich durch den Garten gehe, während ich mit anderen spreche, während ich mir Mittagessen hole. Ich bin immer auf der Flucht: zu ihm hin und von ihm weg. Ich traf ihn heute nochmal in großer Runde im Aufenthaltsraum. Ich hatte mir ausgedacht wie ich ihn vor dem Wochenende nochmal treffen könnte. Ich wollte ihm noch Geld für das Geschenk geben, dass er für eine Kollegin besorgt hatte. Leider wünschte er mir schon im Gehen begriffen ein schönes Wochenende. Ich musste also sofort reagieren, konnte nicht auf ein späteres Telefonat hoffen. Ich sagte "Warte mal, ich wollte Dir doch noch das Geld für das Geschenk geben." Er sofort bereit dazu, nur leider zu viele Menschen drumherum. Ich möchte so gern mit ihm allein sein. Ich sagte "Ich würde nur gerne kurz aufessen und dann..." und dann sagte er, dass er den Umschlag mit dem Geld einfach in seinem für alle zugänglichen Postfach liegen lassen würde und ich könnte das Geld dann da rein legen. Na diese Anbahnung eines Treffens war ja mal richtig schief gegangen. Ich legte ihm später das Geld rein und versuchte ihn unter einem Vorwand nochmals anzurufen. Ich hätte gefragt, ob er zufällig mein Buch dabei hatte. Ich hätte es für das Seminar brauchen können. Ich versuchte es 3mal. Mit Herzklopfen bis zum Hals. Es war immer besetzt. Da dachte ich mir, es soll nicht sein und schrieb ihm eine mail mit dem Wortlaut: "Lieber Florian, ich habe Dir das Geld in Dein Fach gelegt. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Eva." Das war ja nun sehr nett und auch ein bisschen mutig von mir, aber auch sehr unverbindlich. Ich bin gespannt, ob er geantwortet hat. Als ich die Klinik heute verließ, hatte er es noch nicht getan.
Warum merkt er eigentlich nicht, dass ich total in ihn verknallt bin? Ich bin wirklich verzweifelt. Es ist nicht mehr nur schön! Auf der Autofahrt habe ich wieder überlegt, dass ich ihm irgendwie zeigen muss, dass ich mehr von ihm will. Ich hätte nicht wenig Lust, ihn zu provozieren, wo er doch so interessiert an psychologischem Input und zwischenmenschlicher Dynamik ist. Aber was nur? Ich muss ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Ich muss auf die private Ebene gehen, vor der ich mich so fürchte. Wovor fürchte ich mich eigentlich so, mal abgesehen davon, meine kleine Familie zu zerstören. Daran mag ich jetzt gar nicht denken. Wovor fürchte ich mich noch? Hier meine Top-7-Ängste:
2. Dass er mich abweist. Das wäre immerhin möglich. Aber wie würde er das tun? In dem ganzen Gefühlschaos wäre eine "schöne" Abweisung auch nicht das Schlechteste. Vielleicht könnte ich dann auch nicht mehr unbefangen mit ihm umgehen. Und wenn schon, warum muss ich das alles allein aushalten?
3. Dass er wütend wird. Ich habe ihn noch nie wütend gesehen. Und warum sollte er auch wütend werden, wenn ich ihm meine Gefühle gestehe? Das ist eine völlig konträre Reaktion. Wenn mir jemand seine Liebe gestehen würde, würde ich mich geschmeichelt fühlen, Verständnis und Mitleid für ihn empfinden und ihn dann sanft, aber bestimmt abweisen.
4. Dass er mich kleinmacht. Warum sollte er nach meinen Enthüllung an meinen fachlichen Fähigkeiten zweifeln? Er könnte mich schon damit erpressen, aber ist das seine Art?
5. Dass er damit angibt. Kann ich ihm vertrauen? So wie ich ihn bisher kennengelernt habe, ist er sehr vertrauenswürdig, höflich, diskret. Ich glaube nicht, dass er mit dieser Nachricht hausieren gehen würde. Und schon gar nicht damit angeben.
6. Dass er tratscht. Siehe angeben.
7. Dass ich mich lächerlich mache. Da kann ich nur sagen: Lächerlich macht sich der, der nicht zu seinen Gefühlen steht. Nach dem Holstee Manifesto "All emotions are beautiful."
Was ich von ihm als Reaktion fürchte, ist glaube ich eher mein eigenes Problem als sein Charakter. Natürlich kenne ich ihn nicht so gut, aber ich denke schon, dass er diskret sein würde, dass er es mir feinfühlig beibringen würde, wenn es keinen Sinn hat.
Und die anderen? Ich muss es so arrangieren, dass ich mit ihm allein bin. Das dürfte nicht allzu schwer sein.
Was könnte ich ihm denn nun konkret sagen? Ich könnte ich ihn fragen oder ihm sagen:
Na das klingt ja mal echt blöd. Nächster Versuch:
Oh Gott, was für ein Müll.
Echt krank!
Ich weiß nicht, ja, klingt ganz okay, aber vielleicht sollte ich zunächst doch auf der flapsigen Ebene bleiben. Zunächst? Wie lange ist das? Und flapsig? Flirtend? Und er rafft es dadurch noch immer nicht. Dann lieber doch direkt. "Ein bisschen zu sympathisch" ist eigentlich ne gute Formulierung. Ist nicht gleich so überfrachtet mit Liebe und so. Vielleicht fällt mir noch was besseres ein. Muss ich mal überlegen. Ich denke jetzt fast, es wird mir besser gehen, wenn es endlich raus ist.
Warum merkt er eigentlich nicht, dass ich total in ihn verknallt bin? Ich bin wirklich verzweifelt. Es ist nicht mehr nur schön! Auf der Autofahrt habe ich wieder überlegt, dass ich ihm irgendwie zeigen muss, dass ich mehr von ihm will. Ich hätte nicht wenig Lust, ihn zu provozieren, wo er doch so interessiert an psychologischem Input und zwischenmenschlicher Dynamik ist. Aber was nur? Ich muss ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Ich muss auf die private Ebene gehen, vor der ich mich so fürchte. Wovor fürchte ich mich eigentlich so, mal abgesehen davon, meine kleine Familie zu zerstören. Daran mag ich jetzt gar nicht denken. Wovor fürchte ich mich noch? Hier meine Top-7-Ängste:
1.
Dass unser tolles Arbeitsverhältnis kaputt geht, wir nicht mehr
unbefangen miteinander umgehen können. Ich für meinen Teil kann das ja
schon lange nicht mehr. Kann es noch viel befangener werden, wenn er
weiß, was ich schon die ganze Zeit weiß?
2. Dass er mich abweist. Das wäre immerhin möglich. Aber wie würde er das tun? In dem ganzen Gefühlschaos wäre eine "schöne" Abweisung auch nicht das Schlechteste. Vielleicht könnte ich dann auch nicht mehr unbefangen mit ihm umgehen. Und wenn schon, warum muss ich das alles allein aushalten?
3. Dass er wütend wird. Ich habe ihn noch nie wütend gesehen. Und warum sollte er auch wütend werden, wenn ich ihm meine Gefühle gestehe? Das ist eine völlig konträre Reaktion. Wenn mir jemand seine Liebe gestehen würde, würde ich mich geschmeichelt fühlen, Verständnis und Mitleid für ihn empfinden und ihn dann sanft, aber bestimmt abweisen.
4. Dass er mich kleinmacht. Warum sollte er nach meinen Enthüllung an meinen fachlichen Fähigkeiten zweifeln? Er könnte mich schon damit erpressen, aber ist das seine Art?
5. Dass er damit angibt. Kann ich ihm vertrauen? So wie ich ihn bisher kennengelernt habe, ist er sehr vertrauenswürdig, höflich, diskret. Ich glaube nicht, dass er mit dieser Nachricht hausieren gehen würde. Und schon gar nicht damit angeben.
6. Dass er tratscht. Siehe angeben.
7. Dass ich mich lächerlich mache. Da kann ich nur sagen: Lächerlich macht sich der, der nicht zu seinen Gefühlen steht. Nach dem Holstee Manifesto "All emotions are beautiful."
Was ich von ihm als Reaktion fürchte, ist glaube ich eher mein eigenes Problem als sein Charakter. Natürlich kenne ich ihn nicht so gut, aber ich denke schon, dass er diskret sein würde, dass er es mir feinfühlig beibringen würde, wenn es keinen Sinn hat.
Und die anderen? Ich muss es so arrangieren, dass ich mit ihm allein bin. Das dürfte nicht allzu schwer sein.
Was könnte ich ihm denn nun konkret sagen? Ich könnte ich ihn fragen oder ihm sagen:
"Ich habe das Gefühl, dass es irgendwelche Spannungen zwischen uns gibt.
Nicht bei der fachlichen Arbeit, sondern im Zwischenmenschlichen..."
Na das klingt ja mal echt blöd. Nächster Versuch:
"Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich in Deiner Gegenwart nicht so locker sein kann.
Wenn Du nett bist, verrate ich Dir warum."
Oh Gott, was für ein Müll.
"Flo, so geht es nicht weiter..."
Echt krank!
"Ich
habe da ein Problem. Ich finde es wirklich toll wie wir
zusammenarbeiten. Ich fühle mich von dir in meiner Arbeit anerkannt und sehr
wertgeschätzt und dies wirkt sich auch auf meine Arbeit positiv aus. Auf
der fachlichen Ebene funktioniert es wirklich super, nur leider und
auch Gott sei dank bestehe ich nicht nur aus Professionalität. Ich habe
das nicht geplant oder mir jemals vorstellen können, aber es ist
passiert. Und ich versuche, es mir seit mehreren Monaten aus dem Kopf zu
schlagen, weil es meiner Ansicht nach einfach nicht geht. Aber das
funktioniert nicht. So muss ich Dir jetzt, auch auf die Gefahr hin, dass
ich damit unsere gute Arbeitsbeziehung zerstöre, sagen, dass ich Dich
etwas zu sympathisch finde. Ich habe beschlossen, Dir das zu sagen, weil
das immerhin einen großen Teil in meinem Hirn einnimmt und ich das
nicht mehr nur allein aushalten kann / will. So, nun ist es raus. Was
meinst Du dazu?"
Ich weiß nicht, ja, klingt ganz okay, aber vielleicht sollte ich zunächst doch auf der flapsigen Ebene bleiben. Zunächst? Wie lange ist das? Und flapsig? Flirtend? Und er rafft es dadurch noch immer nicht. Dann lieber doch direkt. "Ein bisschen zu sympathisch" ist eigentlich ne gute Formulierung. Ist nicht gleich so überfrachtet mit Liebe und so. Vielleicht fällt mir noch was besseres ein. Muss ich mal überlegen. Ich denke jetzt fast, es wird mir besser gehen, wenn es endlich raus ist.
So, nun muss ich aber schlafen. Mein Herzschlag hat sich etwas beruhigt und ich muss morgen ein Seminar geben.
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